Marine Flasher

US-amerikanischer Truppentransporter, dann Passagierschiff und zuletzt Containerschiff

Die Marine Flasher war zunächst ein US-amerikanischer Truppentransporter, dann Passagierschiff und zuletzt Containerschiff.

Marine Flasher
Die Marine Flasher in Liverpool, 1945
Die Marine Flasher in Liverpool, 1945
Schiffsdaten
Flagge Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Schiffstyp C4-Schiff Truppentransporter
Eigner United States Maritime Commission
Bauwerft Kaiser Shipyards, Vancouver WA
Baunummer 505
Stapellauf 16. Mai 1945
Indienststellung 1945
Verbleib nach einer Strandung im Jahr 1988 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 159,40 m (Lüa)
151,20 m (Lpp)
Breite 21,90 m
Tiefgang (max.) 8,80 m
Ab 1966
Länge 208,74 m (Lüa)
200,60 m (Lpp)
Breite 23,88 m
Tiefgang (max.) 9,18 m
Vermessung 17.184 BRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dampfturbine
Höchst­geschwindigkeit 17,0 kn (31 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 12.420 (ab 1966: 17.249) tdw
Container (ab 1966: 1066) TEU
Zugelassene Passagierzahl 3.485 (ab 1946: 914)
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau Of Shipping
Registrier­nummern IMO 5224869
Anmerkungen
Technische Daten

Spätere Daten in Klammern

Geschichte

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Das Truppentransportschiff des US-Serientyps C4-S-A3 wurde am 16. Mai 1945 als Baunummer 505 der Werft Kaiser Shipyards in Vancouver, Washington für die United States Maritime Commission vom Stapel gelassen und im selben Jahr von der War Shipping Administration als Marine Flasher in Dienst gestellt.

Nach Kriegsende wurde das Schiff 1946 an die Reederei United States Lines verchartert. Diese ließ die Marine Flasher zum Passagierschiff umbauen und betrieb sie bis 1949. Nachdem der amerikanische Präsident Harry S. Truman am 22. Dezember 1945 die als „Directive 225“ bezeichnete Executive Order unterzeichnet hatte, war die Marine Flasher im Mai 1946 das erste Schiff, welches unter dieser Direktive Vertriebene und Kriegsflüchtlinge in die Vereinigten Staaten transportierte. Es wurde bis 1948 auf weiteren Transporten dieser Art eingesetzt.[1][2]

1949 gaben die United States Lines das Schiff an die United States Maritime Commission zurück, die es in der USMC-Reserve auflegte und 1966 an die Litton Industries Leasing Corporation in Wilmington veräußerte. Diese ließ es bei Ingalls Shipbuilding in Pascagoula mit einer neuen Mittelschiffssektion zum Containerschiff Long Beach umbauen. Danach wurde die Long Beach an die Reynolds Leasing Corporation verkauft und von Sea-Land für den Transatlantik-Dienst eingesetzt. 1988 strandete das Schiff bei San Juan und wurde zum Totalverlust. Am 20. März 1989 traf das Schiff bei der Chi Shun Hua Steel Company in Kaohsiung zum Abbruch ein.

Literatur

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  • Roland Charles: Troopships of World War II. Washington: Army Transportation Assoc.1947, S. 207.
  • Richard Dyck: „Die Ankunft des ,Marine Flasher“. Aufbau 12. Jg., Nr. 21, 24. Mai 2025, S. 2–8 Internet Archive Reportage in der Sonderausgabe der jüdischen New Yorker Wochenzeitung zur Ankunft des ersten Emigrantentransports in New York
  • Jewish Telegraphic Agency: „First Immigrant Ship Sails from Bremen with over 600 Jewish Refugee Passengers“. Daily News Bulletin 13. Jg., Nr. 110, 13. Mai 1946, S. 3 [Web] [Original als PDF] (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • L. A. Sawyer; W. H. Mitchell: From America to United States – The History of the long-range Merchant Shipbuilding Programme of the United States Maritime Commission – Part Two, 2. Auflage, World Ship Society, Kendal 1981, ISBN 0-905617-12-6.
  • Milton H. Watson: U. S. passenger liners since 1945. Wellingborough: Patrick Stephen 1988, S. 141.
  • John E. Booth: „Austerity crossing : transatlantic passage on former troopship“. The New York Times 107. Jg., Nr. 32817, 30. November 1947, S. X19 / 290 Web

Bekannte Passagiere

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  • Karsten-Kunibert Krueger-Kopiske (2007). Outboard Profiles of Maritime Commission Vessels: The C4 and his Sub Designs and Conversions. Gezeichnete Seitenansichten der C4-Schiffe (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • National Museums Liverpool, Photograph of Marine Flasher, United States Line [Web] (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • U. S. Department of Transportation, MARAD Maritime Administration, Vessel History, Geschichte des Schiffes [Web] (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • JDC Archives. The Sailings of the S.S. Marine Flasher. Web (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • United States Holocaust Memorial Museum, Videos (Berichte in Wochenschauen, Newsreels sowie Zeitzeugen-Interviews) und Dokumente der Passagiere [Web] (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • Immigrant Ships Transcribers Guild (2006). SS Marine Flasher Alien Passenger Manifest. Abschrift der Passagierlisten, Abfahrt Bremerhaven 11. Mai 1946, Ankunft Port of New York 20. Mai 1946, von den Originalurkunden National Archives and Records Administration, Film T715, Reel 7106 [Web] (abgerufen am 20. Januar 2025)
  • Arolsen Archives (2024, 19. Januar). „Das größte Wunder der Welt“. Web (abgerufen am 20. Januar 2025)

Einzelbelege

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  1. TRU History – Truman Signs Directive 225, In: Truman Library Institute
  2. The Sailings of the S.S. Marine Flasher, In: Seite des Joint Distribution Committee