Menhir von Nohra
Der Menhir von Nohra (im Volksmund als Hünstein oder Hunnenstein bezeichnet) ist ein Menhir bei Nohra im Landkreis Nordhausen in Thüringen.
Menhir von Nohra | ||
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Koordinaten | 51° 25′ 47,7″ N, 10° 42′ 52,8″ O | |
Ort | Nohra, Landkreis Nordhausen, Thüringen, Deutschland |
Lage
BearbeitenDer Stein steht heute etwa 500 m südöstlich von Nohra in Hünstein direkt an einer Kreuzung. Ursprünglich befand er sich weiter südlich auf einem Flurstück namens „Das steinerne Bett“. 400 m hiervon entfernt liegt ein endneolithisch-frühbronzezeitliches Gräberfeld.
Beschreibung
BearbeitenDer Menhir besteht aus Muschelkalk. Er hat eine Höhe von 140 cm, eine Breite von 120 cm und eine Tiefe von 25 cm. Er ist plattenförmig, verjüngt sich nach oben und läuft in einer abgerundeten Spitze aus. Im mittleren Bereich weist er ein durchgehendes natürliches Loch auf. Er wurde nach 2005 neu eingefasst und ragt seitdem weiter aus dem Boden.[1]
Der Menhir in regionalen Sagen
BearbeitenDie Bezeichnungen „Hünenstein“ und „Hunnenstein“ gehen auf zwei regionale Sagen zurück. Nach der ersten Sage wurde der Stein von einer Hünenprinzessin, die einen Wettstreit mit einem Riesen austrug, von der Wöbelsburg nach Nohra geworfen. Gemäß der zweiten Sage ist unter dem Stein ein Heerführer der „Hunnen“ (eigentlich ein Magyare) begraben, der 933 in der Schlacht bei Riade erschlagen worden sein soll.[2]
Literatur
Bearbeiten- Paul Grimm: Gräberfeld, Siedlung und Menhir der Endsteinzeit bei Nohra, Kr. Grafschaft Hohenstein. In: Mannus. Band 24, 1932, S. 244–256.
- Paul Grimm: Von aufrechten Steinen (Menhiren) in Mitteldeutschland. In: Mitteldeutsche Volkheit. Band 3, Heft 4, 1936, 69.
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 483, 491.
- Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 185.
- Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 50–51.
- Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. 2. Aufl., Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-799-8, S. 111.