Marktviertel (Bottrop)

Viertel rund um die zentrale Kirche St. Cyriakus im alten münsterländischen Dorfkern Bottrops

Das Marktviertel Bottrop bezeichnet das Viertel rund um die Pfarr- und Propsteikirche St. Cyriakus in Bottrop in Westfalen. Es wird begrenzt durch den Altmarkt, den Pferdemarkt, die Brauerstraße (das Gelände der früheren Westfalia-Brauerei[1]) sowie die Pfarrstraße und die Peterstraße.

Pferdemarkt Bottrop

Geschichte

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Bottrop wurde im Jahr 1432 vom Kölner Kurfürsten Dietrich von Moers das Marktrecht verliehen. Die Gemeinde lag in einem Dreiländereck der kurkölnischen Exklave Vest Recklinghausen mit dem Herzogtum Kleve und dem Essener Gebiet jenseits der Emscher. Ein regelmäßiger Jahrmarkt zu Michaelis an dieser Stelle versprach Zolleinnahmen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der herbstliche Michaelis-Markt zum größten Vieh- und Krammarkt des Vestes Recklinghausen, dem späteren Pferdemarkt.[2] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erhielt Bottrop das Recht, einen zweiten Frühjahrsmarkt und vor allem ab 1783 eine Kirmes zu veranstalten. Ab dem 19. Jahrhundert hatte Bottrop vier Märkte, später fünf.[3]

Mit der Industrialisierung des Ruhrbergbaus und dem einsetzenden großen Bevölkerungswachstum wurde am 6. April 1865 ein Wochenmarkt eingeführt, da viele Arbeiter im Gegensatz zu der davor in Bottrop ansässigen dörflichen Bevölkerung nicht mehr Selbstversorger waren.[4] Im Laufe der Zeit kamen weitere Wochenmärkte zur Versorgung der Bevölkerung rund um den Altmarkt und den Pferdemarkt hinzu. Bis 2007 befand sich der zentrale Wochenmarkt für circa 120 Händler am Berliner Platz, wegen Bauarbeiten wechselte der Wochenmarkt an den heutigen Standort rund um die Cyriakuskirche.[5] Der mittwochs und samstags stattfindende Markt ist einer der wenigen Innenstadtmärkte der Region.

Gegenwart

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Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs folgten mit dem Wiederaufbau ab den 1950er Jahren weitere Veränderungen im Marktviertel. 1984 wurde durch das Stadtmarketing Bottrop der Pferdemarkt als regionales Ereignis wiederbelebt.[6] Seit dem Frühjahr 2020 kümmert sich eine Initiative um die Wiederbelebung des Marktviertels.[7] Später benannte sich die Interessengemeinschaft der Innenstadt-Kaufleute in IG Marktviertel um und will damit die besondere Bedeutung des Marktviertels und des Wochenmarktes für die Stadtgesellschaft in Bottrop herausarbeiten.[8]

Einzelnachweise

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  1. Dirk Aschendorf: Vergessene Orte: Die Westfalia-Brauerei. WAZ Bottrop, 9. Oktober 2012, abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).
  2. Angelika Wölk: Markt mit Tradition und Konflikten. WAZ Bottrop, 17. August 2012, abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).
  3. wilb: Vor 60 Jahren endet die Pferdemarkt-Tradition | Bottroper Geschichte – ganz frisch. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/damals.inbottrop.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Wilfried Krix: Das Markt- und Kirmeswesen in Bottrop. Hrsg.: Stadtarchiv Bottrop. Bottrop 2009, S. 37.
  5. Norbert Jänecke: Bottroper Abgeordnetem gefällt Markt in Fußgängerzone nicht. In: WAZ Bottrop. 26. Oktober 2021, abgerufen am 2. November 2021 (deutsch).
  6. Frank Niehusmann: Bottrop – Pferdemarkt. 2010, abgerufen am 22. November 2020.
  7. Redaktion: Das Marktviertel – ein starkes Stück Bottrop. In: Bottroper Zeitung. 17. Juli 2020, abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).
  8. Mehr als nur eine Namensänderung: IG Marktviertel sorgt in Bottrops Innenstadt für frischen Wind. Stadtspiegel Bottrop, 24. August 2020, abgerufen am 22. November 2020.


Koordinaten: 51° 31′ N, 6° 56′ O