Maria-Hilf-Kapelle (Erlach)
Die Maria-Hilf-Kapelle bei Erlach ist eine katholische Kapelle im Gebiet der oberfränkischen Stadt Weismain im Landkreis Lichtenfels (Bayern). Die denkmalgeschützte Kapelle wurde 1906/1907 errichtet.
Lage
BearbeitenDie Kapelle befindet sich auf 340 m ü. NHN am westlichen Fuße des Schleizknocks, eines 485 m ü. NHN hohen Berges südwestlich der Kernstadt von Weismain.[1] Westlich führt direkt vor der Kapelle die Kreisstraße LIF 22 vorbei, die Weismain mit den Orten Altendorf, Siedamsdorf und Kaspauer im Schöpfleinsgrund verbindet. Das Dorf Erlach ist etwa 400 m, der Stadtkern von Weismain ist rund 1,9 km entfernt.[1]
Geschichte und Beschreibung
BearbeitenAn der Stelle der heutigen Kapelle ließ der Weismainer Gastwirt, Bürgermeister, Kirchen- und Spitalpfleger Reichard Fuchs (1728–1787) eine hölzerne Wegkapelle errichten.[2] Sie diente primär als Station für Fronleichnamsprozessionen. Vermutlich aufgrund ihres schlechten baulichen Zustandes wurde die Kapelle abgerissen und 1906/1907, durch das Weismainer Bauunternehmen Dietz,[3] nach den 1905 von Fritz Fuchsenberger gefertigten Plänen im neobarocken Stil neu erbaut.[4] Es handelt sich bei der heutigen Kapelle um einen Zentralbau mit offener Säulenvorhalle.[4] Das Fresko am Giebel der Vorhalle gestaltete der Münchener Kunstmaler Herze.[5] Am Fuße der Kapelle befindet sich ein Brunnen, dessen Wasser vom hinter der Kapelle liegenden Schleizknock hergeleitet wird.[4] Eine Besonderheit stellen die Sandsteinquader im Sockelbereich an der linken Eingangsseite dar, deren Fugen die Worte "MARIA HILF" bilden.[4] Die Kapelle ist mit einem Gittertor verschlossen, das einen Blick ins Innere mit der reichen Ausstattung zulässt.[4]
Literatur
Bearbeiten- Jutta Böhm: Mühlen-Radwanderung. Routen: Kleinziegenfelder Tal und Bärental. Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels) 2000.
- Günter Dippold: Vor 100 Jahren wurde die Erlacher Kapelle geweiht: Neobarocker Neubau statt Holzkonstruktion. In: Aus der fränkischen Heimat – Mitteilungsblatt der Gesellschaft Freunde der Plassenburg. Band 9, Freunde der Plassenburg e.V., Kulmbach 2007.
- Günter Dippold (Hrsg.): Weismain – Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 1. Dechant Bau GmbH, Weismain 2011, ISBN 978-3-9814302-0-2.
- Günter Dippold: Zur Weismainer Kirchengeschichte von den Anfängen bis zum Ende des Hochstifts Bamberg. S. 231–262.
- Günter Dippold: Aus der Wirtschaftsgeschichte von Weismain. S. 287–348.
Weblinks
Bearbeiten- Kirchen und Kapellen in Weismain, stadt-weismain.de
- Denkmalliste für Weismain (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Akten-Nummer D-4-78-176-97
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Dippold (2011), S. 222
- ↑ Dippold (2011), S. 340
- ↑ a b c d e Böhm (2000), S. 17
- ↑ Erlach, stadt-weismain.de, abgerufen am 18. Mai 2013
Koordinaten: 50° 4′ 17,5″ N, 11° 13′ 19,6″ O