Meyer Neptun
Die Meyer Neptun S.à r.l. (Eigenschreibweise: MEYER NEPTUN) ist eine Holdinggesellschaft mit Sitz im luxemburgischen Senningerberg. Sie ist die Konzernmutter diverser Unternehmen der Schiffbaubranche. In ihr sind die deutschen Schiffbauaktivitäten der aus Papenburg stammenden Schiffbauer-Dynastie Meyer an den Standorten Papenburg (Meyer-Werft) und Rostock (Neptun Werft) zusammengefasst.
Meyer Neptun S.à r.l. | |
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Rechtsform | S.à r.l. |
Gründung | 2015 |
Sitz | Papenburg[1] |
Leitung | Bernard Meyer, Jan Meyer, Tim Meyer, Malte Brandes, Jens Sandmann, Stefan Middelhauve[2] |
Mitarbeiterzahl | 4.366[2] |
Umsatz | 2.204,5 Mio. Euro[2] |
Branche | Schiffbau |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Struktur
BearbeitenZur Meyer Neptun gehören neben den originären Werftbetrieben Meyer Werft GmbH & Co. KG und Neptun Werft GmbH & Co. KG noch weitere Unternehmen aus den Branchen Schiffbau bzw. schiffbaunahe Dienstleistungen:[2]
- Meyer Neptun GmbH, – 94,78 %
- Meyer Werft GmbH & Co. KG, – 100 %
- Neptun Werft GmbH & Co. KG, – 100 %
- Meyer Werft Laserzentrum GmbH, – 100 %
- Meyer Werft Rohrzentrum GmbH, – 100 %
- Meyer Werft Akademie GmbH, – 100 %
- D-CEMS Flug GmbH, – 100 % – betrieb bis 2021 eine Cessna Citation[3]
- MAC Hamburg GmbH, -100 %
- TSI d.o.o., Kroatien – 51 %
- UAB „MS Maritime“, Litauen – 51 %
- Meyer Port 4 GmbH, – 100 %
- Alfred Maritime GmbH, – 100 %
- UAB „MS Tubes“, Litauen – 66 %
- Meyer Neptun Engineering GmbH, – 100 %
- MSW Verwaltungs AG, Liechtenstein – 10 % (aber Stimmenmehrheit)
- Meyer Neptun Sozialwerk GmbH, – 100 %
Eigentümer
BearbeitenDie Meyer Neptun S.à r.l. befindet sich vollständig im Besitz einer Familienstiftung, die von der Familie Meyer kontrolliert wird.[4]
Kontroverse um Verlagerung nach Luxemburg
BearbeitenDie Sitzverlagerung der Konzernmutter von Deutschland nach Luxemburg sorgte für Kontroversen zwischen der Familie Meyer einerseits und der IG Metall sowie der niedersächsischen Landes- und der Papenburger Kommunalpolitik andererseits. Seitens Gewerkschaft und Politik wurde Meyer vorgeworfen, durch die Sitzverlegung massiv Steuern zu sparen und ins Ausland zu verlagern. Meyer dagegen begründete den Schritt damit, dass so kein nach deutschem Recht erforderlicher Aufsichtsrat eingesetzt werden müsse. Dieser würde abgelehnt, weil er die Entscheidungsprozesse des familiengeführten Unternehmens deutlich verlangsamen würde.[5] Zur Untermauerung ihres Standpunkts ließ Meyer durch eine Rechtsanwaltskanzlei ein Gutachten erstellen, lt. welchem die Sitzverlegung keinerlei steuerliche Vorteile mit sich bringen würde.[6]
Schwesterkonzern
BearbeitenNeben den Werftstandorten in Papenburg und Rostock gehört zur Meyer-Gruppe auch ein Standort in Finnland, die Meyer-Turku-Werft. Diese Werft mit ihren Tochterunternehmen gehört nicht zu Meyer Neptun, sondern ist als gesonderter Konzern mit der Konzernobergesellschaft Meyer Turku GmbH mit Sitz in Papenburg organisiert.[7]
Weitere Gesellschaften
BearbeitenNeben den beiden Konzernobergesellschaften (Meyer Neptun sowie Meyer Turku) und ihren Tochtergesellschaften ist die Familie Meyer an weiteren Unternehmen aus den Bereichen Schiffbau bzw. schiffbaunahe Dienstleistungen beteiligt, so bspw. an der EMS PreCab GmbH.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ [1]
- ↑ a b c d Jahresabschluss der Meyer Neptun S.à r.l. per 31. Dezember 2021, veröffentlicht auf bundesanzeiger.de, abgerufen am 13. Dezember 2023
- ↑ Dirk Fisser: Krise der Meyer Werft: Von Privatjets und Geschäftsführerposten | NOZ. 14. September 2024, abgerufen am 15. September 2024.
- ↑ Meyer Neptun-Gruppe auf die-deutsche-wirtschaft.de, abgerufen am 14. Dezember 2023
- ↑ Küstendrama, suedeutsche.de vom 24. Juli 2015, abgerufen am 14. Dezember 2023.
- ↑ Meyer-Wwerft spart keine Steuern, weser-kurier.de vom 11. August 2015. abgerufen am 14. Dezember 2023.
- ↑ Jahresabschluss der Meyer Turku GmbH per 31. Dezember 2021, veröffentlicht auf bundesanzeiger.de, abgerufen am 14. Dezember 2023.