Marc Cohn

US-amerikanischer Singer-Songwriter

Marc Cohn (* 5. Juli 1959 in Cleveland, Ohio) ist ein US-amerikanischer Singer-Songwriter.

Marc Cohn am Keyboard (Juli 2005)

Cohn wuchs in Cleveland auf, wo seine Eltern eine Apotheke betrieben. Marc Cohns Mutter starb, als er zwei Jahre alt war. Sein Vater heiratete ein zweites Mal, starb aber schon, als Cohn zwölf Jahre alt war. Vieles aus seiner Kindheit floss später in seine Lieder ein (so handelt z. B. Silver Thunderbird von seinem Vater und dessen Auto, Ghost Train und Mama's in the Moon vom Verlust seiner Mutter, sowie Rest for the Weary vom Kampf seiner Eltern um ihre Existenz).[1][2]

Von 2002 bis 2014 war Marc Cohn mit Elizabeth Vargas (* 1962), einer Journalistin für ABC NEWS, in zweiter Ehe verheiratet.[3] Sie haben zwei Söhne (geboren 2003 und 2006). Marc Cohn hat zwei weitere Kinder aus seiner ersten Ehe mit Jennifer George.[4]

Cohn machte außerhalb seiner Musikkarriere Schlagzeilen, als er am 8. August 2005 einen Kopfschuss überlebte. Auf dem Heimweg von einem Konzert mit Suzanne Vega in Denver wurde sein Tour-Van beim Verlassen des Parkhauses von einem Verbrecher aufgehalten, der auf der Flucht vor der Polizei ein Fluchtauto brauchte. Um eine Kaperung oder sogar Geiselnahme zu verhindern, versuchte der Fahrer dem Mann auszuweichen, wobei dieser mehrere Schüsse auf den Van abgab. Ein Schuss durchschlug die Windschutzscheibe, streifte den Fahrer und blieb schließlich in der Schläfe von Cohn stecken, ohne in den Schädel einzudringen. Cohn trug keine schweren Verletzungen davon und musste nur kurz ambulant behandelt werden.[5]

Musikalischer Werdegang

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Fasziniert von Songschreibern wie Jackson Browne, Van Morrison, Joni Mitchell und vor allem Paul Simon, erlernte Cohn Gitarre und Piano und trat bereits zu Studienzeiten in kleinen Cafés und Restaurants auf. Seinen ersten Achtungserfolg erzielte er dadurch, dass er bei Tracy Chapmans Tournee 1989 als Keyboarder mitreiste. Kurz darauf bekam er einen eigenen Plattenvertrag. International bekannt wurde er 1991 mit dem Hit Walking in Memphis seines Debütalbums Marc Cohn. Im selben Jahr erhielt er den Grammy als Best New Artist. Außerdem wurde ihm in Dortmund für Walking in Memphis der Löwe von Radio Luxemburg in Bronze verliehen.

1993 veröffentlichte er das Nachfolgealbum The Rainy Season.

Private Probleme wie z. B. die Trennung von seiner ersten Frau kennzeichneten die Aufnahmen des eher düsteren Albums Burning the Daze (1998). Cohn kämpfte danach für eine längere Zeit mit einer Schreibblockade, so erschien 2005 nur ein Livealbum, Marc Cohn Live: Limited Edition EP, ohne neues Liedmaterial.

Der oben genannte Überfall in Denver sowie die schockierenden Bilder der Zerstörungen durch Hurrikan Katrina lösten diese Blockade schließlich.[6] Nach neun Jahren Pause erschien im Herbst 2007 sein viertes Studio-Album Join the Parade, das beide Erlebnisse in mehreren Liedern behandelt.

Im Jahre 2010 veröffentlichte er die CD Listening Booth: 1970 mit Coverversionen von Liedern des Jahres 1970 – dem Jahr, das entscheidend für seine musikalische Identitätsfindung war.[7] Auf Listening Booth: 1970 werden u. a. Songs von Cat Stevens, John Lennon, Paul McCartney, Paul Simon, J. J. Cale, Smokey Robinson, Jerry García, Van Morrison und John Fogerty durch Cohn in seinem Stil neu interpretiert.

Ende 2014 veröffentlichte Cohn „The Coldest Corner in the World“, den Titelsong des Dokumentarfilms „Tree Man“.

