Melton (benannt nach der Ortschaft Melton in der Grafschaft Leicestershire England) ist ein aus Kammgarnen oder Streichgarnen, meist in Tuchbindung, Kreuzköperbindung, Breitgradköperbindung oder anderen schussbetonten Bindungen (z. B. Fischgratköper) gefertigtes Gewebe, Loden,[1] das durch eine spezielle Ausrüstung, die sogenannte Meltonausrüstung, einen festen zusammenhängenden Faserflor auf beiden Gewebeseiten erhält, so dass das Bindungsbild meist nicht mehr zu erkennen ist.[2][3]

Marineblaues Abzeichen aus Melton eines US-Marine-„Quartermaster First Class“, getragen 1940–1945

Melton besteht aus Wollgarnen in Kette und Schuss oder aus einer Baumwoll-Kette und einem Woll-Schuss.[4]

Man unterscheidet leichten, mittelschweren und schweren Melton.[5] Der leichte Melton ist auch unter der Bezeichnung Wollflanell bekannt. Er wird überwiegend als Breitgradköper K 2/2 gewebt. Seine Flächenmasse liegt zwischen 200 und 250 g/m². Der mittelschwere Melton weist eine Flächenmasse von ca. 250 bis 320 g/m² auf. Als Bindung wird ebenfalls der Breitgradköper K2/2 oder Kreuzköper verwendet. Schwerer Melton hat eine Flächenmasse über 320 g/m² und wird aus fülligen Streichgarnen in Breitgradköperbindung erzeugt.

Eingesetzt wird dieses Gewebe für Mäntel, Jacken, Hosen, Anzüge und Kostüme.[6]

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Commons: Melton-Tuche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 5., grundlegende überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86641-258-3, S. 264.
  2. Paul-August Koch, Günther Satlow: Großes Textil-Lexikon: Fachlexikon für das gesamte Textilwesen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1965, Bd. L–Z, S. 59.
  3. Alois Kießling, Max Matthes: Textil - Fachwörterbuch. Fachverlag Schiele & Schön, Berlin 1993, ISBN 3-7949-0546-6, S. 247.
  4. M. J. Denton, P. N. Daniels (Hrsg.): Textile Terms and Definitions. Eleventh Edition. The Textile Institute, Manchester 2002, ISBN 1870372441, S. 212.
  5. Autorenkollektiv: Handbuch der Textilwaren; Bd. 2, Fachbuchverlag Leipzig 1972, S. 117.
  6. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 5., grundlegende überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86641-258-3, S. 264.