Margaretha Kirch

Astronomin in Berlin

Margaretha Kirch (* um 1703 in Berlin; † nach 1744) war eine in Berlin wirkende Astronomin.

Leben und Wirken

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Margaretha war die Tochter von Gottfried Kirch und Maria Margaretha Kirch, sowie die jüngste Schwester von Christfried Kirch und Christine Kirch. Über ihr Leben sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Sie war erst sieben Jahre alt, als ihr Vater starb,[1] und heiratete nie.

Wie ihre Schwester Christine wurde sie bereits im Alter von 10 Jahren in Astronomie unterrichtet und beide assistierten zunächst ihrem Bruder Christfried bei seinen Beobachtungen.[2] Später unternahm Margaretha selbst Beobachtungen des Wetters und des Sternenhimmels, die sie in einem Wetterbeobachtungs-Tagebuch festhielt.

Bereits am 3. Januar 1744 entdeckte sie lange vor dem Meteorologen Augustin Grischow in Berlin den Großen Kometen C/1743 X1 und führte Beobachtungen und Messungen mit einem 2-Fuß- und einem 6-Fuß-Teleskop durch, über deren Ergebnisse sie täglich bis zum 25. Februar Einträge in ihrem Beobachtungsbuch machte.[3]

Nach dem Vorbeigang des Kometen an der Sonne beobachtete und zeichnete Margaretha schon am 5. März eine streifige Aufspaltung des Kometenschweifs, die erst an den folgenden vier Tagen von bekannten Astronomen wie Joseph-Nicolas Delisle und Gottfried Heinsius in Sankt Petersburg, sowie Jean-Philippe de Chéseaux in Lausanne bemerkt wurde. Insbesondere ihre Beobachtung vom 7. März ist auch in einem Kupferstich festgehalten.[4]

Einzelnachweise

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  1. R. Wielen, Thomas Hockey (Ed.): Bibliographical Encyclopedia of Astronomers. Springer, New York 2007, ISBN 978-0-387-31022-0, S. 638.
  2. M. Ogilvie, J. Harvey (Ed.): The BIOGRAPHICAL DICTIONARY of WOMEN in SCIENCE – Pioneering Lives from Ancient Times to the Mid-20th Century: Volume 1 A-K. Routledge, New York und London 2000, ISBN 0-415-92039-6, S. 1774–1775.
  3. M. Kirch: Gewitter Observationes 1744. M.K. Die Handschrift befindet sich heute in der Crawford Library des Royal Observatory Edinburgh. Eine Abschrift wurde von Leonhard Euler veröffentlicht in L. Euler, E. J. Aiton (Ed.): Commentationes mechanicae et astronomicae ad physicam cosmicam pertinentes. Birkhäuser Verlag, Basel 1996, ISBN 3-7643-1459-1, S. 182 ff. unter der Überschrift „Folgende cometische Observationes sind von einem geschickten Frauenzimmer gemacht…“. Weitere Einzelheiten dazu sind auch in einer Fußnote auf Seite XLVI der Einleitung desselben Werks zu finden.
  4. D. A. J. Seargent: The Greatest Comets in History: Broom Stars and Celestial Scimitars. Springer, New York 2009, ISBN 978-0-387-09512-7, S. 116–119.