Marie-Theres Deutsch
Marie-Theres Deutsch (* 1955 in Trier) ist eine deutsche Architektin in Frankfurt am Main.
Leben
BearbeitenMarie-Theres Deutsch ist die älteste von vier Töchtern. Ihr Vater war Leiter der Baubehörde in Trier. Zwischen 1976 und 1979 absolvierte sie an Fachhochschulen in Trier und Wiesbaden ein Architekturstudium. Anschließend trampte sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten nach Indien. Seit 1980 lebt sie in Frankfurt. Weiterführende Studien der Architektur führten sie über Wien, Berlin und New York zur Hochschule für Gestaltung Städelschule nach Frankfurt. Dort studierte sie neben der Konzeptionellen Architektur bei Günter Bock und Sir Peter Cook interdisziplinär bei Thomas Bayrle und Peter Kubelka. Daneben arbeitete sie in den Büros von Günter Bock und Luise King. 1984 bringt sie ihre Tochter zur Welt. Nach dem Studium eröffnete sie 1985 ihr eigenes Büro in Frankfurt am Main. Die ersten Aufträge ermöglichten ihr, für die internationalen Kunstszene zu arbeiten: 1987 entstand der Portikus[1] – die Ausstellungshalle für Kasper König – hinter dem Mahnmal der zerstörten Stadtbibliothek in Frankfurt (abgerissen 2004);[2] 1988 ein Privatmuseum für den Bildhauer Ulrich Rückriem im Frankfurter Osthafen, Planungen für Rebekka Horn im Odenwald; eine Skulptur an der Oper Frankfurt für William Forsythe. Daneben entstanden Wohnhäuser, Kindergärten und Schulen. Außerdem beteiligte sie sich an Planungen in Äthiopien, u. a. mit der African Union. Zusammen mit Udo Corts entwickelte sie die Belebung des innerstädtischen Mainufers, die zur heutigen gastronomischen Belebung der Promenaden geführt hat.
Neben ihrer praktischen Tätigkeit lehrte sie als Gastprofessorin an der FH Detmold und den Universitäten Detmold, Kassel und Siegen.
Werke (Auszug)
Bearbeiten- 1985 Kino Harmonie, Frankfurt am Main
- 1987–2004 Portikus (1987–2004) mit K. Dreissigacker, Frankfurt am Main
- 1988 Privatmuseum für Ulrick Rückriem, Frankfurt am Main
- 1989 Skulptur an der Oper, temporär, Frankfurt am Main
- 1998–2013 Revitalisierung Mainufer, Entwicklung von Gastronomie entlang des Mainufers
- 1998 Kindergarten, Frankfurt - Nieder-Erlenbach
- 2006 Erweiterung Elisabethenschule, Cafeteria, Frankfurt am Main
- 2012 Mehrfamilien-Wohnhaus Paradiesgasse, Frankfurt am Main
- 2012 Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1997: Städtebaupreis der BHF Bank
- 1999: Auszeichnung Vorbildliches Bauen in Hessen
- 2003: Badenia Bausparkasse
- 2013: Elsässer–Plakette, Bund Deutscher Architekten Frankfurt am Main
- 2013: Shortlist Große Nike, Bund Deutscher Architekten, Berlin
Literatur
Bearbeiten- Architektur-Jahrbuch 1992. DAM, Prestel Verlag, ISBN 3-7913-1152-2
- Bauen heute. Klett-Cotta, ISBN 3-608-76207-8
- Maßstabssprung. Ernst Wasmuth Verlag, ISBN 3-8030-0183-8
- Museumsarchitektur in Frankfurt 1980–1990. Prestel Verlag, ISBN 3-7913-1101-8
- Architektur-Jahrbuch 1993. DAM, Prestel Verlag, ISBN 3-7913-1295-2
- Design heute. Prestel Verlag, ISBN 978-3-7913-0854-8
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Portikus ( vom 7. August 2013 im Webarchiv archive.today) Artikel über die Geschichte der Ausstellungshalle, abgerufen am 7. August 2013.
- ↑ https://www.detail.de/artikel/portikus-under-construction-10933/
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website
- Stadtsanierung: Wir wär’n gern gut anstatt so roh. Artikel von Dieter Bartetzko in der FAZ, 11. Mai 2013.
- Tag der Architektur Frankfurt: In der Paradiesgasse ( vom 23. Juni 2012 im Internet Archive) Artikel von Claudia Michels in der Frankfurter Rundschau, 23. Juni 2012.
- Architektin Deutsch im Interview: „Kein Zeichen, das man lesen könnte.“ Berliner Zeitung, 28. April 2011.
- Frankfurter Gesichter: Marie-Theres Deutsch. Artikel von Cornelia v. Wrangel in der FAZ, 6. August 2004.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Deutsch, Marie-Theres |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Architektin |
GEBURTSDATUM | 1955 |
GEBURTSORT | Trier, Rheinland-Pfalz, Deutschland |