Marguerite-Louise Couperin

französische Sängerin

Marguerite-Louise Couperin (zwischen 1675 und 1679 in Paris30. Mai 1728 in Versailles) war eine französische Sängerin (der Stimmlage Sopran) und Cembalistin. Sie entstammte der berühmten Musikerfamilie Couperin.

Leben und Werk

Bearbeiten

Marguerite-Louise Couperin war die Tochter von François I. Couperin (1631–1701), auch genannt „l’ainé“ (der Ältere).[1] Ihr Bruder Nicolas (1680–1748) war – wie schon zuvor der Onkel Louis Couperin – Organist der Pfarrkirche St-Gervais-St-Protais im 4. Arrondissement von Paris.

Ihr Gesangslehrer war der Komponist Jean-Baptiste Moreau (1656–1733).[2] Ihr Cousin François Couperin, der berühmteste Komponist der Familie, setzte sie mehrfach in seinen geistlichen Vokalwerken ein. Die für sie geschriebenen Sopranpartien sind ungewöhnlich hoch und bedürfen hoher Intonationssicherheit.[3][4] Obwohl Frauen in der Chapelle royale nicht als Sängerinnen zugelassen waren und dort Kastraten und Falsettsänger für die hohen Partien eingesetzt wurden, wurde für Marguerite-Louise Couperin aufgrund ihres Ausnahmetalents eine Sonderbewilligung erteilt.[5][6]

Resonanz

Bearbeiten

Der Chronist Évrard Titon du Tillet beschrieb sie 1732 in Le Parnasse françois als „eine der berühmtesten Musikerinnen unserer Zeit, die mit bewundernswertem Geschmack sang und das Cembalo perfekt spielte.“[7]

Marguerite-Louise Couperin zählt zu den 999 Frauen, die von Judy Chicago 1979 für die Bodenfliesen ihres Kunstwerks The Dinner Party ausgewählt wurden, womit sie zusammen mit den Frauen symbolisch „unser Kulturerbe“ verkörpert. Ihr Name ist dort verknüpft mit dem Gedeck der Komponistin, Dirigentin und Suffragette Ethel Smyth.[8]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten

Siehe auch

Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen

Bearbeiten
  1. David Mason Greene: Greene’s biographical encyclopedia of composers. Reproducing Piano Roll Fnd., 2007, ISBN 0-385-14278-1, S. 199.
  2. Julie Anne Sadie: Companion to Baroque Music. Oxford University Press US, 1998, ISBN 0-19-816704-0, S. 134 (google.co.uk).
  3. Don Michael (ed) Randel: The Harvard biographical dictionary of music (= Harvard University Press reference library). Harvard University Press, 1996, ISBN 0-674-37299-9, S. 181 (google.co.uk).
  4. Wilfrid Mellers: Francois Couperin and the French Classical Tradition. READ BOOKS, 2007, ISBN 1-4067-0684-1, S. 330 (google.com).
  5. Jean-Paul Montagnier: Super flumina Babilonis of Recent researches in the music of the Baroque Era. Volume 84. A-R Editions, Inc., 1998, ISBN 0-89579-394-6, S. ix (google.com).
  6. Es sind zwei weitere Ausnahmen bekannt: Die Töchter von Michel-Richard Delalande, Marie-Anne and Jeanne, durften ebenfalls in der Chapelle royale singen.
  7. Evrard Titon du Tillet: Le Parnasse François, dédié au Roi. Coignard, Paris 1732.
  8. Marguerite-Louise Couperin. In: Dinnerparty database of notable women. Brooklyn Museum, 10. März 2007, abgerufen am 26. November 2017.