Michael ten Hompel

deutscher Ingenieur und Hochschullehrer

Michael ten Hompel (* 19. November 1958 in Bergisch Gladbach)[1] war Professor an der Technischen Universität Dortmund, dort Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen und geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik. Seit dem 1. April 2024 ist er im Ruhestand, bleibt aber im Direktorium des Lamarr-Instituts für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz.[2]

Michael ten Hompel (2018)

Ten Hompel studierte Elektrotechnik mit der Fachrichtung technische Informatik an der RWTH Aachen und machte 1985 seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur. Anschließend arbeitete er zuerst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen an der Universität Dortmund, bevor er 1987 zum Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik wechselte, wo er bis 1989 tätig war.[1]

Im Jahr 1988 gründete er die GamBit GmbH (Gesellschaft für Automation, Messtechnik und Datenverarbeitung, heute Vanderlande Industries Logistik Software GmbH) in Dortmund, deren geschäftsführender Gesellschafter er bis 2000 blieb. Das Unternehmen war vor allem im Bereich Entwicklung und Realisierung von Warehouse-Management-Systemen und Industriesteuerungen tätig. 1989 bis 1991 war er außerdem Geschäftsführer der IGS GmbH (heute die Dortmunder Filiale der IGS GmbH & Co. KG, Aachen). Mit der Entwicklung eines neuartigen Blutdruckmessgeräts promovierte er 1991 an der Universität Witten/Herdecke bei Dietrich Grönemeyer in Medizintechnik.[3] 2000 wurde er Ordinarius des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen der Technischen Universität Dortmund und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, dessen Geschäftsführung er 2004 übernahm und bis 2024 innehatte. Zum 1. April 2024 trat er in den Ruhestand.[2]

Seit 2022 war er Direktor des Lamarr-Instituts für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Seit April 2024 ist er trotz Ruhestand stellvertretender Direktor als Repräsentant des Fraunhofer IML.[4][5]

Ten Hompel ist verheiratet. In seiner Freizeit geht er mit seiner Frau segeln und spielt im Familienkreis eine Gibson Les Paul E-Gitarre.[3]

Forschungsschwerpunkte

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Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in den Bereichen Planung von Logistiksystemen, Logistiksoftware, Warehouse Management, Identtechnik und in der Entwicklung von Materialflusssystemen. Er gilt als einer der Väter des „Internet der Dinge“ und war maßgeblich an der Entwicklung der „Shuttle-Technologie“ und der „Zellularen Intralogistik“ beteiligt. 2010 initiierte er mit 120 Mitgliedsfirmen und 11 Forschungseinrichtungen den BMBF-Spitzencluster EffizienzCluster LogistikRuhr und ist maßgeblich an der Gründung des „LogistikCampus“, einem interdisziplinären Forschungszentrum für Logistik und Supply Chain Management der TU Dortmund beteiligt. Weitere strategische Initiativen, an deren Entwicklung ten Hompel maßgeblich beteiligt war, sind unter anderem das "Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik", "digital in nrw - das Kompetenzzentrum für den Mittelstand", "Leistungszentrum Logistik und IT" sowie der "Digital Hub Logistics".[2]

