Max Montua

deutscher Kaufmann und Offizier, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei

Max Montua (* 18. Mai 1886 in Prust, Kreis Schwetz; † 20. April 1945 in Dahme/Mark[1]) war ein deutscher Kaufmann und Offizier, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei.

Montua war Kaufmann und diente im Ersten Weltkrieg im 3. Garde-Regiment zu Fuß. 1919 wurde er aus dem Heer entlassen und trat in den Polizeidienst ein. Er wurde 1933 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.988.331).

Im Zweiten Weltkrieg wirkte Montua von 1939 bis 1940 als Kommandeur der Ordnungspolizei (KdO) in Krakau. Von März 1940 bis Juni 1941 führte er das Polizei-Regiment „Warschau“ und war gleichzeitig KdO Warschau. Von Sommer 1941 bis Januar 1942 wurde Montua als Kommandeur zum Polizei-Regiment Mitte abkommandiert. Vor Judenmorden in Białystok äußerte er sich am 11. Juli 1941 in einem Befehl folgendermaßen: „Die Eindrücke des Tages sind durch Abhaltung von Kameradschaftsabenden zu verwischen“.[2] Montua war Teilnehmer des ersten Partisanenbekämpfungslehrgangs der Wehrmacht vom 24. bis 26. September 1941 in Mogilew. Den Lehrgang leitete General der Infanterie Max von Schenckendorff Befehlshaber des Rückwärtigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte. Dieser Lehrgang ging in die Geschichte ein als Musterbeispiel für die Zusammenarbeit der Wehrmacht und SS im rückwärtigen Heeresgebiet ein. Im Ausstellungskatalog der ersten Wehrmachtsausstellung wurde er als „Schule des Terrors“ bezeichnet. Am Lehrgang nahmen 61 Offiziere des Oberkommando des Heeres, der Heeresgruppe Mitte, der Sicherungs-Divisionen, der Feldkommandanturen, der Wirtschaftsinspektionen, der Ordnungspolizei und der SS teil. Diese sollten als Multiplikatoren dienen, um die Methoden gegen Partisanen im rückwärtigen Heeresgebiet Mitte bekannt zu machen. Die Lehrgangsteilnehmer nahmen auch an zwei Aktionen in Dörfern teil. Einmal wurde vom Polizei-Regiment Mitte unter Oberstleutnant Montua ein Dorf durchsucht und ein weiteres Mal ein „Partisanennest“ ausgehoben. Partisanen wurden nicht gefunden, dafür aber einige Juden erschossen.[3]

Er trat im September 1943 der SS bei (SS-Nr. 411.971) und stieg im selben Jahr bis zum Brigadeführer auf. Montua wurde 1943 Polizeipräsident in Posen. Im April 1945 beging er Suizid.[4][5][6]

Einzelnachweise

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  1. Andreas Schulz, Günter Wegmann, Dieter Zinke: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei. Band 3: Lammerding-Plesch. Biblio-Verlag, 2003, ISBN 978-3-7648-2375-7, S. 223
  2. Zitiert bei: Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 415.
  3. Jörn Hasenclever: Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion. Die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete 1941–1943. Schöningh, Paderborn 2010.
  4. Bert Hoppe: Sowjetunion mit annektierten Gebieten, S. 160f. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
  5. Andreas Schulz, Günter Wegmann: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei, Band 3, S. 223–228
  6. Wolfgang Curilla: Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939–1945, S. 273, 336, 535, 860. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).