Michael Brandner (Schauspieler)

deutscher Schauspieler

Michael Brandner (* 22. November 1951 in Augsburg[1]) ist ein deutscher Schauspieler. Zu seinen häufigsten Arbeiten zählen extreme, zum Teil überzeichnete Charaktere in Verbindung mit tragischen oder komödiantischen Geschichten.

Michael Brandner (2019)

Michael Brandner wurde in Augsburg geboren und wuchs in Pöttmes und Dortmund auf.[2] Bevor er zum Schauspielfach wechselte, war Michael Brandner ausgebildeter Schreiner und Technischer Zeichner. Ursprünglich wollte er Architekt, Maler oder Bildhauer werden. Mit Freunden gründete und bespielte er eine Laienbühne in Dortmund. Peter Zadek, damals Intendant am Schauspielhaus Bochum, wurde auf die Gruppe aufmerksam. Unter der Intendanz von Zadek stand er das erste Mal auf der Bühne.[3] Nach der Bildung des freien Theaters Fletch Bizzel wurde Brandner Ensemblemitglied am Stadttheater Dortmund unter der Leitung von Guido Huonder.

Mit der Ruhrpott-Saga Rote Erde hatte er dann seinen entscheidenden Durchbruch als Fernsehdarsteller. Als Paraderolle gilt zum einen der Bowlingbahnbesitzer in Verschwinde von hier, der um die Liebe seines Stiefsohnes kämpft. Der Film gewann den Max-Ophüls-Preis 2000.

Im Kinofilm Leo und Claire (2001) spielte Brandner den Fritz Haeberlein. Zum anderen ist seine Darstellung des dubiosen Managers eines Busenwunders (Nadeshda Brennicke) im BR-Polizeiruf 110 – Silikon Walli und seine Teilnahme an der ersten Besetzung der RTL-Serie Die Camper hervorzuheben. Für die Hauptrolle im Tatort Schneetreiben war er 2006 für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert. Mit Andreas Kleinert hat er bereits zwei Produktionen, Hurenkinder und den Polizeiruf 110: Rosis Baby, gedreht. Auch seine Rolle in Florian Baxmeyers Tatort: Macht der Angst erntete große Anerkennung.

In dem Doku-Drama München 72, Regie Marc Brasse, stellte er Hans-Dietrich Genscher dar. Er spielte bei der vielbeachteten Serie Add a Friend eine Staffelhauptrolle und hat für die ARD in der Serie Hubert ohne Staller eine durchgehende Rolle als (mittlerweile degradierter) Polizeirat Reimund Girwidz übernommen. Auf der Leinwand konnte man Michael Brandner zuletzt in Wunderkinder, Regie Marcus O. Rosenmüller, der als bester ausländischer Film auf mehreren Festivals prämiert wurde, oder in der internationalen Produktion The Monuments Men unter der Regie von George Clooney sehen.

Michael Brandner war Mitgründer und von 2006 bis 2019 auch 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Schauspiel (BFFS). Dieser ist mit über 3500 Mitgliedern der größte Berufsverband der Film- und Fernsehindustrie Deutschlands. Seit Februar 2020 ist Brandner Ehrenpräsident des BFFS.[4] Seit Dezember 2010 ist er zudem Mitgründer und 1. Vorsitzender der Deutschen Akademie für Fernsehen mit Sitz in München und Köln. Die Akademie wurde als Basis für die Förderung der Entwicklung des deutschen Fernsehens als wesentlicher Anteil der deutschen Kultur und in diesem Sinne als Stimme der Fernsehschaffenden konzipiert. Für sein Engagement als Gründer und Vorstandsmitglied des BFFS wurde er im Rahmen der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2018 mit dem Sonderpreis Weiter Horizont ausgezeichnet.[5]

Michael Brandner ist seit 1997 mit der 1962 in Stuttgart geborenen Schauspielagentin Karin Brandner verheiratet und hat einen Sohn. Er wohnt mit seiner Familie in München.

Filmografie (Auswahl)

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Schriften

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Commons: Michael Brandner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Michael Brandner bei Mediabiz.de (Memento des Originals vom 6. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mediabiz.de, abgerufen am 15. Februar 2013
  2. Michael Brandner: Ich wundere mich, dass ich noch lebe. In: Bunte. 31. August 2022, abgerufen am 8. April 2024.
  3. Michael Brandner im Munzinger-Archiv, abgerufen am 13. Juli 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Heinrich Schafmeister: Es ist uns eine Ehre! 10. März 2020, abgerufen am 20. März 2020 (deutsch).
  5. Deutscher Schauspielpreis: Die Nacht der Gewinner. Artikel vom 14. September 2018, abgerufen am 14. September 2018.