Mermaids Don’t Cry

Film von Franziska Pflaum (2022)
(Weitergeleitet von Mermaids don’t cry)

Mermaids Don’t Cry (Arbeitstitel: Meerjungfrauen weinen nicht[2]) ist ein österreichischer Spielfilm aus dem Jahr 2022 von Franziska Pflaum mit Stefanie Reinsperger und Julia Franz Richter. Premiere war im Oktober 2022 im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage.[3][4] Am 22. März 2023 wurde der Film auf der Diagonale in Graz gezeigt.[5] Der österreichische Kinostart der Tragikomödie erfolgte am 7. Juli 2023.[2][6]

Film
Titel Mermaids Don’t Cry
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Franziska Pflaum
Drehbuch Franziska Pflaum,
Christiane Kalss
Produktion Viktoria Salcher,
Mathias Forberg
Musik Anda Revertera,
Moritz Scharf
Kamera Robert Oberrainer
Schnitt Friederike Hohmuth
Besetzung

Handlung

Bearbeiten

Annika ist eine 37-jährige Wiener Supermarktkassiererin und Mermaiding-Enthusiastin. Sie träumt von einer künstlichen Meerjungfrauenflosse aus Silikon. Beim Versuch das für den Kauf nötige Geld aufzutreiben begibt sie sich in bizarre Situationen.

Ihr Vater gibt vor, ein Pflegefall zu sein und im Rollstuhl zu sitzen, und steht plötzlich vor ihrer Tür. Auch die beiden Kinder ihrer besten Freundin Karo sind Dauergäste in Annikas Wohnung. Als auch Marc, eine Bekanntschaft aus dem Hallenbad, nach einer romantischen Nacht ebenfalls nicht mehr gehen möchte, Karo sie hintergeht und ihr im Supermarkt die Kündigung droht, wird es ihr zu viel.[2][5]

Produktion und Hintergrund

Bearbeiten

Die Dreharbeiten fanden vom 21. Juli bis zum 3. September 2021 in Wien, Graz und Kroatien statt.[2][3]

Produziert wurde der Film von der österreichischen Prisma Film- und Fernsehproduktion GmbH (Produzenten Viktoria Salcher und Mathias Forberg). Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut, von FISA Filmstandort Austria und vom Filmfonds Wien, beteiligt war der Österreichische Rundfunk.[2][3]

Die Kamera führte Robert Oberrainer, die Musik schrieben Anda Revertera und Moritz Scharf, die Montage verantwortete Friederike Hohmuth. Das Kostümbild gestaltete Johanna Pflaum, das Szenenbild Thomas Lehner und Rafael Loß und den Ton Gregor Manhardt und Veronika Hlawatsch.[2][3]

Rezeption

Bearbeiten

Markus Toth meinte auf uncut.at, dass der Film insgesamt eine sehr positive Überraschung sei, weil dieser nicht eine platte Komödie sei, sondern ein Plädoyer für Respekt und Verständnis. Für den komödiantischen Aspekt sorgen vor allem die vielen bunten Charaktere, Stefanie Reinsperger und Julia Franz Richter führten ein großartiges Ensemble an. Märchenhaft seien die zahlreichen Unterwassersequenzen, die ähnlich Wes Andersons Die Tiefseetaucher einen besonderen Charme verleihen.[7]

Marian Wilhelm bezeichnete die Produktion auf DerStandard.at als leichtfüßigen Debütfilm von einem Wiener Arbeiterinnenmilieu, das sich als eine Austro-Variante der staubtrockenen deutschen Supermarktkomödie In den Gängen präsentiere. Die „Gemeindebau-Amélie und Möchtegern-Arielle“ schwimme mit dem Film durch einige langsame Spannungsflauten, ohne dass ihr die Luft ausgehe. Der Film sei eine Feelgood-Tragikomödie im besten Sinn, die aber mehr Verrücktheit vertragen hätte.[8]

Philip Dulle schrieb im Nachrichtenmagazin profil, dass der Film ein wenig zu sehr auf dem Reißbrett konstruiert scheine, auf den schnellen Publikumslacher setze und bis zum Schluss nicht ganz entscheiden könne, ob er sozialkritische Dramedy oder sommerliche Komödie sein will.[9]

Ute Baumhackl von der Kleinen Zeitung bezeichnete den Soundtrack von Anda Revertera als exquisit. Das Hauptverdienst des träumerischen, tragikomischen Debütfilms sei es zwei derart komplexe Heldinnen weit jenseits abgenutzter Working-Class-Milieustudien in den Fokus zu stellen. Seinen augenscheinlichen Anspruch, den Humor und die Verschrobenheiten Wes Andersonscher Fasson in die Wiener Vorstadt zu übertragen könne er ansonsten nicht ganz einlösen.[10]

Auszeichnungen und Nominierungen

Bearbeiten

Internationale Hofer Filmtage 2022

  • Auszeichnung mit dem Bild-Kunst Förderpreis (Thomas Lehner, Rafael Loß, Johanna Pflaum)[3][11]

Österreichischer Filmpreis 2024

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Alterskennzeichnung für Mermaids Don’t Cry. Jugendmedien­kommission.
  2. a b c d e f Mermaids don’t cry. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  3. a b c d e Mermaids Don’t Cry bei crew united, abgerufen am 10. März 2023.
  4. Christine Dankbar: Hofer Filmtage: Meerjungfrauen, Endzeit im All und Ohrfeigen von Eva Mattes. In: berliner-zeitung.de. 30. Oktober 2022, abgerufen am 10. März 2023.
  5. a b Mermaids don’t cry. In: diagonale.at. Abgerufen am 10. März 2023.
  6. Mermaids don’t cry. In: prismafilm.at. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  7. Filmkritik zu Mermaids Don't Cry. In: uncut.at. 5. April 2023, abgerufen am 6. April 2023.
  8. Marian Wilhelm: Stefanie Reinsperger als Gemeindebau-Amélie und Möchtegern-Arielle. In: DerStandard.at. 5. Juli 2023, abgerufen am 6. Juli 2023.
  9. Philip Dulle: „Mermaids Don’t Cry“ von Franziska Pflaum: Arielle im Gemeindebau. In: profil. 6. Juli 2023, abgerufen am 6. Juli 2023.
  10. Ute Baumhackl: „Mermaids Don’t Cry“: Man kann in Träumen auch ertrinken. In: Kleine Zeitung. 5. Juli 2023, abgerufen am 6. Juli 2023.
  11. Bild-Kunst Förderpreis: Internationale Hofer Filmtage. In: hofer-filmtage.com. Abgerufen am 10. März 2023.
  12. Preisträger:innen 2024. In: oesterreichische-filmakademie.at. Abgerufen am 5. Juni 2024.