Michael Jansen (Archäologe)
Michael Jansen (* 29. Januar 1947 in Koserow; † 13. Juli 2022 in Samarkand[1][2][3]) war ein deutscher Architekturhistoriker und Archäologe.
Leben
BearbeitenJansen wuchs in Viersen auf[4] und studierte Physik und Mathematik 1967 an der Universität Bonn. Er wechselte 1968 an die RWTH Aachen und studierte Architektur und Baugeschichte bis 1973. 1974 ging er für weitere Studien an die Universität Rom, wo er Baugeschichte und Archäologie studierte. 1976 studierte er südasiatische Archäologie an der Universität Delhi und am Archaeological Survey of India. 1979 wurde er in Aachen mit der Arbeit „Architektur der Harappa-Kultur“ promoviert. 1978 bis 1987 war er in Zusammenarbeit mit Günter Urban Projektleiter des DFG-Forschungsprojektes ‚Mohenjo-Daro‘. 1988 bis 1993 war er Hochschuldozent an der RWTH Aachen.
Ab 1994 war Jansen Universitätsprofessor für Stadtbaugeschichte an der RWTH Aachen. Von 1994 bis 1996 war er Dekan der Fakultät für Architektur an der RWTH Aachen, von 1996 bis 1999 Prorektor der RWTH. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörten die Induskultur (Mohenjo-Daro), Kolonialarchitektur im südasiatischen Raum, Archäologie und Architektur in Südost-Arabien und Zentralasien, Städte der Frühen Neuzeit sowie die Karolingische Architektur.
Ab 2002 betrieb Jansen mit seinem Team im Auftrag des Rektors der RWTH Aachen den Aufbau der privaten Universität German University of Technology in Oman, deren Gründungsrektor er von 2007 bis 2008 war.[5] Dort war er Professor für Stadtbaugeschichte, Denkmalschutz und Kulturerbemanagement und Präsident des mit der Universität verbundenen Research Centre Indian Ocean (RIO).[6]
Ehrungen und Auszeichnungen
Bearbeiten- 1987: Sitara-i-Imtiaz (Stern der Exzellenz, dritthöchste zivile Auszeichnung der Regierung von Pakistan)[7]
- 1995: Bundesverdienstkreuz am Bande[8]
- 2019: Hilal-i-Imtiaz (Halbmond der Exzellenz, zweithöchste zivile Auszeichnung der Regierung von Pakistan)[7]
Veröffentlichungen
Bearbeiten- Als Herausgeber mit Abdulrahman Al-Salimi: Portugal in the Sea of Oman. Religion and Politics. Research on Documents; Faksimilen, 16. Bände in 3 Schubern mit 7680 Seiten, von Zabern, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-8053-4374-9 (englisch).[9]
- Peter Frieß, Andreas Fickers (Hrsg.): Michael Jansen und Paul Yule sprechen über den Reiz des Verborgenen und die Werkzeuge der Erkenntnis in der Archäologie (= TechnikDialog, Heft 19). Deutsches Museum Bonn / Lemmens, Bonn 2000, ISBN 3-932306-31-7.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Michael Jansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Michael Jansen auf der Website der RWTH Aachen, archive.org, 21. April 2016
- Daniel Gerlach: Weltkulturerbe gegen Menschenleben auf zenithonline.de, 19. August 2010, abgerufen am 21. Oktober 2012.
- Nachruf Michael Jansen, RWTH Aachen, auf aachen-gedenkt.de vom 13. August 2022
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kondolenz der GUtech, Maskat, Oman
- ↑ Nachruf der Dombauhütte in Köln
- ↑ Todesanzeige auf aachen-gedenkt.de
- ↑ Rheinische Post vom 18. August 2022: Heimatverein Viersen: Trauer um Michael Jansen, abgerufen am 19. August 2022
- ↑ German University of Technology in Oman GUtech – The first ten years (2007-2017), Georg Olms Verlag, 2020
- ↑ Research Centre Indian Ocean, Mitarbeiter
- ↑ a b Der Gründungsrektor von GUtech erhält den pakistanischen Nationalpreis Hilal-e-Imtiaz. 23. April 2019 (englisch).
- ↑ Architekturprofessoren stellen aus, hrsg. von der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen, 1995
- ↑ Kampf um die Weltmeere in FAZ vom 18. April 2013, Seite 30
Personendaten | |
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NAME | Jansen, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekturhistoriker und Archäologe |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1947 |
GEBURTSORT | Koserow |
STERBEDATUM | 13. Juli 2022 |
STERBEORT | Samarkand |