Mercurius (Zeitung)
Der Wochentlich zweymal neu-ankommende[r] Mercurius, erschienen von 1730 bis 1739 in Buda (dt. Ofen) im Königreich Ungarn in der Habsburgermonarchie, war die erste deutschsprachige Zeitung Ungarns. Sie war auch bekannt unter dem Titel Ofenischer Mercurius. Herausgeber war Johann Georg Nottenstein, der die 1724 von Johann Sebastian Landerer gegründete Druckerei übernommen hatte. Nottenstein oblag wahrscheinlich auch die Schriftleitung. Formal als auch inhaltlich ähnelte der Mercurius dem offiziellen, seit 1702 erscheinenden Wiener Diarium, aus dem die Redaktion einen Großteil ihrer Texte übernahm.[1] Aufgrund der Zensur thematisierte die Zeitung keine bürgerlich-aufklärerischen Werte und Ideen und verzichtete zumeist sogar auf Lokalnachrichten. Erst im letzten Erscheinungsjahr finden sich vereinzelte literarische Beiträge, jedoch gelang es nicht mehr eine größere Leserschaft in der deutschsprachigen Stadtbevölkerung zu gewinnen. Letztlich scheiterte der Mercurius an der Konkurrenz der Wiener Blätter.[1]
Wochentlich zweymal neu-ankommender Mercurius
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Beschreibung | deutschsprachige Zeitung |
Hauptsitz | Buda |
Erstausgabe | 1730 |
Einstellung | 1739 |
Erscheinungsweise | zweimal wöchentlich |
Herausgeber | Druckerei Johann Sebastian Landerer / Johann Georg Nottenstein |
Literatur
Bearbeiten- Bódy-Márkus, Rozália: Deutschsprachige Periodika in Pest und Ofen vor 1815. In: Astrid Blome (Hg.): Zeitung, Zeitschrift, Intelligenzblatt und Kalender. Bremen 2000, S. 125–136.
- Réz, Heinrich: Deutsche Zeitungen und Zeitschriften in Ungarn vom Beginn bis 1918. München 1935, S. 100.
- Riecke, Jörg / Theobald, Tina (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa. Ein Katalog. Bremen 2019, S. 425–427.
- Weber, Albert: Bibliographie deutschsprachiger Periodika aus dem östlichen Europa. Teil 1: Zeitungen und Zeitschriften. Regensburg 2013, S. 548 (Online-Publikation).