Menhir von Schatthausen

Megalithanlage

Der Menhir von Schatthausen (auch Der Lange Stein, Heidensäule, Marktsaul oder Steinerne Saull genannt) ist ein möglicher vorgeschichtlicher Menhir bei Schatthausen, einem Ortsteil von Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.

Menhir von Schatthausen
Der Lange Stein, Heidensäule, Marktsaul, Steinerne Saull
Menhir von Schatthausen, Nord-Ost Seite, Höhe ca. 2,50 m
Menhir von Schatthausen, Nord-Ost Seite, Höhe ca. 2,50 m
Menhir von Schatthausen (Baden-Württemberg)
Menhir von Schatthausen (Baden-Württemberg)
Koordinaten 49° 18′ 40″ N, 8° 45′ 59,4″ OKoordinaten: 49° 18′ 40″ N, 8° 45′ 59,4″ O
Ort Wiesloch, OT Schatthausen, Baden-Württemberg, Deutschland
Entstehung Hallstattzeit?

Lage und Fundgeschichte

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Der Stein befindet sich südlich von Schatthausen, oberhalb des sumpfigen Zusammenflusses zweier Bäche. Ursprünglich dürfte er auf einem Grabhügel gestanden haben und wurde später als Grenzstein der Kurpfalz und des Bistums Speyer an seinen heutigen Standort versetzt.

Beschreibung

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Der Menhir besteht aus Rotsandstein. Er ist säulenförmig, hat einen runden Querschnitt, verjüngt sich nach oben und ist vollständig bearbeitet. Auf der Südseite weist er eine Schleifmulde und eine 30 cm lange Wetzrille auf. An seiner Krone ist ein viereckiges Loch eingemeißelt, in das vielleicht ein Kreuz, ein Heiligenbildnis oder eine Gerichts- oder Marktfahne eingelassen war. Der Stein hat eine Höhe von 250 cm und einen Durchmesser von 40 cm am Boden bzw. 25 cm an der Krone. Nach Horst Kirchner dürfte der Stein ursprünglich als Grabstele auf einem hallstattzeitlichen Grabhügel gestanden haben.[1]

Der Menhir in regionalen Sagen

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Nach einer örtlichen Überlieferung hat an dem Stein alljährlich ein Viehmarkt stattgefunden.[2]

Literatur

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  • Otto Gödel: Menhire – ein wissenschaftlich-volkskundlicher Beitrag zu unseren Steindenkmälern. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. Band 96, 1998, S. 66.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 70–71, 91–92.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 119, 143, 145–146.
  • Siegfried Kurz: Beschattungsbrauch in der westlichen Hallstattkultur (=Tübinger Schriften zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie. Band 2), Waxmann, Münster 1987, ISBN 978-3830953869, S. 59 (Eingeschränkte Onlineversion).
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Einzelnachweise

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  1. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 91–92.
  2. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 92.