Engagements

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Ehrungen

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Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • ten Hompel, Michael, Michael Schmidt, Carina Culotta, Marius Brehler, Estelle Duparc, Jens Leveling, Andreas Nettsträter, and Hendrik van der Valk (19. Mai 2022). Open Source als Innovationstreiber für Industrie 4.0. München, Deutschland: Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech). doi:10.48669/fb40_2022-2.
  • mit Thorsten Schmidt und Johannes Dregger: Materialflusssysteme. Förder- und Lagertechnik. 4. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2018, ISBN 978-3-662-56180-5.
  • F. Heistermann, M. ten Hompel, T. Mallée: Digitalisierung in der Logistik. BVL Positionspapier. 2017.
  • W. Delfmann, M. ten Hompel, W. Kersten, T. Schmidt, W. Stölzle: Logistik als Wissenschaft. BVL Positionspapier. 2017.
  • B. Vogel-Heuser, T. Bauernhansl, M. ten Hompel (Hrsg.): Handbuch Industrie 4.0. Band 1: Produktion. (= Springer Reference Technik). 2., erweiterte u. bearb. Auflage. Springer, 2017, ISBN 978-3-662-45278-3.
  • B. Vogel-Heuser, T. Bauernhansl, M. ten Hompel (Hrsg.): Handbuch Industrie 4.0. Band 2: Automatisierung. (= Springer Reference Technik). 2., erweiterte u. bearb. Auflage. Springer, 2017, ISBN 978-3-662-53247-8.
  • B. Vogel-Heuser, T. Bauernhansl, M. ten Hompel (Hrsg.): Handbuch Industrie 4.0. Band 3: Logistik. (= Springer Reference Technik). 2., erweiterte u. bearb. Auflage. Springer, 2017, ISBN 978-3-662-53250-8.
  • B. Vogel-Heuser, T. Bauernhansl, M. ten Hompel (Hrsg.): Handbuch Industrie 4.0. Band 4: Allgemeine Grundlagen. (= Springer Reference Technik). 2., erweiterte u. bearb. Auflage. Springer, 2017, ISBN 978-3-662-53253-9.
  • acatech (Hrsg.), M. ten Hompel (Projektleitung): Kompetenzen für Industrie 4.0. (= acatech POSITION). Springer, 2016.
  • P. Ittermann, J. Niehaus, H. Hirsch-Kreinsen, J. Dregger, M. ten Hompel: Social Manufacturing and Logistics - Gestaltung von Arbeit in der digitalen Produktion und Logistik. TU Dortmund, 2016. ISSN 1612-5355
  • M. ten Hompel, M. Putz, A. Nettsträter: Social Networked Industry - Für ein positives Zukunftsbild von Industrie 4.0. Fraunhofer-Leitprojekt E3-Produktion. Fraunhofer 2016. (www.e3-produktion.de)
  • H. Zijm, M. Klumpp, U. Clausen, M. ten Hompel: Logistics and Supply Chain Innovation. (= Lecture Notes in Logistics). Springer, 2015, ISBN 978-3-319-22287-5.
  • mit Volker Sadowsky und Maria Beck: Kommissionierung. Materialflusssysteme 2 – Planung und Berechnung der Kommissionierung in der Logistik. Springer, Berlin u. a. 2011, ISBN 978-3-540-29622-5.
  • mit Willibald Günthner (Hrsg.): Internet der Dinge in der Intralogistik. Springer, Berlin u. a. 2010, ISBN 978-3-642-04895-1.
  • mit Hubert Büchter und Ulrich Franzke: Identifikationssysteme und Automatisierung. Springer, Berlin u. a. 2008, ISBN 978-3-540-75880-8.
  • mit Hans-Jörg Bullinger (Hrsg.): Internet der Dinge. www.internet-der-dinge.de. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-36729-1.
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Einzelnachweise

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  1. a b c Michael ten Hompel: Forschungs-Papst in der Logistik. In: logisticshalloffame.net. Logistics Hall of Fame, 2012, abgerufen am 17. Mai 2024.
  2. a b c Michael ten Hompel verabschiedet sich in den Ruhestand. In: tu-dortmund.de. TU Dortmund, Fakultät für Maschinenbau, 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
  3. a b Rolf Müller-Wondorf: Ein „ausgezeichneter“ Logistik-Visionär (Portrait). In: VDI nachrichten. 77. Jahrgang, Nr. 10, 19. Mai 2023, ISSN 0042-1758, S. 2, doi:10.51202/0042-1758-2023-10-2-1.
  4. Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Stellvertretender Direktor. In: lamarr-institute.org. Lamarr Institut, 5. April 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
  5. Katharina Peter: Lamarr Institut begrüßt Prof. Jakob Rehof als neuen Direktor. In: lamarr-institute.org. Lamarr Institut, 5. April 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
  6. Qualität und Zuverlässigkeit in Mobilität und Logistik. In: acatech.de. Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
  7. Ehrendoktorwürde für Fraunhofer-Institutsleiter: Michael ten Hompel für Logistikforschung in Ungarn ausgezeichnet. In: industrial-production.de. WEKA Business Medien GmbH, 14. Juli 2017, abgerufen am 17. Mai 2024.
  8. a b c d Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel. In: iml.fraunhofer.de. Fraunhofer IML, 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
  9. Bekanntgabe der Ordensträgerinnen und Ordensträger. In: bundespraesident.de. Bundespräsidialamt, 1. April 2023, abgerufen am 17. Mai 2024.
  10. Fraunhofer IML und Prof. Michael ten Hompel erhalten Dortmunder Dialogpreis 2024 (Pressemitteilung). In: iml.fraunhofer.de. Fraunhofer IML, 7. Februar 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.