Uber Arena

Multifunktionshalle in Berlin
(Weitergeleitet von Mercedes-Benz Arena Berlin)

Die Uber Arena (bis 2015: O2 World Berlin, bis März 2024: Mercedes-Benz Arena) ist eine Mehrzweckhalle in Berlin, in der Sportveranstaltungen wie Eishockey und Basketball sowie Konzerte und sonstige Veranstaltungen stattfinden. Mit bis zu 17.000 Sitz- und Stehplätzen, 59 Zuschauersuiten und rund 2000 Parkplätzen ist die Uber Arena nach der Lanxess Arena die zweitgrößte Multifunktionsarena Deutschlands.[1]

Uber Arena

Mercedes-Benz Arena (2019)
Ansicht vom Uber-Platz (2024)
Sponsorenname(n)

O2 World Berlin (2006–2015)
Mercedes-Benz Arena (2015–2024)
Uber Arena (seit 2024)

Daten
Ort Deutschland Berlin, Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 22,8″ N, 13° 26′ 37″ O
Eigentümer Anschutz Entertainment Group
Betreiber ASM Global
Baubeginn 13. September 2006
Eröffnung 10. September 2008
Oberfläche Beton
Parkett
PVC-Bodenbelag
Eisfläche
Kosten 165 Mio.
Architekt JSK
Kapazität 14.200 Plätze (Eishockey)
14.500 Plätze (Basketball)
17.000 Plätze (Konzerte)
Spielfläche 60 m × 30 m (Eishockey)
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Uber Arena (Berlin)
Uber Arena (Berlin)

Lage und Bau

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Die Halle liegt an der Mühlenstraße im Berliner Ortsteil Friedrichshain des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Auf dem Gelände stand früher der Schlesische Güterbahnhof, nach 1945 umbenannt in Ostgüterbahnhof. Auf diesem weitläufigen Gelände wurden im Rahmen des umstrittenen Mediaspree-Bebauungsplans neben der Halle auch Kinos, ein Casino, ein Hotel, Restaurants und ein Einkaufszentrum errichtet. Der Bauherr und Investor war die Anschutz Entertainment Group, die weltweit Stadien, Hallen und Theater betreibt und bewirbt.

Das Unternehmen Telefónica Germany (O2) war der erste Namenssponsor der O2 World Berlin, die in einem Stadtplanungskonzept des Jahres 2001 noch als Berlin National Arena geführt wurde, bereits vor der Grundsteinlegung im Jahr 2006.[2] Über die Laufzeit (10–15 Jahre) gab es unterschiedliche Angaben, ebenso über den Kaufpreis, der zwischen 15 Millionen Euro und einem dreistelligen Millionen-Betrag gelegen haben soll.

Im Sommer 2015 wurde die Halle in Mercedes-Benz Arena umbenannt. Dabei wurde das Erscheinungsbild der Halle verändert, neben der Auswechslung der Schriftzüge gab es neue Farben im Innen- und Außenbereich und einen Umbau der Fluchttreppenhäuser.[3] Die Mercedes-Benz Group gab die Namensrechte vorzeitig ab.

Daraufhin erwarb der Fahrdienstvermittler Uber im Januar 2024 die Namensrechte an der Arena.[4] Die Halle heißt seit dem 22. März 2024 Uber Arena. Der Platz vor der Halle, 2018 als Mercedes-Platz angelegt, wurde in Uber-Platz umbenannt.

Die Halle wird regelmäßig für sportliche Großveranstaltungen genutzt:

In der Halle finden oft Konzerte statt.[5][6][7] Im Pollstar Ranking der Besucherzahlen bei Konzerten lag die Halle 2019 deutschlandweit auf dem 4., europaweit auf dem 20. und weltweit auf dem 70. Platz.[8]

Sie wird auch für sonstige Events und als Versammlungsraum genutzt, z. B. für die MTV Europe Music Awards 2009 oder das Finale 2015 der League of Legends Weltmeisterschaften.

Verkehrsanbindung

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Die Arena ist über die nahegelegenen Bahnhöfe oder Haltestellen Ostbahnhof (S-Bahn, Regionalzüge, Fernzüge, Bus, Nachtbus) und Warschauer Straße (S- und U-Bahn, Straßenbahn, Bus) an das Verkehrsnetz des öffentlichen Personennahverkehrs angebunden. Außerdem gibt es eine eigene Schiffsanlegestelle an der Spree.

Technische Daten

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  • Gesamtfläche: 60.000 m²
  • Bruttorauminhalt: 500.000 m³
  • Länge: 160 m
  • Breite: 130 m
  • Höhe: 35 m
  • Eishockey-Spielfeld: 60 m × 30 m
  • Bis zu 17.000 Sitz- und Stehplätze[9]

Bereits vor der Fertigstellung wurde das Bauprojekt mehrfach kritisiert. Schon die Grundsteinlegung war von einer Demonstration mehrerer hundert Gegner des Mediaspree-Projektes begleitet worden.[10] Vorgeworfen wurde der Einrichtung, maßgeblich für die fortschreitende Gentrifizierung der umliegenden Kieze verantwortlich zu sein,[11] prekäre Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Umgebung mit überdimensionalen Werbemonitoren abzuwerten.[12][13]

Während seitens der Projektbefürworter die wirtschaftliche Aufwertung der Gegend und die nach Betreiberangaben bis zu 2000 neu entstehenden Arbeitsplätze betont wurden, verwiesen die Kritiker auf die Subventionen, mit denen das Projekt aus öffentlichen Geldern gefördert wird, während gleichzeitig die Zuschüsse für die bereits vorhandenen städtischen Veranstaltungshallen steigen würden, da diese zukünftig weniger ausgelastet sein werden.[14][12]

