Martin Mühleis

deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Verleger

Martin Mühleis (* 15. Februar 1957 in Schwäbisch Gmünd)[1] ist ein deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Verleger. Seit 2006 ist er vor allem bekannt als künstlerischer Leiter des sagas.ensembles in Stuttgart.

Martin Mühleis (2017)

Leben und künstlerisches Wirken

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Martin Mühleis ist Absolvent der Hochschule für Fernsehen und Film München. Als Autor und Regisseur drehte er elf abendfüllende Filme für den SDR, den Bayerischen Rundfunk, den WDR, Radio Bremen und das ZDF.

1986 gründete er gemeinsam mit Freunden die Kulturreihe musikwinter in Gschwend.[2] Nebst Klassik- und Jazzkonzerten (u. a. mit Jan Garbarek, Charlie Haden, Michael Brecker, Eberhard Weber (Musiker), Kim Kashkashian, Sabine Meyer, Heinz Holliger, Gidon Kremer), konzipierte er für den musikwinter zahlreiche literarische Programme. Anfang der 1990er Jahre erwarb er ein denkmalgeschütztes Areal in der Dorfmitte, um es vor dem Abriss zu bewahren und renovierte die sich darauf befindenden Gebäude. Im Jahr 1992 eröffnete er darin das Restaurant Herrengass, 1995 das Kulturzentrum bilderhaus[3]. Kurze Zeit später verkaufte er das Restaurant an den damaligen Pächter und übertrug das Kulturzentrum an den gleichnamigen Verein.

Im bilderhaus entwickelte er zwei Vortrags- und Diskussionsformate (Rendezvous, Die Weltreligionen), die sich in jährlichen Reihen mit gesellschafts-politisch relevanten Themen befassen. Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik, Kultur und Medien sind seitdem regelmäßig im bilderhaus zu Gast (u. a. Gesine Schwan, Herfried Münkler, Julian Nida-Rümelin, Wolfgang Wahlster, Harald Welzer, Iris Radisch).

Im Frühjahr 2019 kündigte er seinen Abschied aus der aktiven Arbeit für das bilderhaus an, im Herbst 2020 übergab er seine geschäftsführende Tätigkeit an ein neues Team.

Seit 2006 Jahren ist Martin Mühleis künstlerischer Leiter des sagas.ensembles.[4] In seinen Bühnenarbeiten hat er eine eigene Form zwischen Melodrama (Theater) und literarischer Revue entwickelt, eine Architektur aus Sprache, Musik, Lichtdesign und Schauspiel. Seine Stücke spielen in etablierten Schauspielhäusern und Konzertsälen im ganzen deutschsprachigen Raum. Eine enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Musiker und Komponisten Libor Sima, mit dem er nicht zuletzt das Melodram Ahab (nach Motiven des Romans Moby Dick von Herman Melville) realisiert hat. Im September 2010 wurde es von der Sächsischen Staatskapelle Dresden uraufgeführt.[5]

2008 gründete Martin Mühleis den Verlag sagas.edition, ausschließlich als Publikationsplattform für Hörbücher und Bücher, die mit seinen Bühnenprogrammen korrespondieren. Schon ein Jahr nach Gründung der sagas.edition aber konnte er auch als Verleger eines Titels, welcher nicht im Zusammenhang mit seinen Bühnenarbeiten steht, einen Erfolg feiern: Ulrich Kienzles Abschied von 1001 Nacht wurde von der Kritik gefeiert und stand 19 Wochen lang in der Spiegel-Bestseller-Liste.

Bis heute liegt Martin Mühleis´ Fokus auf seinen Theaterarbeiten.

Schaffen

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Theatrografie (Auswahl)

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Filmografie (Auswahl)

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  • 1979: Besuch in der Provinz
  • 1979: Fünf Minuten Ende der Welt
  • 1980: Vorsicht falls´ spritzt
  • 1980: Weihnachtssafari
  • 1980: Erst die Arbeit und dann kein Vergnügen
  • 1982: Lange nicht mehr Schwein gehabt
  • 1983: Und keiner weiß warum
  • 1987: Vom Umgang mit der Wirklichkeit
  • 1988: Gegen die Zeit
  • 1989: Der Brückenbauer
  • 1992: Ausgespielt

Arbeiten als Musikproduzent

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Arbeiten als Verleger

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Hörbücher

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Arbeiten für das bilderhaus (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Martin Mühleis zum 60. In: Schwäbische Post. 16. Februar 2017, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  2. SWR Baden-Württemberg, Landesschau: Treffpunkt bilderhaus vom 1. Juli 2016
  3. Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und Soziokulturellen Zentren in Baden-Württemberg e.V.: Zentrenliste BW. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  4. Kurztext zu Martin Mühleis bei sagas.de, abgerufen am 13. Februar 2021
  5. Weltpremiere: Ahab - Semperoper Dresden theaterkompass.de, 17. September 2010, abgerufen am 18. Februar 2021