Meister der Vitae Imperatorum

mittelalterlicher Buchmaler

Als Meister der Vitae Imperatorum wird ein mittelalterlicher Buchmaler bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen (italienisch Maestro delle Vitae Imperatorum[1]) nach den von ihm ausgemalten Vitae Imperatorum, einer Abschrift dieses Werkes des antiken Schriftstellers Sueton mit Lebensbeschreibungen römischer Kaiser (Imperatoren). Das Manuskript und seine Illustration in einem Skriptorium (Illumination) wird um 1431 datiert und wurde wahrscheinlich im Mailänder Raum hergestellt.

Meister der Vitae Imperatorum: Dante und Vergil mit Kentauren
Meister der Vitae Imperatorum: Dante und Virgil mit Engel an der Pforte zum sechsten Höllenkreis

Ausbildung und Stil

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Der Meister der Vitae Imperatorum war wohl ein Schüler und vermutlich auch Mitarbeiter in der Werkstatt unter der Regentschaft Filippo Maria Viscontis. Sein Werk steht dem Stil der lombardischen Buchmalerei nahe wie sie im Umfeld dieser Werkstatt z. B. auch in der Bibel der Maria von Savoy und bei Giovannino de’ Grassi und Michelino da Besozzo zu finden ist. Der Stil des Meisters scheint wie bei vielen lombardischen Malern seiner Epoche den ästhetischen Idealen kultivierter höfischer Gotik nachzustreben.[2]

Werke (Auswahl)

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  • Vitae imperatorum. Bibliothèque nationale de France, inv. 131

Neben den Vitae Imperatorum werden dem Meister noch weitere Werke zugeschrieben, z. B. in den folgenden Manuskripten:

  • Dantes Inferno, Bibliothèque Nationale de France, inv. 2617
  • Erschaffung der Erde, Antiphonar, Minneapolis Institute of Art, inv. 43.20
  • Das Martyrium des Hl. Laurentius, (Martyrdom of Saint Lawrence), Initiale aus einem Chorbuch, ca. 1430, Allen Memorial Art Museum[3]

Literatur

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  • Mailand, zweite Hälfte XV. Jahrhundert – Meister der Vitae Imperatorum. In: Eine Wiener Sammlung, erster Teil – Alte Handzeichnungen von Hauptmeistern der deutschen, englischen, französischen, holländischen, italienischen, Schweizer, spanischen und vlämischen Malerschulen des XV. bis XIX. Jahrhunderts. C. G. Boerner & Paul Graupe, Berlin 1930, Buchminiaturen, S. 7 (Textarchiv – Internet Archive, Textarchiv – Internet Archive – Initiale J, A und U, Abbildung A und U auf Tafel IV).
  • Pietro Toesca: La pittura e la miniatura nella Lombardia. Dai piu antichi monumenti alla meta del Quattrocento. U. Hoepli, Mailand 1912, S. 528 ff. (Textarchiv – Internet Archive).
  • Meister der Vitae Imperatorum. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 37: Meister mit Notnamen und Monogrammisten. E. A. Seemann, Leipzig 1950, S. 347 (biblos.pk.edu.pl).
  • Illaria Toesca: In margine al ’Maestro delle Vitae Imperatorum. In: Paragone. Arte 20, 1969, 237, S. 73–77.
  • Anna Melograni: Appunti di miniature lombarda: Ricerche sul Maestro delle Vitae Imperatorum. In: Storia dell’arte. 70, 1990, S. 273–314.
  • Anna Melograni: Miniature inedite del Quattrocento lombardo nelle collezioni americane (1). In: Storia dell’arte. 82, 1994, S. 283–302.
  • Antonio Manfredi, Anna Melograni: Due Nuovi Codici del Magister Vitae Imperatorum. In: Aevum. Band 70, Nr. 2 (Mai–August), 1996, S. 285–306 ISSN 0001-9593 JSTOR:20860629.
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Commons: Meister der Vitae Imperatorum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pietro Toesca: La Pittura e la Miniatura nella Lombardia. Mailand 1912, S. 528 f.
  2. G. Freuler: Maestro dei fondi giallini. In: F. C. Diegelmann, G. Freuler (Hrsg.): Buchmalerei des 13. bis 15. Jahrhunderts aus Schweizer Privatsammlung. Auktionskatalog Koller Auktionen, März 2008, online@1@2Vorlage:Toter Link/www.kollerauktionen.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei kollerauktionen.ch, gesehen am 25. August 2010 (PDF; 2,2 MB).
  3. G. R. Bent III: Beschreibung des Das Martyrium des Hl. Laurentius bei dem Allen Memorial Art Museum, oberlin.edu, abgerufen am 25. August 2010.