Mellach (Gemeinde Fernitz-Mellach)

ehemalige Gemeinde in Österreich
Dies ist die gesichtete Version, die am 6. September 2023 markiert wurde. Es existiert 1 ausstehende Änderung, die noch gesichtet werden muss.

Mellach ist eine Katastralgemeinde und ein Ortsteil der Gemeinde Fernitz-Mellach in der Steiermark im Bezirk Graz-Umgebung mit 1254 Einwohnern (Stand: 31. Oktober 2013).[1] Bis zum 1. Jänner 2015 war Mellach eine eigenständige Gemeinde und wurde im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Gemeinde Fernitz zur neuen Gemeinde Fernitz-Mellach zusammengeschlossen.[2]

Mellach (Katastralgemeinde; Rotte)
Ortschaft
Katastralgemeinde Mellach
Mellach (Gemeinde Fernitz-Mellach) (Österreich)
Mellach (Gemeinde Fernitz-Mellach) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Graz-Umgebung (GU), Steiermark
Gerichtsbezirk Graz-Ost
Pol. Gemeinde Fernitz-Mellach
Koordinaten 46° 56′ 31″ N, 15° 30′ 58″ OKoordinaten: 46° 56′ 31″ N, 15° 30′ 58″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 402 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 478 (2011f1)
Fläche d. KG 9,96 km²
Postleitzahlenf0 8072, 8410f1
Vorwahl +43/03135f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 14995
Katastralgemeinde-Nummer 63254
Zählsprengel/ -bezirk Mellach (60662 000)
Bild
Ortsansicht von Norden
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
402

Geografie

Bearbeiten

Geografische Lage

Bearbeiten

Mellach liegt circa 15 km südlich der Landeshauptstadt Graz in der Oststeiermark an der Mur, im Grazer Becken.

Ortschaftsgliederung

Bearbeiten

Das Gebiet der Katastralgemeinde umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):

  • Dillach (402) samt Aue, Dillachegg und Dillachhöhe
  • Enzelsdorf (292) samt Hölle und Vorstadt
  • Mellach (720) samt Enzelsberg, Mellachberg, Murberg und Vorstadt


Geschichte

Bearbeiten

Am 14. Februar 2006 wurde bei zwei aufgefundenen toten Schwänen der Erreger der Vogelgrippe H5N1, das Influenza-A-Virus H5N1, nachgewiesen, allerdings nicht in seiner für den Menschen gefährlichen Form.[4] Am 1. Jänner 2015 wurde Mellach mit der Gemeinde Fernitz zur neuen Gemeinde Fernitz-Mellach zusammengeschlossen.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 638
1880 626
1890 610
1900 600
1910 596
1923 672
1934 690
1939 638
1951 775
1961 695
1971 730
1981 779
1991 886
2001 1.004
2013 1.254

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Mellach liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen. Da im Gemeindegebiet keine Brücken über die Mur vorhanden sind, führen Straßenverbindungen nur in die Nachbargemeinden Fernitz und Wildon. Die Pyhrn Autobahn (A 9) ist über die Anschlussstelle Kalsdorf (194) in etwa 8 km erreichbar, die Grazer Straße (B 67) Richtung Leibnitz über Wildon ebenfalls in circa 8 km.

Im Gebiet der Katastralgemeinde befindet sich kein Bahnhof. Der nächstgelegene Bahnhof in Kalsdorf ist circa 6 km entfernt und bietet Zugang zur Südbahn mit stündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Graz und Leibnitz.

Der Flughafen Graz ist circa 8 Kilometer entfernt.

Ansässige Unternehmen

Bearbeiten

Der Verbund betrieb im Gebiet von Mellach ein Öl/Gas-Kombikraftwerk, welches durch die integrierte Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Strom, sondern auch Wärme liefert und höchste ökologische Anforderungen erfüllt. 1996 wurde das Kraftwerk als sauberste und beste Anlage Europas mit dem Öko-Audit zertifiziert. 2007 wurde am selben Standort der Bau eines 850 MW starken Gas- und Dampfkraftwerk Mellach genehmigt, welches am 22. Juni 2012 offiziell vom Generalunternehmer Siemens an den Verbund übergeben wurde. Insgesamt werden damit rund 2 Millionen Tonnen CO2 emittiert, was den gesamten CO2-Ausstoß des Bundeslands Steiermark um rund 20 % erhöht.

Das Öl/Gas-Kraftwerk mit 175 m hohem, zweizügigem Schlot wurde im Sommer 2017 abgerissen, wofür in mehreren Wochen im Juli 2017 ein samt Ausgleichsgewichten 1000 t schwerer Raupenkran aufgebaut worden ist. Das nahe gelegene Steinkohlekraftwerk wurde im April 2020 stillgelegt.[5] Das moderne Gasturbinen-Dampfturbinen-Kombikraftwerk wollte der Eigner Verbund verkaufen oder einmotten, hat jedoch im März 2017 entschieden es zu behalten und setzt es bedarfsflexibel untertags seit Mai 2017 ein.[6]

In der Nähe befindet sich außerdem das Mur-Wasserkraftwerk Mellach, ein Laufkraftwerk.

 
Das frühere Wappen der Gemeinde Mellach

Bürgermeister

Bearbeiten

Letzter Bürgermeister der Gemeinde war bis zum 31. Dezember 2015 Johann Wagner von der ÖVP.

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Gemeinderat setzte sich nach den Wahlen von 2010 wie folgt zusammen:

Persönlichkeiten der ehemaligen Gemeinde

Bearbeiten

Ehrenbürger

Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Bearbeiten
  • Maximilian Liebmann (1934–2022), römisch-katholischer Theologe und Kirchenhistoriker, geboren im Ortsteil Dillach
Bearbeiten
Commons: Mellach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Land Steiermark: Endgültiger Bevölkerungsstand am 31.10.2013 (Memento des Originals vom 15. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.steiermark.at (Excel-Datei, 85 KB; abgerufen am 2. Mai 2015)
  2. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. http://www.salzburg.com/sn/nachrichten/artikel/1954644.html
  5. Österreichs letztes Kohlekraftwerk hat den Betrieb eingestellt Verbund, 17. April 2020, abgerufen am 17. April 2020.
  6. Manfred Neuper: Mellach spielt jetzt die Feuerwehr. Kleine Zeitung, Print 28. Juli 2017, S. 28 f.