Matthäus Brandtner

deutscher Orgelbauer

Matthäus Brandtner war ein deutscher Orgelbauer in Thorn in Königlich Preußen im 17. und 18. Jahrhundert.

Über Matthäus Brandtner ist die älteste Erwähnung von 1685 beim Bau der Orgel in Thorn erhalten. Zu dieser Zeit lebte er in der Stadt. Aus den folgenden Jahrzehnten sind einige Neu- und Umbauten von Orgeln sowie Reparaturen bekannt. Da 1726 erstmals ein Matthias Brandtner genannt wurde, könnte dieser ein Sohn und Nachfolger gewesen sein. Der Zeitpunkt des Übergangs ist nicht feststellbar. Von 1737 sind letztmals Arbeiten durch einen Brandtner bekannt.

Orgeln (Auswahl)

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Von Matthäus Brandtner sind einige Orgelneu- und Umbauten bekannt (Auswahl). Die Seitenorgel im Dom St. Johannes in Toruń ist teilweise erhalten, als eine der ältesten in Polen, ebenso die Prospekte in Sandomierz und Topolno, letzterer wird Brandtner zugeschrieben, jeweils fettgedruckt.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1685–1687 Bukowitz (Bukowiec) Kirche II/P ? ursprünglich in Dominikanerkirche St. Nikolai in Thorn, 1685 erster Prospekt abgebrannt, 1687 Fertigstellung, 1834 Umsetzung nach Bukowitz wegen Abrisses der Kirche, ersetzt im 19./20. Jhd.
1688 Thorn (Toruń) St. Johannes   I/P 15 Seitenorgel, Prospekt, einige Pfeifen, Traktur und Windladen erhalten, 1945 teilweise zerstört, 1980er Jahre Restaurierung[1]
1691–1692 Leslau (Włocławek) Dom II/P 32 Neubau, 1893 ersetzt durch Johann Spiegel[2]
1693 Thorn (Toruń) St. Johannes Erweiterung der Hauptorgel, 1877/78 ersetzt durch Max Terletzki[3]
1694 Topolno Paulinerkirche
 
Gehäuse der Brandtner-zugeschriebenen Orgel in Topolno
I 8 Zuschreibung wegen ähnlichen Prospekts wie in Thorn St. Johannes, Prospekt erhalten, 1900 Neubau durch W. Sauer, 2011 durch Scheffler restauriert[4][5]
1698 Sandomir (Sandomierz) Dom
 
II/P 30 Prospekt erhalten, Fertigstellung der Orgel von Andreas Nitrowski von 1694–1697, 1929 ersetzt durch Homan-Jezierski, 1967 Rekonstruktion nach historischer Disposition durch Chwałek, Die von Niedt-Mattheson 1721 angegebene Disposition mit 50 Registern entsprach nicht dem faktischen Zustand[6][7]
1716 Słupca Pfarrkirche
 
Orgel der Pfarrkirche in Słupca
I/P 16 Sehr gut erhalten und 2002 durch Nawrot & Synowie restauriert[8]

Literatur

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  • Werner Renkewitz, Jan Janca: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1984. Weidlich, Würzburg 1984. S. 158–162.

Einzelnachweise

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  1. Toruń, Katedra św. Jana Chrzciciela i św. Jana Ewangelisty, boczne organy MusicamSacram, mit Geschichte und Disposition (polnisch)
  2. Wiktor Zygmunt Łyjak: Organy na Mazowszu w diecezji płockiej od XIV wieku do 1818 roku. Płock 2005, S. 84–85.
  3. Toruń, Katedra św. Jana Chrzciciela i św. Jana Ewangelisty, główne organy MusicamSacram, Terletzki-Orgel von 1878 mit Disposition (polnisch)
  4. Restaurierung der historischen Sauer-Orgel Baltisches Orgel Centrum Stralsund
  5. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, Köln 2015. S. 742f.
  6. http://bc.bdsandomierz.pl/dlibra/publication/2110/edition/2052. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  7. Sandomierz Katedra organy.art, Orgel mit Geschichte und Disposition, Memento (polnisch)
  8. https://musicamsacram.pl/instrumenty/opis/60-Slupca-Kosciol-farny-sw-Wawrzynca. Abgerufen am 2. Februar 2020.