Mascottchen

Film von Felix Basch (1929)

Mascottchen ist ein deutsches Stummfilm-Lustspiel aus dem Jahre 1929 von Felix Basch.

Film
Titel Mascottchen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1929
Länge ca. 90 Minuten
Stab
Regie Felix Basch
Drehbuch Rudolf Katscher
Berthold I. Seidenstein
Curt Siodmak
nach Motiven der gleichnamigen Operette (1921) von Walter Bromme und Georg Okonkowski
Produktion Greenbaum-Film, Berlin
Musik Otto Stenzeel
Kamera Mutz Greenbaum
Besetzung

Handlung

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Margot arbeitet als Verkäuferin in einem Modegeschäft und führt bei Bedarf auch die Kleider auf dem Laufsteg vor. Als sie eines Abends ein Kostümfest besucht, wird die hübsche, junge Frau zur Ballkönigin gewählt. Dabei wird sie vom Direktor eines Etablissements, des Alhambra-Theaters, gesehen, der ihr augenblicklich ein Angebot unterbreitet, bei ihm aufzutreten. Margot ist dazu bereit, will aber nur dann unterschreiben, wenn der Theaterchef auch ihren Freund, den arbeitsuchenden Schauspieler Paul, verpflichtet. Tatsächlich wird Paul gleichfalls genommen, doch für Margot soll sich diese Verpflichtung als persönliches Unglück erweisen, denn die gleichfalls dort beschäftigte Tänzerin Elvira macht sich sogleich an ihren Freund ran. Als die beiden bei einem Rendezvous sich näher kommen, funkt Margot augenblicklich dazwischen und kann schlimmeres verhindern. Es kommt zur Aussöhnung der beiden Liebenden.

Produktionsnotizen

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Mascottchen entstand im Januar/Februar 1929 im Filmatelier in Staaken, passierte die Filmzensur am 25. März 1929 und wurde mit Jugendverbot belegt. Der Sechsakter mit einer Länge von 2372 Metern wurde am 17. April 1929 im U.T. Kurfürstendamm uraufgeführt.

Die Produktionsleitung hatte Georg Witt, die Filmbauten entstammen den Händen von Hans Sohnle und Otto Erdmann. Die Zwischentitel verfasste Max Ehrlich.

Kritiken

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„Man muß es der Regie von Felix Basch als Plus anrechnen, daß sie ihre Sache nicht auf sogenannten Titelhumor … gestellt hat, sondern fast ausschließlich auf Bild- und Situationswirkung. Seine Routine, vereint mit den außerordentlichen Instinkten der Käthe von Nagy und der Unermüdlichkeit des Wirbelwindes Kurt Vespermann, sind ausschlaggebend für die Wirkung, die dieser Film auf die große Menge der nicht allzu Anspruchsvollen ausüben wird. Die Nagy schüttelt alles aus dem Handgelenk. Eine jede Bewegung sitzt, ihr mimisches Ausdrucksvermögen ersetzt Texte. (…) Käthe von Nagy beherrscht jederzeit die Situation. Die anderen sind größtenteils auf Episoden rationiert. Aber Basch versteht es, Darsteller wie Gülstorff, Tiedtke, Picha, Morgan bei guter Laune zu erhalten. Nicht ganz in seinem Element ist diesmal Kowal-Samborski.“

Werner Bonwitt in B.Z. am Mittag Berlin, Nr. 105, vom 18. April 1929

„Das ist das unheimlich begabtest Mädel, das über die Projektionsflächen Deutschlands läuft, diese Käthe von Nagy. Sie kann wirklich alles, sie darf es sich leisten, Sachen, die man schon nicht mehr sehen kann, zum hundertstenmal zu bringen, und man ist hingerissen, fasziniert von diesem natürlichen Charme, von dieser angeborenen Liebenswürdigkeit, von dieser ganz menschlichen, niemals gemachten Drolerie — kurzum, sie steht in der kleinen, aber bedeutsamen Front des Nachwuchses Schulter an Schulter mit der Helm, die ihre Schwester im Tragischen ist.“

Rudolf Kurtz in Lichtbildbühne Berlin, Nr. 92, vom 18. April 1929

„Ein Girlfilm, mit Konfektion und Revue. Doch die Nagy herrlich in sprühend-schwingendem Clownkönnen. In kernhaftem Schick. In fratzenloser Grazie. In temperamentvoller, spielerfüllter Taktsicherheit. In tanzender, körperlicher Ausdruckskraft. Besseres auf diesem Gebiet hat auch Amerika nicht.“

Ernst Blaß im Berliner Tageblatt Nr. 185, vom 19. April 1929

„‚Mascottchen‘ … ist der typische deutsche Lustspielfilm. Viel Gezappel, viel aufgekratzte Lustigkeit, Verkleidungsspäße und statt einer durchlaufenden filmischen Bewegung eine zusammengeflickte Folge von Situationsscherzen. Die Regie von Felix Basch versteht auch das Talent der Käthe v. Nagy nicht zu führen. Käthe v. Nagy verdankt ihre Wirkungen der Niedlichkeit ihres Typs; ihre Begabung springt immer nur wie zufällig und vereinzelt aus ihrem Spiel heraus. So nebensächlich dieser Film als Ganzes ist — zur völligen künstlerischen und geistigen Agonie der gegenwärtigen deutschen Produktion liefert auch er einen Beitrag.“

Fritz Walter im Berliner Börsen-Courier Nr. 185, vom 21. April 1929
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