Mathildenheim
Das Mathildenheim in Worms war eine von dem Adelsgeschlecht Heyl zu Herrnsheim gestiftete karitativ-soziale Einrichtung, die als Entbindungsheim diente. Die Familie von Heyl errichtete das Gebäude als Entbindungsstation für die Wöchnerinnen der Arbeiterinnen, die in den Heylschen Werken ihre Dienste taten. Am 15. Juni 1912 wurde die Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben. Bereits sechs Jahre später, 1918, diente die Einrichtung auch dem Rest der Wormser Bevölkerung als Entbindungsstation und war somit nicht nur fortan Geburtsort für viele Wormser Bürger, sondern stellt heute auch einen bedeutenden Teil der Wormser Geschichte dar.[1][2]
Historischer Hintergrund
BearbeitenDas Gebäude, das der Architekt Heinrich Metzendorf im Jugendstil entwarf, stand in der Liebenauerstraße 86, unmittelbar an der Einmündung zur Landwehrstraße, einer wichtigen Verkehrsachse in Worms (der heutigen Bebelstraße, die nach dem Politiker August Bebel benannt ist). Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1944, wurde das Gebäude durch Fliegerbomben vollständig zerstört. Auf der Gemarkung, die damals „Liebenauer Feld“ genannt wurde, entstand in den Nachkriegsjahren die „Thomas-Jefferson-Village“, welche durch die amerikanischen Besatzungstruppen als Wohnraum genutzt wurde. Nach deren Abzug erfolgte die Rückgabe des Geländes an die Stadt Worms am 30. September 1999.[3]
Heutige Nutzung
BearbeitenDominant genutzt wird das Gelände heute von einem Pflegeheim. Des Weiteren sind ein Supermarkt, eine Apotheke und diverse Dienstleistungsbetriebe angesiedelt.
Weblinks
Bearbeiten- Worms vor 100 Jahren Eingeschränkte Vorschau bei Google Books
- Heinrich Metzendorf – Bauten und Projekte für Worms ( vom 2. August 2015 im Webarchiv archive.today) auf nibelungen-kurier.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Familie Heyl > Stadt Worms. In: worms.de. Abgerufen am 2. August 2015.
- ↑ 60 Jahre Wohnungsbau GmbH in Worms - Sonderheft 190-2010. (PDF) In: wohnungsbau-gmbh-worms.de. Wohnungsbau GmbH Worms, S. 7, archiviert vom am 15. September 2016; abgerufen am 2. August 2015.
- ↑ Projekt Worms. In: fm.rlp.de. Archiviert vom am 2. August 2015; abgerufen am 2. August 2015.
Koordinaten: 49° 38′ 7,1″ N, 8° 20′ 45,6″ O