Martin Böhm (Politiker)

deutscher Politiker (AfD), MdL

Martin Böhm (* 9. August 1964 in Coburg) ist ein deutscher Politiker der AfD und Versicherungswirt. Er ist seit November 2018 Mitglied des Bayerischen Landtags.[1]

Martin Böhm, 2019

Böhm verließ 1983 die Schule mit der mittleren Reife. Er absolvierte eine Lehre zum KfZ-Mechaniker, bevor er Grundwehrdienst bei der Bundeswehr leistete. Es schlossen sich im Laufe seiner beruflichen Karriere Weiterbildungen zum Fachwirt für Gebäudemanagement (HWK), zum Fachwirt für Versicherung und Finanzen (IHK), das Studium der Versicherungswirtschaft an der Hochschule Coburg (Abschluss: Bachelor of Arts) und schließlich das Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität für Weiterbildung Krems (Abschluss: Master of Science) an. Beruflich war und ist Böhm im Bereich der Immobilien- und Versicherungswirtschaft angestellt tätig.[2]

Er ist seit 2013 Mitglied der bayerischen AfD. Bei der bayerischen Landtagswahl 2018 kandidierte er als Stimmkreisabgeordneter im Stimmkreis Coburg und auf Listenplatz 1 der AfD in Oberfranken.[3] Böhm zog als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein.[4] Bei der Landtagswahl 2023 zog er erneut in den Landtag ein. Böhm ist Mitglied des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Beziehungen.

Positionen

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Böhm gilt als Anhänger des rechtsextremen (offiziell aufgelösten) Flügels um Björn Höcke. Den anderen Parteien im bayerischen Landtag warf Böhm „eine beinahe faschistoide Ausgrenzung von uns Volkspolitikern“ vor. 2023 warnte Böhm vor einer „kriegssüchtigen Elite abgehobener Globalisten“.[5][6]

Kontroversen

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Böhm geriet in die Kritik, weil er dem per Haftbefehl gesuchten Daniel Halemba, der 2023 neu in den Landtag gewählt worden war, geraten hatte, sich öffentlichkeitswirksam im Landtag festnehmen zu lassen, um Landtagspräsidentin Ilse Aigner zu schädigen. In einer Mail an AfD-Mitglieder schrieb er: „Der Gedanke, durch eine Verhaftung des H. eingangs des Plenarsaales weiter an der De-Legitimation Aigners zu arbeiten und noch stärker polarisierend auf die Bürger zu wirken, war zumindest charmant.“[7] Weiter schrieb er Aigner betreffend: „Diese Person (die in jeder Rede ihren abgrundtiefen Hass gegen uns um Ausdruck bringt) zu beschädigen, ist legitimes politisches Ziel und auch in so einem Fall zwingend Teil einer Abwägung“.[8] Böhm solidarisierte sich auf dem Landesparteitag im Januar 2024 mit Halemba mit der Aussage „Wir müssen den Karnickeln in den Parlamenten den verdienten Nackenschlag versetzen und nicht unseren eigenen Parteikameraden.“[9][10][11]

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Commons: Martin Böhm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Abgeordnete(r) Martin Böhm, | Bayerischer Landtag. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  2. Sueddeutsche.de: Das sind die neuen AfD-Abgeordneten
  3. Martin Böhm - Alternative für Deutschland. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Oktober 2018 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.afdbayern.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Sueddeutsche.de: Das sind die neuen AfD-Abgeordneten
  5. Parteitag der Bayern-AfD: Mit Ebner-Steiner und Böhm als Spitzen-Duo. In: Süddeutsche Zeitung. 13. Mai 2023, abgerufen am 6. März 2024.
  6. Johannes Reichart: AfD-Spitzenduo: Das Flügel-Netzwerk ist aktiver denn je. In: BR24. Bayerischer Rundfunk, 14. Mai 2023, abgerufen am 6. März 2024.
  7. Stephanie Munk: Interne AfD-Mail verrät Intrige gegen Aigner – Entsetzen folgt: „Geht darum, unsere Demokratie zu zerstören“. In: fnp.de. 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  8. AfD-Vertreter: Beschädigung der Landtagspräsidentin legitim www.sueddeutsche.de/DPA, 13. Januar 2024
  9. Andrea Becker, Daniel Donath, Silvio Duwe, Daniel Laufer, Daniel Schmidthäussler, Carla Spangenberg, Lisa Wandt: Wie gefährdet ist unsere Demokratie? In: Kontraste. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 1. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024.
  10. Marcus Mäckler: Höckes Netzwerk wirkt: Völkischer Flügel in Bayern-AfD ist stärker denn je. In: Münchner Merkur. 16. Januar 2024, abgerufen am 6. März 2024.
  11. Protokollauszug 8. Plenum, 24.01.2024. Bayerischer Landtag, abgerufen am 6. März 2024.