Mathias Öttl
Mathias Öttl (eigentlich Mathias Ötlin; getauft 21. Februar 1675 in Bodman; † 12. Juni 1725 in Wien[1]) war ein deutsch-österreichischer Komponist und Chorregent.
Leben
BearbeitenSchon als Schüler ist Öttl in Wien nachweisbar, 1698 ist seine Mitwirkung an einer Aufführung des Jesuitendramas Mulier fortis von Johann Bernhard Staudt im Professhausgymnasium der Wiener Jesuiten (bei der Kirche am Hof) belegt. Ab 1711 war er Musiker und danach als Nachfolger von Johann Peter Mayr Kapellmeister am Hof von Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg und Musiker an St. Stephan. Öttl heiratete 1711 Barbara Elisabeth Agnes, geb. Graf, und nach deren frühem Tod 1712 Maria Magdalena, geb. Rottmann. Nach deren Tod 1720 wurde er auf Empfehlung von Johann Josef Fux als Tenorist an der Wiener Hofmusikkapelle angestellt.[2] Ab 1721 war er Tenorist am Wiener Schottenstift. Ob er dort auch Kapellmeister und Regenschori war, wie Robert Eitner behauptete,[3] ist nach neuerer Forschung umstritten, da sich keine Belege dafür finden lassen.[4]
Werke
Bearbeiten- 40 Messen, dazu weitere mit zweifelhafter Zuschreibung
- Vespern, Psalmvertonungen
- Litaneien
- Gradualien
- Offertorien
- Motetten
- Hymnen
- Sonate für vier Trompeten, Pauken, Streicher und Basso Continuo (Fagott und Orgel)
Literatur
Bearbeiten- Alexander Opatrny: Öttl, Mathias. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
- Alexander Opatrny: Öttl, Mathias. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Supplement für beide Teile. Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2008, ISBN 978-3-7618-1139-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Alexander Opatrny: Thematischer Katalog Mathias Öttl (= Tabulae musicae Austriacae; Bd. 18). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-7137-9; doi:10.1553/0x002b1ea6.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Mathias Öttl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Mathias Öttl in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Mathias Öttl. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
- Öttl Mathias. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- Matthias Oettel bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Maximilian Alexander Trofaier: TROMPETENSTÜCKE VON MATHIAS ÖTTL UND JAKOB SCHAMPECK, Archiv des Schottenstifts, 2. März 2015
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lista deren Verstorbenen zu Wien in und vor der Stadt. Den 12. Junii. In: Wiener Zeitung, 16. Juni 1725, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Ludwig Ritter von Köchel: Johann Josef Fux, Hofcompositor und Hofkapellmeister der Kaiser Leopold I., Josef I., und Karl VI. von 1698–1740. Hölder, Wien 1872, S. 239 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Robert Eitner: Biographisch-Bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 7. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1902, S. 229; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ Alexander Opatrny: Thematischer Katalog Mathias Öttl. 2012, S. 49–51.
Personendaten | |
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NAME | Öttl, Mathias |
ALTERNATIVNAMEN | Ötlin, Mathias; Öttl, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Komponist und Chorregent |
GEBURTSDATUM | getauft 21. Februar 1675 |
GEBURTSORT | Bodman |
STERBEDATUM | 12. Juni 1725 |
STERBEORT | Wien |