Marianne Herzog (Autorin)
Marianne Herzog (* 10. Oktober 1939 in Breslau) ist ein deutsches ehemaliges Mitglied der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Nach ihrem Ausstieg bei der RAF betätigte sie sich als Autorin.
Leben
BearbeitenMarianne Herzog wuchs in Waren (Müritz) in der Deutschen Demokratischen Republik auf und kam 1957 erstmals in die Bundesrepublik Deutschland; sie kehrte in die DDR zurück, kam 1961 wieder in die Bundesrepublik Deutschland und lebte ab 1964 in West-Berlin.[1]
Gemeinsam initiierten Herzog und die damalige Filmstudentin Helke Sander im Januar 1968 in West-Berlin ein Treffen von Frauen, das als erstes Zusammentreffen des SDS-nahen Aktionsrats zur Befreiung der Frauen gelten kann.[2][3][4]
Herzog wurde zusammen mit ihrem Freund Jan-Carl Raspe Anfang der 1970er Jahre Mitglied der Rote Armee Fraktion. Ihre Wohnung war mehrmals Treffpunkt der Terroristen. Im Frühjahr 1971 verließ sie die RAF.[5] Am 3. Dezember 1971 wurde sie im Zuge der Ermittlungen verhaftet, später aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen.[6]
Herzog war an der Erstellung des Manuskripts der 1978 im Rotbuch Verlag erschienenen Autobiografie der jugoslawischen Arbeiterin Vera Kamenko Unter uns war Krieg beteiligt.[7]
Bücher
Bearbeiten- Von der Hand in den Mund. Frauen im Akkord. Rotbuch Verlag, Berlin 1976, ISBN 3-88022-155-3.
- Nicht den Hunger verlieren. Rotbuch Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-88033-232-0.
- Suche. Luchterhand-Literaturverlag, Darmstadt 1988, ISBN 3-630-86675-1.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Marianne Herzog im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Marianne-Herzog-Archiv im Archiv der Akademie der Künste (Berlin)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ursula Nienhaus: Wie die Frauenbewegung zu Courage kam. In: Gisela Notz (Hrsg.): Als die Frauenbewegung noch Courage hatte. Die „Berliner Frauenzeitung Courage“ und die autonomen Frauenbewegungen der 1970er und 1980er Jahre. Friedrich-Ebert-Stiftung, 2007, ISBN 978-3-89892-766-6, S. 7–22, hier S. 7, Fußnote 2. (library.fes.de)
- ↑ Ursula Nienhaus: Feministische Selbstorganisation gestern und heute. Schwestern gemeinsam sind stark. In: Contraste. Nr. 270, März 2007. (nadeshda.org ( vom 15. April 2013 im Webarchiv archive.today))
- ↑ Vgl. auch Helke Sander in: Ute Kätzel (Hrsg.): Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengeneration. Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2008, ISBN 978-3-89741-274-3, S. 165.
- ↑ Ute Kätzel (Hrsg.): Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengeneration. Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2008, ISBN 978-3-89741-274-3, S. 309, (Glossar).
- ↑ Im Untergrund. Verräter und Verschwundene. In: Der Spiegel. Nr. 40, 2007, S. 78/79, hier S. 79 (online – RAF-Serie, IV).
- ↑ Gisela Diewald-Kerkmann: Rechtsgeschichte Rg7. Zeitschrift des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte, 2005 (zeitgeschichte-online.de [PDF]).
- ↑ Chantelle Warner: The Pragmatics of Literary Testimony: Authenticity Effects in German Social Autobiographies. Routledge, 2013, ISBN 978-0-415-50130-9 (google.de [abgerufen am 24. August 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Herzog, Marianne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsches Mitglied der RAF |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1939 |
GEBURTSORT | Breslau |