Einige empfanden es als Ärgernis, dass ein Teil der denkmalgeschützten Reste der Hinterlandmauer East Side Gallery entfernt wurde, um einen direkten Anlegesteg an der Spree für die Veranstaltungshalle realisieren zu können.[15]

Die Umbenennung nach dem Fahrdienstvermittler Uber wurde aus Politik und Taxigewerbe kritisiert. Der verkehrspolitische Sprecher der Berliner SPD-Fraktion, Tino Schopf, verwies auf „Lohndumping, Sozial- und Steuerbetrug im Mietwagengewerbe“ und darauf, dass sich das Geschäft für Mietwagenunternehmen auf der Vermittlungsplattform kaum wirtschaftlich betreiben lasse. Die Fahrer seien trotz Vollzeittätigkeit auf staatliche Leistungen angewiesen.[16]

Sonstiges

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Seit Eröffnung im September 2008 erhalten alle herausragenden Künstler und Sportler, die in der Halle zu Gast sind – so bislang unter anderem Status Quo, Eric Clapton[17], Madonna, Beyoncé, Helene Fischer, Thirty Seconds to Mars wie auch Dirk Nowitzki oder Wladimir Klitschko, einen individuell für den jeweiligen Künstler bzw. Sportler angefertigten und von der Malerin Klio Karadim gestalteten, 35 cm großen Berliner Buddy Bären als Geschenk überreicht.[18]

Anlässlich der Aktion Berlin leuchtet im Jahr 2013[19] verwandelte der Künstler Jakob Kupfer[20] die O2 World in eine temporäre Kunstinstallation. Die verglaste Hauptfassade war mit 300.000 LED-Clustern und einer Größe von 116 m × 12 m eine der größten LED-Außen-Installationen der Welt.

Literatur

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  • Werner Lorenz, Roland May, Hubert Staroste, unter Mitwirkung von Ines Prokop: Ingenieurbauführer Berlin. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, ISBN 978-3-7319-1029-9, S. 142–143.
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Commons: Uber Arena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Uber Arena – in den Nachrichten

Einzelnachweise

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  1. Mercedes-Benz und die Anschutz Entertainment Group erweitern ihre Partnerschaft. In: mercedes-benz-arena-berlin.de. Mercedes-Benz Arena Berlin, 21. Januar 2015, abgerufen am 15. Juli 2021.
  2. Spreeraum Friedrichshain-Kreuzberg – Seite 27. (PDF) In: stadtentwicklung.berlin.de. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, abgerufen am 15. Juli 2021.
  3. Ablaufplan: Umgestaltung der Mercedes-Benz Arena ab 1. Juli 2015. In: mercedes-benz-arena-berlin.de. Abgerufen am 3. Juli 2015.
  4. Mercedes-Benz-Arena in Friedrichshain wird „Uber-Arena“. In: rbb24.de, 19. Januar 2024, abgerufen am 11. Februar 2024.
  5. Veranstaltungskalender der Uber Arena. In: Uber Arena. Abgerufen am 1. April 2024.
  6. Konzertliste der O2 World Berlin. In: setlist.fm. Abgerufen am 4. April 2024 (englisch).
  7. Konzertliste der Mercedes-Benz Arena. In: setlist.fm. Abgerufen am 4. April 2024 (englisch).
  8. Für den Zeitraum vom 22. November 2018 bis zum 22. Mai 2019 wurden 146.855 Tickets verkauft MidYear 2019 Worldwide Ticket Sales Top 200 Aewna Venues. In: data.pollstar.com. Abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  9. Daten & Fakten. In: uber-arena.de. Abgerufen am 20. Juni 2024.
  10. 1000 Demonstranten zur Eröffnung der O2 World. In: Tagesspiegel Online. 10. September 2008, abgerufen am 15. Juli 2021.
  11. Disneyland an der Spree (Memento vom 13. September 2008 im Internet Archive)
  12. a b Daten und Fakten – Heute Demo gegen den »Kotzbrocken« (Memento vom 6. Dezember 2008 im Internet Archive)
  13. Dorothea Jung: Mediaspree – was nun? In: deutschlandfunkkultur.de. 2. September 2008, abgerufen am 15. Juli 2021.
  14. Die O2 World eröffnet am 10. September (Memento vom 26. Oktober 2020 im Internet Archive)
  15. Anneke Schaefer: Spree-Ufer Berlin ist schon wieder geteilt. In: rundschau-online.de. Kölnische Rundschau, 10. Juli 2008, abgerufen am 4. April 2024.
  16. Jessica Hanack: Mercedes-Benz Arena ändert Namen – und es hagelt Kritik. In: morgenpost.de. Berliner Morgenpost, 22. März 2024, abgerufen am 4. April 2024.
  17. Eric Clapton. In: mercedes-benz-arena-berlin.de. Mercedes-Benz Arena Berlin, abgerufen am 15. Juli 2021.
  18. Das Gastgeschenk der Mercedes-Benz Arena – der Berliner Buddy Bär. In: mercedes-benz-arena-berlin.de. Mercedes-Benz Arena Berlin, abgerufen am 15. Juli 2021.
  19. Berlin Leuchtet. In: berlinleuchtet.com. Abgerufen am 15. Juli 2021.
  20. Website von Jakob Kupfer. In: jakobkupfer.com. Jakob Kupfer, abgerufen am 15. Juli 2021.