Marc Hosemann (* 20. August 1970 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
BearbeitenNachdem er zunächst unter anderem als Postbote seinen Lebensunterhalt verdient hatte, absolvierte Hosemann von 1993 bis 1996 eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg und an der École internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris.[1]
Sein Filmdebüt gab er 1994 mit einer kleinen Rolle als Polizist in Die hirnlose Frau. Es folgten Gastauftritte in Fernsehserien wie Alles außer Mord und SOKO 5113. Seine erste Filmhauptrolle spielte er 1998 neben Heike Makatsch und Moritz Bleibtreu in Detlev Bucks Liebe deine Nächste!. Im Jahr darauf übernahm er die Hauptrolle in dem Kinofilm Long Hello & Short Goodbye von Rainer Kaufmann, der ihn auch in den Fernsehproduktionen Die Kirschenkönigin (2004), Das Beste kommt erst (vierteilige Reihe seit 2008) und Ich will dich (2014) besetzte. International machte Hosemann mit dem Film Investigating Sex (2001) auf sich aufmerksam, in dem er neben Dermot Mulroney, Neve Campbell und Nick Nolte zu sehen war.
Seit dem Jahr 2021 tritt er in der Mockumentary-Fernsehserie Die Discounter als Filialleiter Thorsten auf.
Daneben tritt er auch im Theater auf. So wirkte er etwa in Stücken wie Mutter Courage und Berlin Alexanderplatz mit. Von 2002 bis zu dessen Auflösung 2017 gehörte er mit Unterbrechungen dem Ensemble der Volksbühne Berlin unter Frank Castorf an.
Filmografie
Bearbeiten- 1994: Die hirnlose Frau
- 1996: Alles außer Mord (Fernsehserie, 1 Episode)
- 1997: Sperling und der gefallene Engel (Fernsehfilm)
- 1998: Kurz und schmerzlos
- 1998: SOKO 5113 (Fernsehserie, 1 Episode)
- 1998: Liebe deine Nächste!
- 1999: Long Hello & Short Goodbye
- 2000: Balko
- 2001: Investigating Sex
- 2001: Sind denn alle netten Männer schwul? (Fernsehfilm)
- 2004: Jargo
- 2004: Die Kirschenkönigin (Fernseh-Dreiteiler)
- 2004: Polizeiruf 110 – Dumm wie Brot (Fernsehfilm)
- 2006: Reine Formsache
- 2006: Schwarze Schafe
- 2006: Schwesterherz
- 2007: Das Herz ist ein dunkler Wald
- 2008: Das Beste kommt erst (Fernsehfilm)
- 2008: Einer bleibt sitzen (Fernsehfilm)
- 2008: Schade um das schöne Geld
- 2009: Hanna und die Bankräuber (Fernsehfilm)
- 2009: Soul Kitchen
- 2009: Ein Sommer in Long Island (Fernsehfilm)
- 2009: Die Gänsemagd (Fernsehfilm)
- 2009: Zweiohrküken
- 2010: Yuri Lennon’s Landing on Alpha46 (Kurzfilm)
- 2010: Vater Morgana
- 2012: Oh Boy
- 2012: Sechzehneichen (Fernsehfilm)
- 2012: In den besten Familien (Fernsehfilm)
- 2012: Donna Leon – Schöner Schein
- 2013: Achtung, fertig, WK!
- 2013: Beste Bescherung (Fernsehfilm)
- 2014: Tatort – Frühstück für immer (Fernsehfilm)
- 2014: Ich will dich (Fernsehfilm)
- 2014: Lieber Hans, bester Pjotr
- 2015: Familienfest
- 2015: Vier kriegen ein Kind (Fernsehfilm)
- 2015: Kommissar Dupin – Bretonisches Gold (Fernsehfilm)
- 2015: Das beste aller Leben (Fernsehfilm)
- 2016: Tschick
- 2016: Affenkönig
- 2016: Pregau – Kein Weg zurück (Fernseh-Vierteiler)
- 2016: Ein starkes Team – Nathalie (Fernsehfilm)
- 2017: 4 Blocks (Fernsehserie, 4 Episoden)
- 2017: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
- 2017: Der König von Berlin (Fernsehfilm)
- 2017: Ich war eine glückliche Frau (Fernsehfilm)
- 2017: Babylon Berlin (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2017: Zwei im falschen Film
- 2018: Neben der Spur – Sag, es tut dir leid
- 2018: Steig. Nicht. Aus!
