Miasteczko Krajeńskie

Stadt in Polen

Miasteczko Krajeńskie anhören/? (deutsch Friedheim, früher Miastetzko, auch Städtchen) ist eine Stadt mit etwa 1200 Einwohnern in der Woiwodschaft Großpolen im Powiat Pilski (deutsch Schneidemühl).

Miasteczko Krajeńskie
Wappen von ????
Miasteczko Krajeńskie (Polen)
Miasteczko Krajeńskie (Polen)
Miasteczko Krajeńskie
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Piła
Gmina: Miasteczko Krajeńskie
Geographische Lage: 53° 6′ N, 17° 1′ OKoordinaten: 53° 5′ 44″ N, 17° 0′ 35″ O
Einwohner: 1150 ([1])
Postleitzahl: 89-350
Kfz-Kennzeichen: PP
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Bydgoszcz–Piła

Geographische Lage

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Miasteczko Krajeńskie (Friedheim) liegt am Netzebruch, etwa zwanzig Kilometer südöstlich der Stadt Piła (Schneidemühl) und drei Kilometer nördlich der Netze (Noteć).

Geschichte

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Friedheim südöstlich der Stadt Schneidemühl und südwestlich der Stadt Wirsitz auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).
 
Rittergut Grabowo um 1860, Sammlung Alexander Duncker
 
Rittergut Brostowo um 1860, Sammlung Alexander Duncker
 
Neugotische Kirche, erbaut 1899 als evangelische Pfarrkirche.

Miasteczko Krajeńskie erhielt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts das Stadtrecht. Der Ortsname Miasteczko bedeutet ‚Städtchen‘, der deutsche Ortsname lautete früher Miastetzko,[2] oder Städtchen.[3] Mit der Ersten Teilung Polens kam die Stadt 1772 von der polnisch-litauischen Woiwodschaft Kalisch ans Königreich Preußen. Die Stadt gehörte zu dem in der Nähe liegenden Rittergut Brostowo;[2][4] um 1790 besaß es der Gutsbesitzer Arndt,[5] im 19. Jahrhundert gehörte es einem Herrn Rosenau.[3]

Von 1816 bis 1920 zählte Miastetzko zum Landkreis Wirsitz im Regierungsbezirk Bromberg der preußischen Provinz Posen. Die Stadt hatte eine katholische Kirche und eine evangelische Kirche;[6] letztere war 1899 im neugotischen Baustil errichtet worden. Im Stadtgebiet gab es eine Ziegelei und eine Molkerei. Über ihren Bahnhof wurde die Stadt 1861 an die Linie Schneidemühl – Thorn der Preußischen Staatsbahn angeschlossen. Im Umfeld der Stadt existierten natürliche Braunkohlen-Lager; 1874 vergab die preußische Verwaltung Bergwerksrechte für solche Braunkohlenvorkommen an den Rittergutsbesitzer Ferdinand Rosenau zu Brostowo.[7] 1875 erfolgte die Umbenennung in Friedheim.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste das Kreisgebiet zusammen mit der Stadt Friedheim aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an Polen abgetreten werden. Zunächst gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Posen, kam aber am 1. April 1938 an die Woiwodschaft Großpommerellen (vor Gebietszuwachs noch: Pommerellen). Von 1939 bis 1945 gehörte Friedheim zum Landkreis Wirsitz im neu eingerichteten Reichsgau Danzig-Westpreußen, gehörte aber ab Aufnahme der ihrer Amtsgeschäfte im März 1945 wieder zur Woiwodschaft (Groß)-Pommerellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Friedheim wieder an Polen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.

Zum 1. Januar 1973 wurde die Ortschaft zum Dorf zurückgestuft, zum 1. Januar 2023 erhielt sie ihr Stadtrecht wieder.[8]

Einwohnerzahlen

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  • 1783: 327, davon 199 evangelische Deutsche, der Rest Polen[2]
  • 1788: 302[3]
  • 1816: 367, davon 202 Evangelische und 165 Katholiken[3]
  • 1837: 575[3]
  • 1843: 702[3]
  • 1858: 991[3]
  • 1861: 1.025[3]
  • 1885: 964[9]
  • 1909: 1.012[10]
  • 1921: 1.200, darunter 600 Deutsche[11]
  • 2010: 1.150

Gemeinde

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Zur Stadt-und-Land-Gemeinde Miasteczko Krajeńskie gehören weitere acht Ortschaften mit einem Schulzenamt.

Persönlichkeiten

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Auf dem Friedhof der Ortschaft befindet sich das Grabmal des Bauern und „Nationalhelden“ Michał Drzymała (1857–1937), der in Grabówno gestorben ist.

Literatur

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  • Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen, Band 2, Marienwerder 1789, Teil I, S. 102, Nr. 9.)
  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 445.
  • Karol Maciejowski: Ziemia Krajeńska, monografia, Posen, 1969.
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Commons: Miasteczko Krajeńskie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Szukacz.pl, Miasteczko Krajeńskie - Informacje dodatkowe, abgerufen am 5. Juni 2010
  2. a b c Goldbeck (1789), Teil I, S. 102, Nr. 9.)
  3. a b c d e f g h Wuttke (1864), S. 445.
  4. F. J. Bertuch (Hrsg.): Allgemeine Geographische Ephemeriden. Band 29, Weimar 1809, S. 292.
  5. August Karl Holsche: Der Netzdistrikt, ein Beytrag zur Länder- und Völkerkunde mit statistischen Nachrichten. Königsberg 1793, S. 127.
  6. Die zugehörige Kirchengemeinde gehörte bis 1920 zur altpreußischen Kirchenprovinz Westpreußen und 1920 bis 1939 zur Unierten Evangelischen Kirche in Polen (Diözese Łobżenica/Lobsens), zuletzt (1940–1945) zum altpreußischen Kirchengebiet Danzig-Westpreußen.
  7. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Bromberg. Nr. 46 vom 13. November 1874, S. 375.
  8. Dz.U. z 2022 r. poz. 1597. (polnisch).
  9. Michael Rademacher: Pos_wirsitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Meyers Konversations-Lexikon
  11. Der Große Brockhaus. Band 6, 1930, S. 607.