Marineschlauch-Kartell
Das Marineschlauch-Kartell war ein Kartell, das von April 1986 bis Mai 2007 bestanden hat.
Bei sogenannten Marineschläuchen handelt es sich um Schläuche, die zum Be- und Entladen von Tankschiffen mit Rohöl verwendet werden.
Am Kartell waren insgesamt sechs Unternehmen beteiligt:
- Bridgestone als Kartellführer - 58,5 Mio. Euro
- Trelleborg AB - 24,5 Mio. Euro
- Parker-Hannifin - 25,6 Mio. Euro
- Dunlop Oil & Marine - 18,0 Mio. Euro
- Manuli Rubber Industrie SpA (MRI) - 4,9 Mio. Euro
- Yokohama - ohne Strafe
Die Gesamtstrafe belief sich somit auf 131,5 Mio. Euro.[1]
Die fünf erstgenannten Unternehmen gingen gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission unter der Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes vor.
Gerichtliche Aufarbeitung
BearbeitenDie Höhe der Strafe gegen den Kartellführer Bridgestone wurde bestätigt. Die Strafe gegen die Trelleborg Industrie wurde unter Mithaft der Trelleborg AB ebenfalls bestätigt. Die Strafe von Parker wurde von 25,61 Mio. Euro auf 6,4 Mio. Euro unter Mithaft der Parker-Hannifin für 6,3 Mio. Euro reduziert. Grund war, dass nicht geklärt werden konnte, ob eine strukturelle Verbindung zwischen der Parker ITR und der tatsächlich am Kartell beteiligten Vorgängergesellschaft bestand. Die gegen die Dunlop Oil & Marine verhängte Strafe wurde bestätigt. Bei MRI wurde die Strafe von 4,9 Mio. Euro auf 2,1 Mio. Euro reduziert. Yokohama blieb durch Anwendung der Kronzeugen-Regelung ohne Strafe.