Mary S. Rosenberg
Mary S. Rosenberg (geboren als Marie Rosenberg am 7. September 1900 in Fürth; gestorben 3. Juni 1992 in New York) war eine US-amerikanische Publizistin und Verlegerin.
Leben
BearbeitenMarie Rosenberg war eine Tochter des Buchhändlers Georg Rosenberg (1861–1933) und der Jenny Weisenbeck (1870–1965). Ihre Mutter war von 1942 bis 1945 im Ghetto Theresienstadt inhaftiert, sie emigrierte dann zu ihrer älteren, nach Schweden geflohenen Tochter. Auch dem Bruder Maries gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten.
Rosenberg war zunächst in der Buchhandlung ihres Vaters tätig und erwarb dort ihre ersten Kenntnisse und Erfahrungen. Die Stadt Fürth kündigte 1933 die Vermietung des Ladengeschäfts und das Buchlager wurde entschädigungslos enteignet. Als sie eine eigene Buchhandlung eröffnete, manipulierte der Verleger Ernst Reinhardt für sie eine Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer. Rosenberg erhielt als Jüdin den zusätzlichen Zwangsnamen Sara, den sie später demonstrativ beibehielt.
Nach ihrer Flucht aus Deutschland (über die Schweiz und England) 1939 nach Amerika gründete sie in New York den noch heute bestehenden Verlag Mary S. Rosenberg Publishers, der sich auf deutschsprachige Literatur spezialisierte. Zum Verlag gehört eine Buchhandlung am Broadway. 1942 erwarb sie aus dem Nachlass des ehemaligen Verlegers und Chefredakteurs der Frankfurter Zeitung Heinrich Simon dessen Bibliothek. Sie heiratete 1947 den Flüchtling Julius Laub.
Rosenberg besuchte nach dem Krieg die Frankfurter Buchmesse bis ins hohe Alter regelmäßig. 1966 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
Literatur
Bearbeiten- Roland Jaeger; Victoria Dailey; Marion Philadelphia: New Weimar on the Pacific : the Pazifische Presse and German exile publishing in Los Angeles 1942-48, Los Angeles, Calif. : Dailey, 2000.
- Elfi Hartenstein, Jüdische Frauen im New Yorker Exil, Edition Ebersbach, Dortmund 1999, ISBN 3-931782-55-7.
- Edda Ziegler, Buch-Frauen – Frauen in der Geschichte des deutschen Buchhandels, Wallstein 2014, S. 124–125
- Rosenberg, Mary Sara, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München : Saur, 1983, S. 984
- Rosenberg, Mary S. In: Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933: Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare, 2011, S. 259f.
- Adelheid Schmidt-Thomé: Marie (Mary S.) Rosenberg. In: dies.: Ich war die Erste. Bayerische Pionierinnen im Porträt. Allitera Verlag, München 2022, ISBN 978-3-96233-307-2, S. 74f.
Weblinks
Bearbeiten- Deutsche Biographische Enzyklopädie
- Reinhild Kreis: Fürth und die USA (PDF)
- Bernd Noack: Mary S. Rosenberg. Albert Einsteins Buchhändlerin. In: Neue Zürcher Zeitung vom 22. Dezember 2014
- Mary S. Rosenberg, Bedeutende Frauen: Diese Fürtherinnen haben die Welt verbessert, bei Nordbayern.de
Personendaten | |
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NAME | Rosenberg, Mary S. |
ALTERNATIVNAMEN | Rosenberg, Marie Sara (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Verlegerin und Publizistin |
GEBURTSDATUM | 7. September 1900 |
GEBURTSORT | Fürth |
STERBEDATUM | 3. Juni 1992 |
STERBEORT | New York City |