Melanokrates Gestein
Melanokrate Gesteine (von altgriechisch μέλας mélas, deutsch ‚schwarz‘), auch kurz Melagesteine genannt, sind magmatische Gesteine mit einer relativ dunklen Farbtönung. Ursächlich dafür ist, dass das Gestein einen verhältnismäßig hohen Volumenanteil an dunklen mafischen Mineralen (Farbindex M′) aufweist.
Im engeren Sinn gilt das Attribut „melanokrat“ für Gesteine mit M′ zwischen 65 und 90.[1] Gesteine mit M′ > 90 werden als holomelanokrat (ultramafisch) und Gesteine mit M′ zwischen 35 und 65 werden als mesokrat oder mesotyp bezeichnet. Melanokrate Gesteine finden sich z. B. innerhalb der Gabbro- und Basalt-Familie.
Darüber hinaus ist es bei Magmatiten üblich, einem Gesteinsnamen die Vorsilbe Mela- voranzustellen, wenn das entsprechende Gestein dunkler ist als durchschnittliches Gestein der gleichen Gesteinsfamilie. Hierbei ist der Durchschnittswert für M′ innerhalb der betrachteten Gesteinsfamilie ausschlaggebend. Beispielsweise ist bei einem Melagranit M′ immer noch so gering (> 20), dass er allgemein als leukokrates Gestein klassifiziert würde, während M′ bei einem Melagabbro mit > 65 deutlich höher ist.[2]
Literatur
Bearbeiten- R. W. Le Maitre (Hrsg.), A. Streckeisen, B. Zanettin, M. J. Le Bas, B. Bonin, P. Bateman, G. Bellieni, A. Dudek, S. Efermova, J. Keller, J. Lameyre, P. A. Sabine, R. Schmid, H. Sørensen, A. R. Woolley: Igneous Rocks: A Classification and Glossary of Terms. Recommendations of the International Union of Geological Sciences, Subcommission on the Systematics of Igneous Rocks. Cambridge University Press, 2002, ISBN 978-0-521-66215-4
- Walter Schumann: Der neue BLV Steine- und Mineralienführer. 6. Aufl., BLV Verlags GmbH, München (2002), ISBN 3-405-16441-9
- Wolfhardt Wimmenauer: Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Enke-Verlag, Stuttgart 1985, S. 106 ff., ISBN 3-432-94671-6
Anmerkungen und Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Normalerweise wird ein Volumenanteil stets in Prozent angegeben. Wird der Volumenanteil dunkler Mafite jedoch als Farbindex M′ angegeben entfällt das Prozent-Zeichen.
- ↑ Volkmar Trommsdorff, Volker Dietrich: Grundzüge der Erdwissenschaften: Vorlesung für Universität und ETH Zürich. 6. überarb. Aufl., vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich 1999, ISBN 3-7281-2078-2, S. 57