Michael Mai

US-amerikanischer Basketballtrainer

Michael Mai (* 25. Juli 1974 in Äthiopien) ist ein US-amerikanischer Basketballtrainer.

Basketballspieler
Basketballspieler
Michael Mai
Spielerinformationen
Geburtstag 25. Juli 1974 (50 Jahre)
College Judson University
Vereine als Aktiver
1994–1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Judson University
Vereine als Trainer
–20070000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Damascus Christian High School
2007–2010 Deutschland BBC Magdeburg
201000000 Deutschland UBC Hannover (Co)
2010–2013 Deutschland UBC Hannover
2014–2017 Deutschland VfL Kirchheim Knights
2017–2018 Deutschland PS Karlsruhe Lions
2019–2022 Deutschland Eisbären Bremerhaven
202300000 Deutschland Medipolis SC Jena

Laufbahn

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Mai wurde in Äthiopien geboren,[1] wo seine Mutter als Lehrerin und sein Vater als Pastor arbeiteten,[2] später wuchs er auch in Nigeria und Liberia sowie ab dem 13. Lebensjahr dann in den Vereinigten Staaten auf.[3]

Er spielte zwischen 1994 und 1997 Basketball in der Hochschulmannschaft der Judson University im US-Bundesstaat Illinois und absolvierte ein Wirtschaftsstudium. Nach dem Ende seiner Collegezeit wollte Mai den Sprung ins Profitum versuchen und nahm unter anderem an einem Sichtungscamp des NBA-Klubs Chicago Bulls teil. Aufgrund einer Knieverletzung musste Mai seine Spielerkarriere jedoch noch im Jahr 1997 beenden. Er kehrte an die Uni zurück und machte am Western Seminary in Portland (Bundesstaat Oregon) einen Masterabschluss im Fach „Interkulturelle Studien“.

Während seiner Studienzeit in Portland arbeitete Mai als Cheftrainer der Basketballmannschaft an der Damascus Christian School und war nach seinem Masterabschluss in Vollzeit als Lehrer und Trainer an der Schule nahe Portland tätig.

Ab Juni 2007 fungierte Mai als Europadirektor von „News Release Basketball“, einer christlichen Basketballorganisation, in der er bereits während seiner Studienzeit aktiv gewesen war. Zu seinen Aufgaben gehörten unter anderem die Organisation der Europareisen der Auswahlmannschaften von „News Release“, an denen ehemalige Collegespieler aus den USA teilnehmen. Im Rahmen dieser Reisen finden unter anderem Freundschaftsspiele gegen Mannschaften aus europäischen Ländern sowie Basketball-Camps für Jugendliche statt. Mai betreute die „News-Release“-Auswahl als Trainer und leitete Camps.[4]

Zusätzlich zu seinen Aufgaben bei „News Release“ übernahm er im August 2007 den Cheftrainerposten beim Regionalligisten BBC Magdeburg, den er bis Juli 2010 innehatte.[5] Dann wechselte er als Co-Trainer zum UBC Hannover in die 2. Bundesliga ProA.[6] Im Dezember 2010 beförderte ihn der UBC nach der Trennung von Mahmut Ataman zum Cheftrainer.[7] Mai führte die Hannoveraner zum sportlichen Klassenverbleib, allerdings zog sich die Mannschaft zur Saison 2011/12 in die ProB zurück. Unter Mais Leitung beendete Hannover die Punktrunde der ProB-Saison 2011/12 als Tabellenerster der Nordstaffel und schied in den nachfolgenden Playoffs im Halbfinale aus. In der Saison 2012/13 wurde die Teilnahme an der Meisterrunde verpasst, daraufhin kam es Anfang Mai 2013 zur Trennung zwischen Mai und dem Verein.[8]

