Mariama Bâ

senegalesische Schriftstellerin

Mariama Bâ (geboren 17. April 1929 in Dakar, Französisch-Westafrika; gestorben 17. August 1981 in Dakar, Senegal)[1] war eine senegalesische Schriftstellerin. Ihr Buch Ein so langer Brief wird heute zum Kanon der afrikanischen Literatur gezählt.

Mariama Bâ

Bâ gehörte zum Volk der Fulbe. Aus einer traditionell islamisch geprägten Familie stammend, besuchte sie nach dem Tod ihrer Mutter eine französische Schule. 1943 wechselte sie an die École normale de Rufisque, eine weiterführende pädagogische Schule in Rufisque, die sie 1947 mit einem Abschluss als Lehrerin verließ. In den folgenden 12 Jahren widmete sie sich ihrem Beruf, beantragte dann aus gesundheitlichen Gründen ihre Versetzung in die regionale Schulbehörde.

Geschieden von ihrem Ehemann, dem Abgeordneten Obèye Diop, engagierte sich die Mutter von neun Kindern in Frauenvereinigungen und setzte sich mit einer Reihe von Reden und Artikeln in lokalen Zeitungen für Bildung und Frauenrechte ein.

Ihr erster Roman Une si longue lettre (Ein so langer Brief) wurde bei seiner Erscheinung 1980 sogleich mit dem Noma-Preis für afrikanische Literatur ausgezeichnet.[2]

Im folgenden Jahr verstarb sie an Krebs, kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Romans.

Ihre Romane beschäftigen sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen ihres Umfeldes und den daraus resultierenden Problemen, wie Vielehe, Kastensystem, Unterdrückung der Frauen – in ihrem ersten Roman – oder familiärer Widerstand und Kulturschock bei interkulturellen Ehen – in ihrem zweiten Roman.

Würdigung

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Eine weiterführende Schule in Dakar (Maison d’éducation Mariama Bâ) und ein öffentlicher Platz in Bene Baraque sind nach ihr benannt,[3] ebenso eine Straße in Ginsheim-Gustavsburg.

Sie wurde in die Anthologie Daughters of Africa aufgenommen, die 1992 von Margaret Busby in London und New York herausgegeben wurde.

  • Une si longue lettre, Roman, 1979 (Ein so langer Brief)
  • La fonction politique des littératures africaines écrites, 1981 (Die politische Funktion der schriftlichen afrikanischen Literatur)
  • Un chant écarlate, Roman, Les Nouvelles Éditions Africaines, Dakar/Abidjan/Lome 1981
    • deutsch: Der scharlachrote Gesang, aus dem Französischen von Irmgard Rathke, mit einem Nachwort von Ulla Schild, Reihe: Die Frau in der Gesellschaft; Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-23746-7.

Literatur

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Commons: Mariama Bâ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bâ, Mariama (1929-1981). In: BnF. 19. April 2002 (bnf.fr [abgerufen am 7. August 2021]).
  2. Liste der Gewinner des Noma Award (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.afrikaroman.de, abgerufen am 1. Dezember 2015
  3. Inauguration: New names for the resilient quartier. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 18. September 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/live-with-water.org