Michaela Ehrenstein

österreichische Schauspielerin, Chansonsängerin, Regisseurin und Theaterleiterin

Michaela Ehrenstein ist eine österreichische Schauspielerin, Chansonsängerin, Regisseurin und Theaterleiterin.[1] Seit dem 1. Januar 2010 ist sie Direktorin der Freien Bühne Wieden in Wien.[2][3][4]

Leben und Karriere

Bearbeiten

Michaela Ehrenstein absolvierte ihre schulische Ausbildung mit Auszeichnung am Siegmund-Freud-Gymnasium in Wien. Anschließend studierte sie Anglistik und Romanistik an der Universität Wien und schloss mit dem Magister ab.[4] Parallel dazu absolvierte sie eine künstlerische Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien in der Klasse für Operette, Musical und Singspiel, die sie mit Diplom abschloss.[4][5] Ihr Talent zeigte sich nicht nur in der Schauspielerei, sondern auch in der Interpretation von Chansons, wodurch sie sich als vielseitige Künstlerin etablierte.

Ihre ersten Bühnenerfahrungen sammelte sie am Wiener Theater Experiment, wo sie in Stücken von Albert Camus, Peter Handke und Albert Drach auftrat[3]. Es folgten Engagements am Stadttheater Baden, wo sie in Ferdinand Raimunds Der Verschwender die Rolle der Jugend spielte, sowie an der Studiobühne Villach als Hauptdarstellerin im Musical "Linie 1". Bei den Sommerspielen Grein verkörperte sie die Eve in Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug.[4]

Ein dreijähriges Engagement am Stadttheater St. Pölten ermöglichte ihr die Darstellung vielfältiger Rollen, darunter Werke von Carlo Goldoni, Johann Nestroy und George Bernard Shaw. Sie spielte zudem in Musicals wie "Anatevka" und "Meine Schwester und ich".[4][3]

An der Freien Bühne Wieden trat sie unter der Direktion von Gerald Szyszkowitz in zahlreichen Uraufführungen auf, darunter Stücke von Erika Mitterer, Gerald Szyszkowitz und Matthias Mander. Sie übernahm Rollen wie die Genia in Arthur Schnitzlers Das weite Land und spielte mit Marcus Strahl in Felix Mitterers In der Löwengrube.[3]

Im Fernsehen war sie in der Serie Stockinger mit Karl Markovics zu sehen und spielte in Das Attentat – Sarajevo 1914 unter der Regie von Andreas Prochaska die Erzherzogin Sophie. Im Kinofilm "Lina" (2017) verkörperte sie die Sophie von Waldegg.[3][6][7]

Regiearbeiten und Theaterleitung

Bearbeiten

Als Regisseurin inszenierte Ehrenstein Uraufführungen von Autoren wie Elfriede Hammerl, René Freund, Matthias Mander und Stefan Vögel. 2012 brachte sie ihr eigenes Stück "Ich will!" über das Leben der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner an der Freien Bühne Wieden zur Uraufführung. Gemeinsam mit dem Komponisten Béla Fischer verfasste sie das Musical "Bertha von Suttner", das 2016 mit Maya Hakvoort in der Titelrolle im MuTh konzertant aufgeführt wurde.[5]

Von 2004 bis 2014 war sie Mitbegründerin und Intendantin der Sommerspiele Schloss Sitzenberg.[8][5][9]

Bereits vor ihrer Ernennung zur Direktorin der Freien Bühne Wieden spielte und inszenierte Ehrenstein unter der Leitung ihres Vorgängers Gerald Szyszkowitz. Sie übernahm dessen programmatischen Stil, erweiterte jedoch das Repertoire des Theaters um selten gespielte Stücke, was eine Bereicherung für die Wiener Theaterlandschaft darstellte. Unter ihrer Leitung, die sie 2010 übernahm, wurden bisher über 60 Uraufführungen von österreichischen, deutschsprachigen und internationalen Autorinnen und Autoren realisiert. Dieser Fokus auf zeitgenössische Stücke macht die Freie Bühne Wieden zu einem bedeutenden Teil des kulturellen Lebens in Wien.[3][2]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Filmografie (Auswahl)

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. NOEN. Michaela Ehrenstein: „Das Menschsein nicht verlernen“. In: noen.at. Niederösterreichische Nachrichten (NOEN), 4. Juni 2021, abgerufen am 22. Januar 2025.
  2. a b Freie Buehne Wieden - Das Haus. Abgerufen am 22. Januar 2025 (deutsch).
  3. a b c d e f g h Freie Buehne Wieden - Direktion. Abgerufen am 22. Januar 2025 (deutsch).
  4. a b c d e f Vita - Über mich. Abgerufen am 22. Januar 2025 (deutsch).
  5. a b c Sommerspiele Sitzenberg - Michaela Ehrenstein. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  6. OFDb - Stockinger (1996) - Darsteller und ihre Rollen. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  7. a b c d IMDb - Michaela Ehrenstein | Besetzung. Abgerufen am 22. Januar 2025 (deutsch).
  8. MeinBezirk: "Knalleffekt: Intendantin der Sommerspiele tritt zurück". 16. Oktober 2014, abgerufen am 22. Januar 2025.
  9. noen.at: "Großer Abschied für Redl". 21. Januar 2015, abgerufen am 22. Januar 2025.
  10. a b Wien.gv.at/Wieden Frauenpreis. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  11. Die frisch gebackene Wiedner Rosa Frauenpreisträgerin Michaela Eherenstein feierte Premiere und Uraufführung der Komödie von Herzstich (Presseinformation zu Freie Bühne Wieden). Abgerufen am 22. Januar 2025 (deutsch).
  12. "Wiedner Rosa": Diese drei Wiednerinnen erhielten 2023 den Frauenpreis. 11. Dezember 2023, abgerufen am 22. Januar 2025.
  13. OFDb - Stockinger (1996) - Darsteller und ihre Rollen. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  14. Film.at - Michaela Ehrenstein. Abgerufen am 22. Januar 2025.