Am 25. März 2016 wurde, zur Feier des 25. Jahrestages der Veröffentlichung seines Debüt-Albums, „Careful What you Dream: Lost Songs and Rarities“ zusammen mit dem Bonus-Album „Evolution of a Record“ herausgebracht. Es enthält 12 Songs, die alle aus der Zeit vor „Walking in Memphis“ stammen.

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1991 Marc Cohn DE14
 
Gold

(23 Wo.)DE
AT36
(1 Wo.)AT
CH23
(4 Wo.)CH
UK27
 
Gold

(20 Wo.)UK
US38
 
Platin

(63 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. Februar 1991
1993 The Rainy Season DE60
(9 Wo.)DE
CH39
(1 Wo.)CH
UK24
(3 Wo.)UK
US63
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Mai 1993
1998 Burning the Daze DE64
(5 Wo.)DE
US114
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. März 1998
2007 Join the Parade
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2007
2010 Listening Booth: 1970 DE86
(1 Wo.)DE
US28
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. Juli 2010
2019 Work to Do
Erstveröffentlichung: 9. August 2019
mit Blind Boys of Alabama

Livealben / EPs

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  • 2004: Marc Cohn Live: Special Limited Edition EP
  • 2005: Marc Cohn Live 04/05 (EP)
  • 2008: Join the Parade: Live EP

Kompilationen

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  • 2006: The Very Best of Marc Cohn
  • 2016: Careful What you Dream: Lost Songs and Rarities
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1991 Walking in Memphis
Marc Cohn
DE25
(19 Wo.)DE
UK22
 
Platin

(9 Wo.)UK
US13
(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1991
Silver Thunderbird
Marc Cohn
DE87
(3 Wo.)DE
UK54
(3 Wo.)UK
US63
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1991
True Companion
Marc Cohn
US80
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1991
Ghost Train
Marc Cohn
DE74
(4 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: November 1991
1993 Walk Through the World
The Rainy Season
DE51
(16 Wo.)DE
UK37
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1993

Weitere Singles

  • 1986: The Heart of the City
  • 1991: 29 Ways
  • 1992: Strangers in a Car
  • 1993: Paper Walls
  • 1993: The Rainy Season
  • 1995: Turn on Your Radio
  • 1998: Already Home
  • 1998: Healing Hands
  • 1998: Lost You in the Canyon
  • 2007: Listening to Levon
  • 2010: Look at Me
  • 2010: Wild World
  • 2014: The Coldest Corner in the World
  • 2019: Work to Do

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Goldene Schallplatte

  • Australien  Australien
    • 1998: für das Album Marc Cohn
  • Kanada  Kanada
    • 1991: für das Album Marc Cohn

Platin-Schallplatte

  • Danemark  Dänemark
    • 2022: für die Single Walking in Memphis

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
  Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Australien (ARIA)  Gold10! P35.000aria.com.au
  Dänemark (IFPI)0! G  Platin190.000ifpi.dk
  Deutschland (BVMI)  Gold10! P150.000musikindustrie.de
  Kanada (MC)  Gold10! P50.000musiccanada.com
  Vereinigte Staaten (RIAA)0! G  Platin11.000.000riaa.com
  Vereinigtes Königreich (BPI)  Gold1  Platin1700.000bpi.co.uk
Insgesamt   4× Gold4   3× Platin3
  1. Marc Cohn bio (NYNoise). NYNoise, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2006; abgerufen am 23. August 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nynoise.com
  2. Marc Cohn bio. Answers.com: Marc Cohn, singer-songwriter, abgerufen am 23. August 2010 (englisch).
  3. Marc Cohn wiki bio. In: WikiPicky. Abgerufen am 27. Dezember 2017.
  4. Marc Cohn. In: IMDb. Abgerufen am 4. Juli 2016.
  5. US singer Cohn shot by carjacker. BBC, 9. August 2005, abgerufen am 8. März 2010 (englisch).
  6. Marc Cohn on Mountain Stage. NPR, 6. Juli 2010, abgerufen am 23. August 2010 (englisch).
  7. Marc Cohn bio (official). Marccohn.net, abgerufen am 23. August 2010 (englisch).
  8. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
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Commons: Marc Cohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien