Marija Jakowlewna Barmitsch
Marija Jakowlewna Barmitsch (russisch Мария Яковлевна Бармич; * 26. April 1934 im Sapoljarny rajon im Autonomen Kreis der Nenzen (NAO) in der Malosemelskaja-Tundra; † 27. November 2023 in St. Petersburg) war eine sowjetische bzw. russische Linguistin und Hochschullehrerin nenzischer Herkunft.[1][2][3][4]
Leben
BearbeitenBarmitsch besuchte die siebenjährige Schule (Abschluss 1949) und dann die Pädagogik-Schule in Narjan-Mar mit Abschluss 1953. Nach zwei Jahren Arbeitstätigkeit wurde sie Studentin des Leningrader Herzen-Instituts für Pädagogik.[2] Nach dem Studiumsabschluss 1960 arbeitete sie als Komsomol-Ausbilderin und Lehrerin der Pädagogik-Schule in Igarka.
Nach dem Abschluss der Aspirantur am Herzen-Institut 1967 blieb sie dort als Assistentin. Sie wurde Dozentin und Leiterin des Lehrstuhls für Uralische Sprachen und deren Didaktik.[4] Als Dissertation verteidigte sie 1969 ihr Lexikon des Nenzisch-Dialekts der Kanin-Nenzen mit Erfolg für die Promotion zur Kandidatin der philologischen Wissenschaften.[5] Schließlich war sie Professorin des Lehrstuhls für Uralische Sprachen, Folklore und Literatur des Instituts der Völker des Nordens der aus dem Herzen-Institut entstandenen Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität St. Petersburg.[1]
Barmitsch wurde Russlands führende Lexikologin der Samojedischen Sprachen und verfasste Lehrbücher für Schüler und Studenten.[2][3][4] Sie entwickelte ein Alphabet für die Sprache der Wald-Nenzen, was 1993 zur Schriftsprache mit Fibel und Wörterbuch für diesen Dialekt führte.[1]
Ab 1998 war Barmitsch auch Professorin des Lehrstuhls für Kultur und Ethnopädagogik des Instituts für Umschulung und Berufliche Entwicklung (IPPK)[6] des Autonomen Kreises der Nenzen in Narjan-Mar. Jährlich führte sie in Narjan-Mar, Salechard und Dudinka Seminare und Fortbildungskurse für Lehrer der Nenzisch-Schulen durch.[4] Der nenzische Politiker Grigori Ledkow ist ein Schüler Barmitschs.
Nach langer Krankheit starb Barmitsch am 27. November 2023 in St. Petersburg.
Ehrungen, Preise
Bearbeiten- Medaille „Veteran der Arbeit“ (1988)[2]
- Ehrenprofessorin der Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität St. Petersburg (1997)
- Ehrenurkunde der Staatsduma des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen (2007)
- Verdienstzeichen des Autonomen Kreises Taimyr (2013)
Weblinks
Bearbeiten- Katalog der Russischen Nationalbibliothek: Бармич, Мария Яковлевна
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Администрация Ненецкого автономного округа: Бармич Мария Яковлевна (abgerufen am 5. März 2024).
- ↑ a b c d NAO24: На 90 году ушла из жизни первая учёная среди ненецких женщин Мария Яковлевна Бармич (abgerufen am 5. März 2024).
- ↑ a b Russische Geographische Gesellschaft: Ушла из жизни Мария Бармич (abgerufen am 5. März 2024).
- ↑ a b c d Российский государственный педагогический университет им. А. И. Герцена: Ушла из жизни почетный профессор кафедры уральских языков, фольклора и литературы института народов Севера РГПУ им. А. И. Герцена Мария Яковлевна Бармич (abgerufen am 5. März 2024).
- ↑ Бармич М. Я.: Лексика канинского говора ненецкого языка : Автореф. дис. на соискание учен. степени канд. филол. наук : (661). Ленингр. гос. пед. ин-т им. А.И. Герцена, Leningrad 1969.
- ↑ ГОСУДАРСТВЕННОЕ ОБРАЗОВАТЕЛЬНОЕ УЧРЕЖДЕНИЕ ДОПОЛНИТЕЛЬНОГО ПРОФЕССИОНАЛЬНОГО ОБРАЗОВАНИЯ (ПОВЫШЕНИЯ КВАЛИФИКАЦИИ) СПЕЦИАЛИСТОВ "НЕНЕЦКИЙ ОКРУЖНОЙ ИНСТИТУТ ПЕРЕПОДГОТОВКИ И ПОВЫШЕНИЯ КВАЛИФИКАЦИИ" (abgerufen am 6. März 2024).
Personendaten | |
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NAME | Barmitsch, Marija Jakowlewna |
ALTERNATIVNAMEN | Бармич, Мария Яковлевна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetische bzw. russische Linguistin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 26. April 1934 |
GEBURTSORT | Sapoljarny rajon |
STERBEDATUM | 27. November 2023 |
STERBEORT | St. Petersburg |