- 2018: Parfum (Fernsehserie, 6 Episoden)
- 2019: Der Goldene Handschuh
- 2019: Tatort: Die harte Kern
- 2019: Wendezeit
- 2019: Landkrimi – Das letzte Problem
- 2020: Pohlmann und die Zeit der Wünsche (Fernsehfilm)
- 2021: Ferdinand von Schirach: Feinde (Fernsehfilm)
- 2021: Helen Dorn: Wer Gewalt sät (Fernsehfilm)
- 2021: Um die 50 (Fernsehfilm)
- seit 2021: Die Discounter (Fernsehserie, 30 Episoden)
- 2021: Der Palast (Fernsehserie, 6 Episoden)
- 2021: Blackout (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2022: Lauchhammer – Tod in der Lausitz (Fernsehserie, 6 Episoden)
- 2023: Intimate
- 2023: Ein Fest fürs Leben
- 2023: Sophia, der Tod und ich
- 2023: Last Exit Schinkenstraße (Fernsehserie, 6 Episoden)
- 2023: German Genius (Fernsehserie)
Als Regisseur
- 2017: Koks Jedentag geht zur Arbeit! (Kurzstummfilm)
Theater (Auswahl)
Bearbeiten- 2010: Walter Mehring: Der Kaufmann von Berlin – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
- 2012: Fjodor Dostojewski: Die Wirtin als Murin – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
- 2014: Henrik Ibsen: Baumeister Solness als Halvard Solness, Baumeister – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
- 2015: Die Brüder Karamasow nach Fjodor M. Dostojewskij – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
- 2017: Johann Wolfgang von Goethe: Faust als Mephisto – Regie: Frank Castorf (Volksbühne Berlin)
- 2018: Eugene O’Neill: Der haarige Affe als Kaiser Jones – Regie: Frank Castorf (Hamburger Schauspielhaus)
- 2021: Erich Kästner: Fabian oder Der Gang vor die Hunde – Regie: Frank Castorf (Berliner Ensemble)
Hörspiele und Features
Bearbeiten- 1999: Ken Follett: Die Säulen der Erde (Jack) – Regie: Leonhard Koppelmann (Hörspiel (9 Teile) – WDR)
- 2004: Suspect Culture / David Greig: Mainstream – Regie: Erik Altorfer (Hörspiel – DRS2)
- 2005: Tankred Dorst: Parzivals Weg – Regie: Beate Andres (Hörspiel – DKultur)
- 2007: Theresia Walser: Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm – Regie: Erik Altorfer (Hörspiel – DRS2)
- 2007: Matthias Schamp: Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken – Regie: Beate Andres (Hörspiel – WDR)[2]
- 2013: Chris Ohnemus: Ein Zeichen von Großzügigkeit – Regie: Martin Zylka (Hörspiel – SR/RB/WDR)
- 2013: E. M. Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein – Regie: Kai Grehn (Hörspiel – SWR)
- 2014: Johanna Olausson: Refuse, Reduce, Reuse – Regie: Johanna Olausson (Feature – Dkultur)
- 2018: Hilary Mantel: Brüder – Regie: Walter Adler (Hörspielserie (26 Teile) – WDR)[3]
- 2019: Thomas Fritz: Toter Winkel (Wiegand) – Regie: Ulrich Lampen (Kriminalhörspiel, NDR)
- 2019: Eva Lia Reinegger: immer dienstags (Jeff) – Regie: Annette Kurth (Hörspiel (4 Teile) – WDR)[4]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2024: Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Beste männliche Hauptrolle“ für Sophia, der Tod und ich
- 2024: Ernst-Lubitsch-Preis für seine Rolle in Sophia, der Tod und ich[5]
Literatur
Bearbeiten- Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 188 ff.
Weblinks
Bearbeiten- Marc Hosemann bei IMDb
- Marc Hosemann bei Crew United
- Marc Hosemann bei filmportal.de
- Marc Hosemann bei schauspielervideos.de
- Marc Hosemann bei der Agentur Players
- Schauspieler Marc Hosemann „Ich kriege das Buch, da steht drin, dass ich sterbe“. Interview der Berliner Zeitung vom 10. Dezember 2017
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Marc Hosemann bei filmportal.de , abgerufen am 15. Dezember 2021
- ↑ Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken - Zukunftsgroteske. Abgerufen am 4. Mai 2024.
- ↑ Brüder - Französische Revolution als Hörspiel-Serie. Abgerufen am 4. Mai 2024.
- ↑ Hörspiel "Immer dienstags" von Eva Lia Reinegger. 19. November 2020, abgerufen am 17. Juni 2023.
- ↑ Schauspieler Marc Hosemann erhält Ernst-Lubitsch-Preis. In: deutschlandfunkkultur.de. 2. April 2024, abgerufen am 2. April 2024.
Personendaten | |
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NAME | Hosemann, Marc |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 20. August 1970 |
GEBURTSORT | Hamburg, Deutschland |