Maria Elisabeth Stapp
Maria Elisabeth Stapp (* 20. Februar 1908 in Riedlingen; † 26. April 1995 in Altshausen) war eine deutsche Bildhauerin.
Leben
BearbeitenMaria Elisabeth Stapp wuchs in ihren ersten Lebensjahren im oberschwäbischen Riedlingen auf. Ihr Vater war ein Kaufmann und Erfinder. Im Jahre 1914 zog die Familie nach München. Nach dem Abitur am Gymnasium am Anger in München absolvierte sie ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste München unter anderem bei Josef Henselmann. Sie war Mitbegründerin der benediktinischen Laiengemeinschaft Venio in München - Schwabing. In Beuron wurde sie 1927 unter dem Namen Schwester Hermana Benediktineroblatin. Lebenslang unterstützte sie das Kloster der Benediktinerinnen auf der Insel Hvar in Dalmatien, das sie bei einem Kuraufenthalt 1934 kennengelernt hatte. Mit ihrem profunden Wissen wurde sie den durch die politischen Verhältnisse im ehemaligen Jugoslawien bedrängten Benediktinerinnen zur Meisterin des gregorianischen Chorals. Über ihren Vater lernte sie den Theologen Josef Weiger kennen. Sie gehörte zum engeren Freundeskreis von Romano Guardini.
Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens war die Übersetzung traditioneller liturgischer Gehalte in eine moderne Formensprache.
Im Jahre 1962 übersiedelte sie in das geräumige spätbarocke Pfarrhaus von Mooshausen im Landkreis Ravensburg. Bis 1988 lebte und arbeitete sie dort in ihrem Künstleratelier. Sie verstarb 1995 im Pflegeheim der Franziskanerinnen von Reute in Altshausen und wurde auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Johann Baptist in Mooshausen bestattet.
Ehrungen
BearbeitenBischof Georg Moser verlieh ihr 1983 anlässlich ihres 75. Geburtstages die Martinus-Medaille der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Werke
Bearbeiten- Altar in der Kirche Unserer lieben Frau in Mengen
- Mariensäule in Ravensburg
- Marienfigur in der Kirche Maria Verkündigung in Seligenstadt am Main
- Altar für das Altenheim Zum Heiligen Geist in Laupheim
- Martinsbrunnen in Weingarten
- Kriegerdenkmal auf dem Friedhof von Ertingen
- Kreuzigungsgruppe (überlebensgroß), Christkönigskirche in Ravensburg
- Gefallenendenkmal auf dem Friedhof in Ravensburg
- Priestergrab, Josef Weiger in Mooshausen (Bronze, ca. 2 m)
- Grabkreuz, Friedhof Mooshausen, (für sich selbst gefertigt)
Literatur
Bearbeiten- Hanna-Barbara Gerl, Elisabeth Prégardier, Annette Wolf (Hrsg.): Begegnungen in Mooshausen. Romano Guardini, Maria Knoepfler, Josef Weiger, Maria Elisabeth Stapp. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1989, ISBN 3-87437-292-8.
- Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Max Oberdorfer: „Ich schaffe, was in mir ist!“ Die Bildhauerin Maria Elisabeth Stapp, ihr künstlerisches Werk und Erbe. Kunstverlag Fink, Lindenberg 2009, ISBN 978-3-89870-513-4.
- Uwe Degreif: Stapp, Maria Elisabeth. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 105, De Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-023271-4, S. 474.
- Lucia Wagner, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Wolfgang Urban u. a.: „Christus mit Herzen, Geist und Händen dienend“. Die Bildhauerin Maria Elisabeth Stapp (1908–1995) in ihren Jahren im Venio 1926–1940: kleine Ausstellung zum 25. Todestag 26.9.2020–15.1.2021: Begleitheft. Abtei Venio OSB, München 2020, ISBN 978-3-00-066740-4.
- Uwe Degreif: Heftiger Protest – ungeteilter Beifall. Reaktionen auf Kunstwerke von Maria Stapp in Ravensburg. In: Oberland. ISSN 0939-8864, Heft 2, 2022, S. 28–36
Weblinks
Bearbeiten- Biographisch - Bibliographisches Kirchenlexikon ( vom 29. Juni 2007 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Stapp, Maria Elisabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Schwester Hermana |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1908 |
GEBURTSORT | Riedlingen |
STERBEDATUM | 26. April 1995 |
STERBEORT | Altshausen |