Im Juni 2014 wurde Mai bei den VfL Kirchheim Knights aus der ProA als neuer Cheftrainer vorgestellt.[9] In der Saison 2015/16 kam der VfL unter seiner Leitung in der Meisterrunde ins Viertelfinale, 2016/17 führte er die Kirchheimer ins Halbfinale.[10] Nach dem Saisonende bat Mai um die Auflösung seines noch geltenden Vertrages[11] und wurde kurz nach seinem Weggang aus Kirchheim von ProA-Aufsteiger PS Karlsruhe Lions als neuer Cheftrainer vorgestellt.[1] Die Karlsruher führte er in ihrer ersten Zweitligasaison ins Halbfinale[12] und wurde anschließend als Trainer des Jahres der 2. Bundesliga ProA ausgezeichnet.[13] Mitte November 2018 wurde er von den Karlsruhern entlassen, nachdem die Mannschaft die Spielzeit 2018/19 mit zwei Siegen und sieben Niederlagen begonnen hatte.[14]

Nach seiner Karlsruher Zeit hospitierte er beim Bundesligisten Eisbären Bremerhaven,[15] wurde Co-Trainer und übernahm Ende Februar 2019 das Amt des Eisbären-Cheftrainers, nachdem Dan Panaggio zurückgetreten war.[16] Obwohl die Bremerhavener unter Mai einen Aufschwung erlebten und unter anderem vier der letzten zehn Saisonspiele gewannen, stieg die Mannschaft aus der Bundesliga ab,[17] da sie am letzten Spieltag gegen den Mitteldeutschen BC verlor, während Konkurrent Crailsheim Oldenburg besiegte.[18] Nach dem Bundesliga-Abstieg blieb die Zukunft der Eisbären Bremerhaven mehrere Monate lang unklar, ehe grünes Licht gegeben wurde. Mai blieb in Bremerhaven und erhielt die sportliche Gesamtverantwortung für den Wiederaufbau: Er unterschrieb Anfang August 2019 einen Dreijahresvertrag als Trainer und Sportlicher Leiter.[19] Zu Beginn der Saison 2019/20 legten die Eisbären unter Mais Führung eine Serie von acht Siegen hin, ehe sie gegen Chemnitz die erste Niederlage einstecken mussten.[20] Mitte März 2020, als die Saison wegen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 abgebrochen wurde, stand Mai mit der Mannschaft auf dem zweiten Tabellenrang, man erhielt deshalb das sportliche Aufstiegsrecht in die Bundesliga zugesprochen.[21] Bremerhaven blieb jedoch in der zweiten Liga. Ende Februar 2022 wurde Mai von den Eisbären entlassen. Die Mannschaft war zuvor auf den zehnten Tabellenplatz gerutscht, die Vereinsführung schätzte die sportliche Lage deshalb als angespannt ein und sah das Saisonziel in Gefahr.[22]

Im Februar 2023 wurde Mai Cheftrainer des Zweitligisten Medipolis SC Jena.[23] Er führte die abstiegsbedrohten Thüringer im Frühling 2023 zum Klassenerhalt,[24] damit endete seine Amtszeit in Jena.[25] Mai war bei Veranstaltungen zur Trainerausbildung unter anderem in Sambia (Januar 2023)[26] und Madagaskar (August 2023)[27] tätig.

