Maryvonne Le Dizès
Maryvonne Le Dizès (* 25. Juni 1940 in Quimper; † 9. August 2024), auch bekannt als Maryvonne Le Dizès-Richard, war eine französische Geigerin und Hochschullehrerin. Sie wurde vor allem durch ihre Arbeit im Bereich Neuer Musik und als Mitglied des Ensemble intercontemporain bekannt.
Leben
BearbeitenMaryvonne Le Dizès wurde am 25. Juni 1940 in Quimper geboren.[1] Während ihres Studiums am Conservatoire de Paris erhielt sie Auszeichnungen sowohl für Solospiel als auch für Kammermusik.[2] Sie gewann 1962 als erste Frau den Premio Paganini in Genua.[3]
Wegen der Karriere ihres Mannes zog sie für zwei Jahre in die Vereinigten Staaten. Sie nahm dort als erste Frau und als erster ausländischer Bewerber an der Carnegie Hall Competition teil.[2] In den USA spielte sie weniger Konzerte und konzentrierte sich auf die Erziehung ihrer Kinder. Anschließend gewann sie ihre Technik zurück, indem sie Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo und anschließend Kammermusik und Konzerte studierte.[2]
In Paris gehörte Le Dizès ab 1979 über zwanzig Jahre lang dem Ensemble intercontemporain als Geigerin an. Während dieser Zeit arbeitete sie mit Komponisten wie Pierre Boulez und György Ligeti zusammen. Sie spielte mit dem Ensemble Ligetis Violinkonzert und sein Trio für Klavier, Violine und Horn.[2] Sie spielte u. a. Werke von Olivier Messiaen, Iannis Xenakis, Luciano Berio und Elliott Carter ein.[2] Sie beauftragte Komponisten, neue Werke für das Ensemble zu schreiben; so entstanden ein Trio für Saxophon, Posaune und Violine von Gilbert Amy, ein Streichtrio von Jean-Baptiste Devillers und Ommaggio, in Erinnerung an Tiepolo für Violine solo von Philippe Fénelon.[2]
Ab 1977 unterrichtete sie am Conservatoire à rayonnement régional de Boulogne-Billancourt in Paris mit dem Schwerpunkt Neue Musik.[2]
Sie gewann, gemeinsam mit Robert Davidovici, 1983 die Carnegie Hall International American Music Competition.[4]
Le Dizès starb am 9. August 2024.[2]
Einspielungen
Bearbeiten- Twentieth Century Works for Violin (1986), Solowerke von Luciano Berio und Bruno Maderna, Werke für Violine und Klavier by Aaron Copland, Charles Ives, Arnold Schönberg und Olivier Messiaen, mit Pianist Jean-Claude Henriot, Adda[5][6]
- Hidden Sparks (1997), New World Records[7]
- Bartók, Berg, Stravinsky, Amy: Trios (2002), Musidisc[8]
- Bartók: Oeuvres pour violon et piano (2002), Werke für Violine und Klavier, Musidisc[9]
- Messiaen: Quatuor pour la fin du temps (2012), Adda[10]
Weblinks
Bearbeiten- Maryvonne Le Dizès bei Discogs
- Maryvonne Le Dizès auf Muziekweb
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ International Who's who in Music and Musicians' Directory (in the Classical and Light Classical Fields). International Biographical Centre, 2000, ISBN 978-0-948875-53-3, S. 376 (amerikanisches Englisch, google.com).
- ↑ a b c d e f g h Ensemble intercontemporain mourns violinist. In: The Strad. 20. August 2024, abgerufen am 23. August 2024 (englisch).
- ↑ French Violinist Maryvonne Le Dizès has Died. In: The Violin Channel. 21. August 2024, abgerufen am 23. August 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Bernard Holland: 2 Violinists Awarded First Prize in Competition In: The New York Times, 26. September 1983. Abgerufen im 27. August 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Arnold Whittall: Twentieth Century Works for Violin. In: ensemble intercontemporain. August 1991, abgerufen am 28. August 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Maryvonne Le Dizes, Violin. via allmusic.com, abgerufen am 27. August 2024 (englisch).
- ↑ Hidden Sparks – Maryvonne Le Dizes-Richard. via allmusic.com, abgerufen am 27. August 2024 (englisch).
- ↑ Bartók, Berg, Stravinsky, Amy: Trios. via allmusic.com, abgerufen am 27. August 2024 (englisch).
- ↑ Bartók: Oeuvres pour violon et piano. via allmusic.com, abgerufen am 27. August 2024 (englisch).
- ↑ Messiaen: Quatuor pour la fin du Temps. via allmusic.com, abgerufen am 27. August 2024 (englisch).
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Le Dizès, Maryvonne |
| ALTERNATIVNAMEN | Le Dizès-Richard, Maryvonne (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | französische Geigerin und Hochschullehrerin |
| GEBURTSDATUM | 25. Juni 1940 |
| GEBURTSORT | Quimper |
| STERBEDATUM | 9. August 2024 |