Max Guth
Max Guth (* 2. Januar 1859 in Danzig; † 19. Januar 1925 in Berlin; vollständiger Name: Max Heinrich Emil Guth) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.
Biografie
BearbeitenNach dem Abitur am Luisenstädtischen Realgymnasium in Berlin im Jahr 1877, studierte er an der Berliner Bauakademie, u. a. bei Julius Carl Raschdorff. 1882 bestand er die Bauführerprüfung (1. Staatsexamen) mit Auszeichnung und 1887 die Baumeisterprüfung (2. Staatsexamen). Zunächst war er danach als Regierungsbaumeister (Assessor) bei der Bezirksregierung in Erfurt tätig, kam 1890 als bautechnischer Hilfsarbeiter zum preußischen Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten nach Berlin, wurde 1896 der Militär- und Baukommission überwiesen und 1898 zum Landbauinspektor ernannt.[1] 1905 wurde ihm unter Ernennung zum Bauinspektor eine Lokalbaubeamtenstelle bei der Ministerial-Baukommission übertragen.[2] 1919 wurde er zum Regierungs- und Baurat befördert[3] und 1921 zum Oberbaurat bei der Bezirksregierung Potsdam ernannt. Er trat im April 1924 in den Ruhestand.
Neben seiner dienstlichen Tätigkeit wirkte er im Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (VDAI), u. a. als Vorstandsmitglied, und im Architekten-Verein zu Berlin (AVB), u. a. als Schriftleiter der vom Verein herausgegebenen Wochenschrift.
Ehrungen
Bearbeiten- 1896: preußischer Kronen-Orden IV. Klasse[4]
- 1910: preußischer Kronen-Orden III. Klasse[5]
- 1912: Königliche Krone zum preußischen Roten Adlerorden IV. Klasse[6]
Werk
BearbeitenSchriften
Bearbeiten- Das neue Königliche Materialprüfungsanstalt der Technischen Hochschule Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 24. Jahrgang 1904, S. 334–338, S. 349–352, S. 360. (Digitalisat)
- (gemeinsam mit Adolf Martens): Das Königlichen Materialprüfungsamt der Technischen Hochschule Berlin auf dem Gelände der Domäne Dahlem beim Bahnhof Groß-Lichterfelde West. Denkschrift zur Eröffnung. Julius Springer, Berlin 1904.
- Der Neubau der hygienischen Institute der Universität Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 24. Jahrgang 1904, S. 589–593. (Digitalisat)
- (als Bearbeiter): G. Tolkmitt: Bauaufsicht und Bauführung. Handbuch für den praktischen Baudienst. 4. Auflage. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1909.
- (gemeinsam mit Ernst von Ihne): Die Neubauten der beiden ersten Kaiser-Wilhelm-Institute in Berlin-Dahlem. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 33. Jahrgang 1913, S. 385–389. (Digitalisat)
- (gemeinsam mit Ernst von Ihne): Das neue Kaiser-Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie in Berlin-Dahlem. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 33. Jahrgang 1913, S. 677–679. (Digitalisat)
- (gemeinsam mit Ernst von Ihne): Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 36. Jahrgang 1916, S. 674–676, S. 681–682. (Digitalisat)
- Neugestaltung der Ministerial-, Militär- und Baukommission in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 31. Jahrgang 1921, S. 281–283. (Digitalisat)
Bauten
Bearbeiten- 1899–1900: Erstes Chemisches Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin in Berlin, Hessische Straße 1/2 (Entwurf zusammen mit Georg Thür; unter Denkmalschutz)[7]
- 1901–1903: Neubau für die Königliche Materialprüfungsanstalt der Technischen Hochschule Charlottenburg in Berlin-Lichterfelde, Unter den Eichen 87 (Entwurf; unter Denkmalschutz)[8]
- 1902–1908: Erweiterungsbau des Anatomischen Instituts der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (Beteiligung an Entwurf und Ausführung)[9]
- 1903–1905: Hygienisches Institut und Physiologisches Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin in Berlin-Mitte, Hessische Straße 3/4 (Ausführung zusammen mit Heinrich Klutmann nach Entwurf von Georg Thür; unter Denkmalschutz)[10]
- 1905–1906: Hörsaalgebäude für die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin in Berlin, Dorotheenstadt, Dorotheenstraße 5 (Ausführung; nicht erhalten)[11]
- 1911–1912: Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem, Thielallee 63 (Entwurf zusammen mit Ernst von Ihne; unter Denkmalschutz)[12] und Zahnärztliches Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin-Mitte, Invalidenstraße 88 (Entwurf zusammen mit Georg Thür; unter Denkmalschutz)[13]
- 1912: Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische und Elektro-Chemie in Berlin-Dahlem, Faradayweg 6 (Entwurf zusammen mit Ernst von Ihne; unter Denkmalschutz)[14]
- 1912–1913: Kaiser-Wilhelm-Institut für Experimentelle Therapie in Berlin-Dahlem, Thielallee 73 (Entwurf zusammen mit Ernst von Ihne; unter Denkmalschutz)[15] und Assistentenwohnhaus in Berlin-Dahlem, Hittorfstraße 29 (Entwurf; unter Denkmalschutz)[16]
- 1914: Turn- und Spielplatz für die Berliner Hochschulen im Grunewald (Entwurf und Ausführung)[17]
- 1914–1915: Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem, Boltzmannstraße 3 (Entwurf zusammen mit Ernst von Ihne; unter Denkmalschutz)[18]
- 1914–1916: Kaiser-Wilhelm-Institut für Arbeitsphysiologie in Berlin, Invalidenstraße 103a (Entwurf und Ausführung; heute Fröbel-Kindergarten Charité Mitte)[19]
- 1917: Kaiser-Wilhelm-Haus im Langenbeckhaus in Berlin, Ziegelstraße 11 (Entwurf und Leitung der Ausführung; nicht erhalten)[20]
Literatur
Bearbeiten- Max Guth †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 45. Jahrgang 1925, S. 122. (Digitalisat)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 18. Jahrgang 1898, S. 205. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 25. Jahrgang 1905, S. 453. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 39. Jahrgang 1919, S. 77. (Digitalisat)
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 16. Jahrgang 1896, S. 101. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 30. Jahrgang 1910, S. 537. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 32. Jahrgang 1912, S. 561. (Digitalisat)
- ↑ Eintrag 09011074 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Eintrag 09066155 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Die Erweiterung des Anatomischen Instituts der Berliner Universität. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 30. Jahrgang 1910, S. 546–550. (Digitalisat)
- ↑ Eintrag 09011075 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Das neue Hörsaalgebäude für die Universität Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 27. Jahrgang 1907, S. 666–667. (Digitalisat)
- ↑ Eintrag 09075438 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Eintrag 09011082 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Eintrag 09030402 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Eintrag 09085039 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Eintrag 09031012 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Der Turn- und Spielplatz für die Berliner Hochschulen im Grunewald. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 34. Jahrgang 1914, S. 378–380. (Digitalisat)
- ↑ Eintrag 09085048 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Arbeitsphysiologie in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 38. Jahrgang 1918, S. 209–212. (Digitalisat)
- ↑ Das Kaiser-Wilhelm-Haus für Kriegsbeschädigte im Langenbeckhause in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 37. Jahrgang 1917, S. 293–294. (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Guth, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Guth, Max Heinrich Emil (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1859 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 19. Januar 1925 |
STERBEORT | Berlin |