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Einzelnachweise

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  1. a b WELCOME MICHAEL MAI. In: PSK Karlsruhe auf. facebook.com, abgerufen am 25. Februar 2022.
  2. Frank Büter: Kindheit in Afrika, Lehrer in Portland. In: Weserkurier. 8. März 2019, abgerufen am 11. März 2019.
  3. „Wir müssen näher an den Menschen hier in Kirchheim sein“. In: Der Teckbote. 2. Juli 2014, abgerufen am 25. Februar 2022.
  4. Michael Mai wird Trainer-Assistent der UBC Tigers. In: Steilpass.de. 2. Juli 2010, abgerufen am 30. Januar 2017.
  5. Coach Mai verlässt die Eagles. In: Volksstimme Magdeburg. 14. Juli 2010, abgerufen am 30. Januar 2017.
  6. Erweiterung Trainerstab – UBC Hannover Tigers verpflichten Trainerassistent Michael Mai. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 19. August 2010, abgerufen am 30. Januar 2017.
  7. Michael Mai neuer Trainer der UBC Tigers. In: Steilpass.de. 9. Dezember 2010, abgerufen am 30. Januar 2017.
  8. UBC Tigers Hannover trennen sich von Trainer Michael Mai. In: celleheute.de. 2. Mai 2013 (archive.org [abgerufen am 30. Januar 2017]).
  9. Ritterschlag für Michael Mai. In: Teckbote. 26. Juni 2014 (archive.org [abgerufen am 30. Januar 2017]).
  10. Spiel drei der Halbfinalserie gegen den MBC bedeutete für Kirchheims Korbjäger am Mittwochabend die vorzeitige Endstation. In: Kirchheim Knights. 26. April 2017, abgerufen am 14. November 2018.
  11. Die Kirchheim Knights und Trainer Michael Mai gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. In: Kirchheim Knights. 2. Juni 2017, abgerufen am 14. November 2018.
  12. PSK Lions verpassen Sensation: Im Halbfinale ist Endstation. In: ka-news.de. 29. April 2018 (archive.org [abgerufen am 14. November 2018]).
  13. PS Karlsruhe: Michael Mai IST COACH OF THE YEAR. In: Facebook. 7. Juni 2018, abgerufen am 14. November 2018.
  14. Nach Saison-Fehlstart: Lions trennen sich von Headcoach Mai. In: Baden TV. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. November 2018; abgerufen am 14. November 2018.
  15. Die Eisbären verlieren im Raubtierduell gegen die Braunschweiger mit 69:87. In: Eisbären Bremerhaven. 15. Dezember 2018, abgerufen am 28. Februar 2019.
  16. Dan Panaggio tritt als Headcoach der Eisbären zurück - Michael Mai übernimmt. In: Eisbären Bremerhaven. 28. Februar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. März 2019; abgerufen am 28. Februar 2019.
  17. Tabelle Gesamt. In: Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 13. Mai 2019.
  18. Basketball: Bremerhaven steigt nach 14 Jahren ab. In: Nordwest-Zeitung. 13. Mai 2019, abgerufen am 13. Mai 2019.
  19. WICHTIGER SCHRITT FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUKUNFT DER EISBÄREN: MICHAEL MAI UNTERSCHREIBT DREIJAHRESVERTRAG ALS TRAINER UND SPORTLICHER LEITER. In: Eisbären Bremerhaven. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2021; abgerufen am 1. August 2019.
  20. Frank Büter: Eisbären kassieren erste Niederlage. In: Weser Kurier. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  21. Coronavirus: Spielbetrieb in der ProA und ProB wird vorzeitig beendet. In: 2basketballbundesliga.de. 17. März 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  22. Eisbären Bremerhaven beurlauben Basketball-Coach Mai. In: buten un binnen / Radio Bremen. 25. Februar 2022, abgerufen am 25. Februar 2022.
  23. Michael Mai wird neuer Cheftrainer der Zweitliga-Basketballer von Medipolis SC Jena. In: Baskets Jena GmbH. 20. Februar 2023, abgerufen am 21. Februar 2023.
  24. Andreas Rabel: Klassenerhalt geschafft: Erleichterung, aber keine Freude bei Medipolis SC Jena. In: Ostthüringer Zeitung. 17. April 2023, abgerufen am 30. April 2023.
  25. Neustart mit erhöhtem Nostalgiefaktor – Björn Harmsen kehrt nach Jena zurück. In: Medipolis SC Jena. 4. Mai 2023, abgerufen am 6. Mai 2023.
  26. Mai and Servens square off coaching clinic in Zambia. In: Diamond TV Zambia. 16. Januar 2023, abgerufen am 27. Juli 2024 (englisch).
  27. Basket - Formation : L’Américain Michael Mai au chevet des coachs malgaches. In: Midi Madagasikara. 14. August 2023, abgerufen am 27. Juli 2024 (französisch).