Michaela Prinzinger

Neogräzstin und Übersetzerin

Michaela Prinzinger (* 6. März 1963 in Wien) ist eine Neogräzistin, freie Autorin, Dolmetscherin und Übersetzerin.

Nach dem Studium der Byzantinistik, Neogräzistik und Turkologie/Islamwissenschaft an der Universität Wien und der Promotion (1995) im Fach Neogräzistik an der Freien Universität Berlin war Prinzinger zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Byzantinisch-Neugriechischen Seminar, später Universitätslektorin in Wien, Post-doctoral Fellow an der Princeton University und Habilitationsstipendiatin des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Wien. Seit 1995 ist sie als freie Autorin, Dolmetscherin und Übersetzerin in Berlin tätig.

Für ihre zahlreichen Literaturübersetzungen aus dem Griechischen wurde sie durch die Übersetzerwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin, den Deutschen Übersetzerfonds und die Literaturabteilung des österreichischen Bundeskanzleramtes gefördert.

Im August 2014 stellte Michaela Prinzinger ihr deutsch-griechisches Internetportal diablog.eu zur Förderung der griechischen Sprache, Kultur und des deutsch-griechischen Verständnisses vor.[1] Diese Initiative wurde 2015 für den Berliner Europa-Preis Blauer Bär nominiert. 2017 wurde in Berlin der gemeinnützige Verein Diablog Vision e. V. unter dem Vorsitz von Michaela Prinzinger gegründet.

Sie hatte die künstlerische Leitung des viertägigen griechisch-deutschen Literatursymposiums Syn_Energy Berlin_Athen, 17.–21. Oktober 2018, in Kooperation mit Lettrétage e. V. und der Stavros Niarchos Foundation inne[2] sowie der dreiteiligen Lesereihe Greek Writers@Berlin, unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, am 19. September, 14. Oktober und 21. November 2019 im Berliner Literaturhaus Lettrétage.

Prinzinger ist Mitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, VdÜ. Für die Fachzeitschrift des VdÜ, Übersetzen, wirkt sie seit 2019 im redaktionellen Beirat mit.

Auf der Leipziger Buchmesse 2019 wurden Arbeitsjournale von Camille Luscher und Michaela Prinzinger im Rahmen des TOLEDO-Förderprogramms vorgestellt.[3]

Auszeichnungen

Bearbeiten
  • Joachim-Tiburtius-Anerkennungspreis (Berlin 1995)
  • Literaturförderpreis beim Kulturpreis Neukölln (Berlin 1995)
  • Griechisch-Deutscher Übersetzerpreis (München 2003, vergeben durch Goethe-Institut und Nationales Buchzentrum Athen EKEBI)
  • Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung 2015 (Klagenfurt 2016)
  • Preis des Johann-Heinrich-Voß-Literaturhauses für die Übersetzung des Romans Athos der Förster von Maria Stefanopoulou aus dem Griechischen (Penzlin, 2023)

Übersetzungen (Auswahl)

Bearbeiten
Petros Markaris
Ioanna Karystiani
Rea Galanaki
Andreas Staikos
Mara Meimaridi
Emilios Solomou
Kaiti Manolopoulou
Marios Michaelides
  • Östlich von Antalya, nördlich von Nikosia, Roman, Verlag auf dem Ruffel, Engelschoff 2016, ISBN 978-3-933847-58-4.
Nikos Kazantzakis
Heinz Salvator Kounio
  • (zusammen mit Athanassios Tsingas) Ein Liter Suppe und 60 Gramm Brot. Das Tagebuch des Gefangenen 109565, Hentrich & Hentrich 2016, ISBN 978-3-95565-162-6.
Maria Stefanopoulou

Schriften

Bearbeiten
  • Mythen, Metaphern und Metamorphosen. Weibliche Parodie in der zeitgenössischen griechischen Literatur. Metzler, Stuttgart 1997 (Ergebnisse der Frauenforschung, Bd. 45) (zugleich: Diss. FU Berlin 1995) ISBN 3-476-01528-9
  • Kreta. Ein Reisebegleiter. Insel 2006, ISBN 978-3-458-34903-7.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Martin Niewendick: Ein Blog für die deutsch-griechische Freundschaft. Tagesspiegel, 28. Januar 2015, abgerufen am 10. April 2015.
  2. Syn_Energy Berlin_Athenvom 17.-21. Oktober 2018 war eine ganz besondere Erfahrung und eine Bereicherung für die deutsch-griechische Literaturbewegung!, auf syn-energy.lettretage.de
  3. TOLEDO — Veranstaltungen — TOLEDO on tour — TOLEDO auf der Leipziger Buchmesse. Abgerufen am 30. Juli 2019.