Mit dem englischen Begriff Medical Humanities wird ein interdisziplinäres Feld an der Schnittstelle von Medizin und den Humanities bezeichnet. Der Begriff der Humanities ist eine angelsächsische Wissenschaftskategorisierung, die alle Wissenschaften mit Bezug auf Menschen (als Individuen oder Kollektive) umfasst. Die Kategorie ist umfassender als die engere Kategorie der Humanwissenschaften; sowohl diese (wie Psychologie, Pädagogik, Anthropologie, Geografie etc.) gehören dazu als auch die Geisteswissenschaften einschließlich der Philosophie, Geschichts-, Sprach-, Kultur-, Religions- und Literaturwissenschaften, die Kunstgeschichte sowie die Soziologie, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Im Weiteren werden auch die Künste (Literatur, Theater, Film und Bildende Kunst) zu den Humanities gezählt.[1]

Entstehung, Ziele

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Ziel der Medical Humanities ist, das medizinische Fachpersonal durch kreative Tätigkeiten und die intellektuelle Auseinandersetzung mit obgenannten Disziplinen an die Vielfalt menschlicher Bedürfnisse heranzuführen. Durch Beschäftigung mit den Medical Humanities soll die Reflexion der eigenen Arbeit, das Verständnis für fachfremde Argumente, die Sichtweise von Patienten, die interdisziplinäre Arbeit und die ethische Entscheidungsfindung erfahren und erlernt werden, was zur medizinischen Ausbildung und Praxis beitragen soll.[2][3] Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften und die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften betreiben seit 2012 ein gemeinsames Projekt zur Förderung der Medical Humanities in der Schweiz.[4]

Wissenschaftliche Einrichtungen, Institute

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Erste Professur für Medical Humanities in Deutschland

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Die erste Professur für Medical Humanities in Deutschland richtete zum Wintersemester 2015/16 die Charité ein.[9] Übernommen wurde diese vom Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Heinz-Peter Schmiedebach.

Zeitschriften

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  • Medical Humanities im Verlag der BMJ Publishing Group Ltd, London
  • Journal of Medical Humanities bei Springer International Publishing AG, Switzerland
  • Eä – Journal of Medical Humanities & Social Studies of Science and Technology bei ISO-CYTE (Research Center on Society, Health, Science and Technology)
  • Journal of Medicine and Philosophy bei Oxford University Press
  • Theoretical Medicine and Bioethics bei Springer, Netherlands

Siehe auch

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Literatur

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  • Monica Greco: Logics of Interdisciplinarity. The case of Medical Humanities. In: Andrew Barry, Georgina Born (Hrsg.): Interdisciplinarity. Reconfiguration of the social and natural sciences. Routledge, London 2013, ISBN 978-0-415-57892-9, S. 226–246.
  • Deborah Kirklin und Ruth Richardson (Hrsg.): Medical Humanities. A practical Introduction. Royal College of Physicians of London, London 2001, ISBN 1-86016-1472.
  • «Medical Humanities»: Über die Bedeutung der Geistes- und Sozialwissenschaften für die Medizinal- und Gesundheitsberufe. In: Akademien der Wissenschaften Schweiz (Hrsg.): Swiss Academies Communications, 9. Jg., Nr. 5, 2014 (PDF).
  • Nikola Biller-Andorno und Johann A. R. Roduit: "Medical Humanities in Switzerland: moving Forward". In: Schweizerische Ärztezeitung. Band 97 (Nr. 42), 2016, S. 1466 f. (PDF).
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Einzelnachweise

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  1. Felice Aull: Medical Humanities. In: Medical Humanities Community. New York University School of Medicine, abgerufen am 25. Mai 2011.
  2. D Kirklin: The Centre for Medical Humanities, Royal Free and University College Medical School, London, England. In: Academic Medicine. 78. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2003, S. 1048–53, doi:10.1097/00001888-200310000-00023, PMID 14534108.
  3. Belinda Jack: The rise of the medical humanities. In: The Times Higher Education, 22. Januar 2015.
  4. Akademien Schweiz: Webseite zum Projekt
  5. Webpage. Abgerufen am 7. Dezember 2021 (englisch).
  6. Mitteilung der Universität Zürich (Memento des Originals vom 10. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.media.uzh.ch vom 6. Mai 2014.
  7. Webseite des Zentrums (Memento des Originals vom 15. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ibme.uzh.ch, abgerufen am 14. Juli 2018.
  8. Center for Community Dialogue Website
  9. Erste Professur für Medical Humanities in Deutschland, abgerufen am 26. November 2016.