Messiah (Computerspiel)

Computerspiel

Messiah ist ein Action-Adventure, der von Shiny Entertainment entwickelt und 2000 von Interplay veröffentlicht wurde. Das Spiel wurde für seine Tessellation-Technologie beworben, die die Anzahl der Polygone je nach Anforderung skaliert.

Messiah
Entwickler Shiny Entertainment
Publisher Interplay Entertainment
Leitende Entwickler Michael Saxs Persson
Komponist Jesper Kyd
Veröffentlichung 2000
Plattform Windows
Genre Action-Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur & Maus
Medium CD-ROM, Download
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben

Handlung

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Der Cherub Bob wird von Gott auf die Erde gesandt, um die um sich greifende Verkommenheit zu bekämpfen. Bob erkennt, dass Satan für die zunehmende Korruption verantwortlich ist.

Spielprinzip

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Der Spieler sieht das Spielgeschehen aus einer Verfolgerperspektive. Er steuert die Spielfigur Bob direkt mit Maus und Tastatur durch die dreidimensional gestaltete Spielwelt. Zu den Spielaufgaben zählen Feuergefechte, kleinere Rätselaufgaben und Sprungeinlagen. In seiner ursprünglichen Gestalt als Cherub ist Bob verletzlich und nicht in der Lage, die Aufgaben zu bewältigen. Er besitzt jedoch die Fähigkeit, jede gewöhnliche Spielfigur der Spielwelt zu übernehmen, indem er in ihren Körper fährt. Dadurch erhält er die Kontrolle über die Figur und ihre Fähigkeiten. Das wird unter anderem für Rätselaufgaben genutzt, in der durch Wechsel des Gastkörpers die Fähigkeiten unterschiedlicher Figuren nacheinander eingesetzt werden müssen.

Entwicklung

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Laut Entwickler Dave Perry habe man Mechaniken aus Joust „gestohlen“. Wie in Joust kann der Charakter in Messiah für eine kurze Zeit fliegen. Abgesehen davon seien die Ähnlichkeiten allerdings dünn. Messiah sollte laut Perry deutlich düsterer werden, als die zuvor von Shiny Entertainment entwickelten Spiele MDK und Earthworm Jim.[1]

Das Spiel zählte zu den Vorreitern der Tessellation-Grafiktechnik. Durch Tessellation können Polygon-Objekte je nach Geschwindigkeit des Systems und den Anforderungen an den Detailgrad in der Gesamtzahl ihrer Polygone erhöht oder verringert werden. Weit entfernte Figuren werden beispielsweise durch eine geringere Polygonzahl dargestellt und beanspruchen weniger Rechenkapazität des Prozessors. Die freigewordenen Ressourcen können stattdessen für andere Berechnungen genutzt werden und wurden im Fall von Messiah zur Verbesserung der grafischen Detaildarstellung genutzt.[1][2][3]

Rezeption

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Metawertungen
DatenbankWertung
GameRankings74,46 %[4]
Bewertungen
PublikationWertung
CGW1,5/5[5]
Edge7/10[6]
GamePro4,5/5[7]
GameSpot6/10[8]
GameSpy91 %[9]
IGN7,5/10[10]
JeuxVideo17/20[11]
PC Gamer US77 %[12]
PC Games87 % (US-Version)[13]
82 % (DE-Version)
PC Joker82 %[14]
PC Player86 %[15]
PC Zone8,5/10[16]
Power Play88 %[17]

„Das 11te Gebot im Genre lautet: Du sollst einen Multiplayermodus einbauen. Leider wurde es von Shiny nicht beachtet, doch Solisten hat Messiah dafür viel zu bieten. Die Ladezeiten sind so kurz wie der Spaß lang ist, wenn man auf immer neue Knobeleien (meist muss sich der Spieler über mehrere Körper zum Ziel vorarbeiten) und jede Menge Jump & Run-Sequenzen stößt. Wer also keine Probleme mit pseudo-religiöser Thematik in einem teils recht deftigen Actionabenteuer hat, darf getrost die Flügel spreizen und zum nächsten Softshop flattern, um sich das Teil zu besorgen.“

Paul Kautz: PC Joker

Gemäß dem Autor Erik Bethke verkaufte sich das Spiel in den ersten drei Monaten weniger als 10.000 Mal.[18] Es gilt damit als kommerzieller Misserfolg.

Bereits vor Veröffentlichung des Spiels berichtete die Tageszeitung LA Times über Beschwerden christlicher Gruppierungen wegen der Titelwahl „Messiah“.[19]

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Einzelnachweise

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  1. a b NG Alphas: Messiah. In: Next Generation. Nr. 33. Imagine Media, September 1997, S. 56–62 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Redaktion: Perry Sees the Messiah. In: Gamespot. 26. April 2000, abgerufen am 25. November 2022.
  3. Messiah: The Second Coming of Perfect Polygons. In: Electronic Gaming Monthly. Nr. 99. Ziff Davis, Oktober 1997, S. 20, 22.
  4. Messiah for PC. GameRankings, archiviert vom Original am 15. September 2016; abgerufen am 31. August 2016.
  5. Charles Ardai: God Awful (Messiah Review). In: Computer Gaming World. Nr. 192, Juli 2000, S. 80–82 (Online [PDF; abgerufen am 31. August 2016]).
  6. Redaktion: Messiah. In: Edge. Nr. 81, Februar 2000.
  7. Jay Turner: Messiah Review for PC on GamePro.com. In: GamePro. 10. April 2000 (Online).
  8. Erik Wolpaw: Messiah Review. In: GameSpot. 7. April 2000, archiviert vom Original am 12. März 2016; abgerufen am 31. August 2016.
  9. Will Lally: Messiah. In: GameSpy. 6. April 2000, archiviert vom Original am 2. April 2002; abgerufen am 31. August 2016.
  10. Vincent Lopez: Messiah. In: IGN. 7. April 2000, archiviert vom Original am 21. September 2016; abgerufen am 31. August 2016.
  11. http://www.jeuxvideo.com/articles/0000/00000596_test.htm
  12. Stephen Poole: Messiah. In: PC Gamer. Juli 2000 (Online [abgerufen am 31. August 2016]).
  13. https://www.pcgames.de/Messiah-Spiel-14795/Tests/Messiah-im-Klassik-Test-619757/galerie/727182/
  14. PC Joker 02/2000
  15. http://www.pcplayer.de/history/spieletests/gametest.php?game=messiahd=1
  16. PC Zone (Memento vom 8. März 2007 im Internet Archive)
  17. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=13362
  18. Erik Bethke: Game Development and Production. Wordware Publishing, 2003, ISBN 1-55622-951-8, S. 16.
  19. P. J. Huffstutter: Religious Groups take aim at Computer Game. In: LA Times. 19. Februar 1998, abgerufen am 5. November 2019.