Michael P. Manns
Michael Peter Manns (* 16. November 1951 in Koblenz) ist ein deutscher Internist (Gastroenterologie) und Hochschullehrer in Mainz und Hannover,[1] der auf Lebererkrankungen spezialisiert ist.
Leben
BearbeitenMichael P. Manns studierte von 1970 bis 1976 Medizin an der Universität Wien und Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1976 erfolgte in Mainz seine Promotion. Seine Facharztausbildung für Innere Medizin erhielt er an der FU Berlin und der Universität Mainz. 1986 berief die Universität Mainz ihn zum C2-Professor für Innere Medizin. 1987/88 war er an der Scripps Clinic and Research Foundation in La Jolla. Seit 1991 ist Manns Direktor und C4-Professor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover, was er bis 2020 blieb. Außerdem war er 2015 bis 2018 klinischer Direktor des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig (HZI) und Gründungsdirektor des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM) in Hannover. Zum 1. Januar 2019 übernahm er das Amt des Präsidenten der Medizinischen Hochschule Hannover.[2]
2015 bis 2020 war er im Scientific Panel for Health (SPH) der Europäischen Kommission in Brüssel.
Werk
BearbeitenSein Forschungsschwerpunkt sind Lebererkrankungen, besonders Virushepatitis, Autoimmunkrankheiten der Leber, hepatozelluläre Karzinome, Transplantationsmedizin und regenerative Medizin. Er war an klinischen Studien für neue Standardtherapien chronischer Hepatitis beteiligt und etablierte an der MHH ein Kompetenzzentrum für Hepatitis (Hep-net), das zunächst 2002 bis 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und seit 2007 von der Deutschen Leberstiftung gefördert wird. 2001 leitete er eine klinische Studie[3], die die gute Wirksamkeit von Peginterferon α zusammen mit Ribavirin gegen Hepatitis C zeigte (mit dem Gewicht der Patienten angepasster Dosierung); bis vor Kurzem noch die Standardtherapie.
2012 leitete er an seinem Zentrum eine klinische Studie, die die Wirksamkeit einer Kombinationsbehandlung mit Peginterferon alpha und Adefovirdipivoxil (beide Medikamente wurden schon gegen Hepatitis B bzw. C eingesetzt) bei den häufig schwerwiegend verlaufenden chronischen Hepatitis D Infektionen zeigte.[4]
Von ihm stammen über 1000 Veröffentlichungen mit Peer Review (2022). Er gehört seit Mitte der 2010er Jahre zu den Highly Cited Researchers von Clarivate Analytics. Er ist Gründer und Vorsitzender von HepNet, einem nationalen deutschen Kompetenznetzwerk für Virushepatitis und Ko-Vorsitzender der EASL-Lancet-Kommission für Lebererkrankungen in Europa. Er war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS), der Deutschen Gesellschaft für das Studium der Leber (GASL) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und er war 2016 bis 2017 Präsident der United European Gastroenterology und war in deren wissenschaftlichem Ausschuss.
Auszeichnungen und Mitgliedschaften (Auswahl)
Bearbeiten- 1985: Boehringer Ingelheim Preis der Universität Mainz
- 1990: Clinical Research Award, Göttingen
- 1991: Clemens van Pirquet Award, University of California Davis, USA
- 1995: Internationaler Hans Popper Preis, Basel, Schweiz
- 2002: Robert Pfleger-Forschungspreis, Bamberg
- 2002: Mitglied der Leopoldina
- 2003: Max-Siurala-Award, Finnish Society of Gastroenterology, Turku, Finnland
- 2003: ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen[5]
- 2005: Ehrenmitglied der Argentinischen Gesellschaft für Hepatologie
- 2006: Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Gastroenterologie
- 2007: European Association for the Study of the Liver (EASL) Recognition Award
- 2022: Lifetime Achievement Award der United European Gastroenterology (UEG).[6]
Literatur
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Google-Scholar-Profil von Michael P. Manns
- Michael Peter Manns im Mitgliederverzeichnis der Leopoldina
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Innovationsreport Abgerufen am 14. September 2011
- ↑ Professor Manns ist der neue MHH-Präsident. 28. Dezember 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2019; abgerufen am 2. Januar 2019.
- ↑ The Lancet, Band 358, 2001, S. 9286
- ↑ Neue Therapie gegen Hepatitis Delta – Kombination zweier Wirkstoffe heilt jeden vierten Patienten, Aus der Forschung, 13. September 2011, Bundesministerium für Bildung und Forschung, abgerufen am 10. September 2018.
- ↑ Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Michael Manns. Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, abgerufen am 14. August 2016.
- ↑ Manns für sein Lebenswerk geehrt,myscience, 10. Oktober 2022
Personendaten | |
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NAME | Manns, Michael P. |
ALTERNATIVNAMEN | Manns, Michael Peter (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Internist und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 16. November 1951 |
GEBURTSORT | Koblenz |