Marinilabiliaceae

Familie der Ordnung Bacteroidales

Die Marinilabiliaceae sind eine Familie von Bakterien. Die Typusgattung ist Marinilabilia. Der Name leitet sich von dem lateinischen Adjektiv „marinus“ (meeres-) und dem lateinischen Adjektiv „labilis“ (gleitend) ab, es handelt sich um einen Meeresorganismus, der sich durch Gleiten fortbewegt.

Marinilabiliaceae
Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Bacteroidota
Klasse: Bacteroidia
Ordnung: Bacteroidales
Familie: Marinilabiliaceae
Wissenschaftlicher Name
Marinilabiliaceae
Ludwig et al. 2012

Erscheinungsbild

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Es handelt sich um gerade, recht dünne Stäbchen. Viele Arten sind auf festem Untergrund durch Gleiten (gliding motility) beweglich. Eine Ausnahme stellt z. B. die Gattung Anaerophaga dar, sie zeigt kein Wachstum auf festen Medien. Der Gram-Test ist negativ. Es sind streng anaerobe Arten vorhanden, das heißt, diese Arten können nur unter vollständigen Ausschluss von Sauerstoff leben. Andere sind fakultativ anaerob, sie tolerieren Sauerstoff. Einige Arten kommen in einer Umgebung mit hohem pH-Wert vor, sie sind alkaliphil. Hierzu zählen zum Beispiel Natronoflexus pectinivorans[1] und Alkaliflexus imshenetskii. Der optimale pH-Wert für Alkaliflexus liegt bei ungefähr 8,5. Wachstum erfolgt bei pH-Werten von 7,5 bis 10,2. Der GC-Gehalt von Marinilabilia salmonicolor liegt bei 37–41 mol %, von Anaerophaga thermohalophila bei 41,8[2] und Alkaliflexus bei 44.

Wachstum und Stoffwechsel

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Der Stoffwechsel ist chemo-organotroph. Einige sind fermentativ, andere nutzen die Atmung für die Energiegewinnung. Die Art Marinilabilia salmonicolor kann beide Stoffwechselwege, die Gärung und die Atmung nutzen. Produkte der Gärung von einigen Arten sind u. a. Acetat und Succinat. Einige benötigen Natriumchlorid (NaCl) für das Wachstum.

Vorkommen

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Einige Arten wurden vom Meeresschlamm isoliert, z. B. Marinilabilia salmonicolor. Die halophile Art Alkaliflexus imshenetskii kommt im Schlamm eines Sodasees vor. Auch Natronoflexus pectinivorans wurde innerhalb von Sedimenten eines Sodasees gefunden.[1]

Systematik

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Die Familie der Marinilabiliaceae wird zu der Ordnung Bacteroidales in der Abteilung der Bacteroidetes gestellt. Es folgt eine Liste mit einigen Gattungen:[3]

Die früher hier geführte Gattung Labilibacter ist nun ein Synonym für die im Jahr 2014 von Yang et al. beschriebene Gattung Saccharicrinis.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b D. Y. Sorokin, A. N. Panteleeva, T. P. Tourova, E. N. Kaparullina und G. Muyzer: Natronoflexus pectinivorans gen. nov. sp. nov., an obligately anaerobic and alkaliphilic fermentative member of Bacteroidetes from soda lakes. In: Extremophiles. 15. Jahrgang, Nr. 6, November 2011, S. 691 – 696 (springer.com).
  2. Karin Denger, Rolf Warthmann, Wolfgang Ludwig, Bernhard Schink: Anaerophaga thermohalophila gen. nov., sp. nov., a moderately thermohalophilic, strictly anaerobic fermentative bacterium. International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology, 52, S. 173–178, 2002
  3. Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Family Marinilabiliaceae. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN). Abgerufen am 12. März 2021.
  4. LPSN

Literatur

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  • N. R. Krieg, W. Ludwig, W. B. Whitman, B. P. Hedlund, B. J. Paster, J. T. Staley, N. Ward, D. Brown, A. Parte:: Bergey's Manual of Systematic Bacteriology. Volume 4: The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes. Springer, 2010, ISBN 978-0-387-68572-4, S. 49–54.