Martin-Luther-Kirche (Geringswalde)

Kirchengebäude im Landkreis Mittelsachsen, Sachsen

Die Martin-Luther-Kirche (seit 1934) ist eine evangelisch-lutherische Kirche in der Stadt Geringswalde in Sachsen im Landkreis Mittelsachsen. Diese befindet sich am Lutherplatz etwa 100 Meter östlich von Marktplatz und Rathaus entfernt im Stadtkern von Geringswalde.

Martin-Luther-Kirche von Süden (2021)

Geschichte

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Die Martin-Luther-Kirche wurde von 1888 bis 1890 nach den Plänen des Architekten Julius Zeißig aus Leipzig im Stile des Historismus und der Neogotik errichtet. Zeißig wurde auch als Architekt für die Planung der Schule (gebaut: 1893–1894), des Rathauses (1904–1905) und des Pfarrhauses (1909–1910) verpflichtet. Als Baumaterial für die Kirche wurde hauptsächlich roter Porphyrtuff aus den 10 km entfernten Rochlitzer Steinbrüchen verwendet. Die Kirche wurde auf dem Platz einer Vorgängerkirche gebaut, deren Ursprünge ins Mittelalter zurück reichen. Die religiöse Geschichte von Geringswalde ist eng mit der Geschichte des ehemaligen Benediktinerinnenklosters St. Marien verbunden.[1]

Historische Ansichten

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Gebäude

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Ansicht von Nordosten
 
West-Portal

Die Kirche ist als Zentralbau über griechischem Kreuz ausgeführt. Der Kirchturm ist ca. 65 Meter hoch, besitzt einen quadratischen Grundriss und der Turmhelm ist mit Schiefer gedeckt. Die Länge der Kirche beträgt etwa 40 Meter. Der Chor ist als Fünf-Achtel-Schluss gestaltet. Der Innenraum wird – typisch für die gotische Architektur – von einem Kreuzrippen- und Sterngewölbe überspannt und besitzt eine dreiseitige Empore.[2] Weitere typische Stilelemente der Gotik, die durch die Neugotik wieder aufgegriffen und nachgeahmt wurden, sind die beiden Rosetten auf der Nord- und Südseite des Querschiffs und der Wimperg am Kirchenportal auf der Westseite.

Ausstattung

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Von der Innenausstattung, die aus der Erbauungszeit erhalten ist, sind besonders die großen Buntglasfenster erwähnenswert. Dabei stechen vor allem das farbenprächtige, mittlere Fenster im Chor und die beiden Rosetten an der Nord- und Südseite des Querschiffes ins Auge. In der ca. drei Meter großen Rosette auf der Nordseite ist der Apostel Petrus und im Südfenster der Apostel Paulus dargestellt. In den zwei anderen Chorfenstern sind oben in den Rundfenstern die beiden Reformatoren Martin Luther (links) und Philipp Melanchthon (rechts) abgebildet. Die reichen Holzschnitzereien wurden in den Werkstätten der Geringswalder Handwerksmeister der damaligen Zeit geschaffen. So zum Beispiel der mit gotischen Elementen – sogenannten Fialen – verzierte Altar oder die hölzerne Kanzel mit Schalldeckel. Die dreimanualige Orgel mit 50 Registern wurde vom Orgelbaumeister Friedrich Ladegast gebaut und musste 1926 durch die Rochlitzer Firma Schmeisser erneuert werden.[3] Das Des-Dur-Geläut, welches 1940 zerstört wurde, ist 1954 durch zwei neue Glocken ersetzt worden. Aus dem Vorgängerbau ist ein Kruzifix erhalten, dessen Alter auf das frühe 17. Jahrhundert datiert wird. Es ist jetzt links vom Altar angebracht (siehe Bild mit Blick zum Chor). Weitere wertvolle Plastiken, die aus der Zeit um etwa 1500 stammen, werden heute im Museum der Burg Mildenstein (Leisnig) aufbewahrt.[1]

Ansichten der Innenausstattung (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Geschichte der Martin-Luther-Kirche Geringswalde abgerufen am 15. Januar 2020.
  2. Mirko Seidel: Ev. Martin-Luther-Kirche Geringswalde vom 2. Juli 2016, abgerufen am 15. Januar 2020.
  3. Information zur Orgel auf orgbase.nl
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Commons: Martin-Luther-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 4′ 34,8″ N, 12° 54′ 18,3″ O