Micheil Dschawachischwili

georgischer Schriftsteller

Micheil Dschawachischwili (georgisch მიხეილ ჯავახიშვილი, auch Dshawachischwili; alternativ მიხეილ ადამაშვილი, Micheil Adamaschwili; * 8. Novemberjul. / 20. November 1880greg. in Zerakwi, Gouvernement Tiflis, Russisches Kaiserreich; † 30. September 1937) war ein sowjetischer Schriftsteller georgischer Nationalität.

Micheil Dschawachischwili

Leben und Werk

Bearbeiten

Dschawachischwilis erste Schaffensperiode umfasst die Jahre 1903 bis 1908, in der er etwa ein Dutzend Erzählungen und Novellen über das Schicksal vom Unglück Verfolgter und Unterdrückter schrieb.[1]

In den 1920er Jahren erlangte er mit seinen Romanen in der Sowjetunion größere Bekanntheit, 1934 kam er als georgischer Delegierter zum Ersten Allunionskongress sowjetischer Schriftsteller.

Im August 1937 wurde Dschawachischwili gefoltert und am 30. September 1937 als „konterrevolutionärer Terrorist“ erschossen. Auch die Angehörigen waren Repressionen ausgesetzt.

Die Rehabilitierung erfolgte Ende der 1950er Jahre.[2]

Dschawachischwilis historischer Roman Die Geächteten von Marabda gehörte später zur Schullektüre in der Georgischen SSR.[3]

Einzeltitel

Bearbeiten
  • კვაჭი კვაჭანტირაძე / Kwatschi Kwatschantiradse. 1924.
  • ჯაყოს ხიზნები / Dschaqos Chisnebi. 1925.
  • თეთრი საყელო / Tetri saq'elo. 1926.
  • გივი შადური / Giwi Schaduri. 1928.
  • არსენა მარაბდელი / Arsena Marabdeli. 1932/1959. Russisch: Arsen iz Marabdy. 1933.
  • ქალის ტვირთი (dt.: Das Schicksal der Frau). 1936.

In deutscher Übertragung

Bearbeiten
  • M. Dschawachischwili: Givi Schaduri. Erzählungen aus dem Leben Sowjet-Georgiens. Übersetzung von Artschil Metreweli. Metreweli Verlag, München 1962.
  • M. Dshawachischwili: Das fürstliche Leben des Kwatschi K. Ein Gaunerroman. Übersetzung von Kristiane Lichtenfeld. Nachwort von St. Chotiwari-Jünger. Verlag Volk und Welt, Berlin 1986.
  • M. Dshawachischwili: Die Geächteten von Marabda. Übersetzung von Barbara Heitkam. Nachwort von St. Chotiwari-Jünger. Rütten und Loening, Berlin 1986.
  • M. Dshawachischwili: Bloß abhauen! Einfach aussteigen! oder Der weiße Kragen. Übersetzung von Steffi Chotiwari-Jünger und Artschil Chotiwari. Shaker, Aachen 2014, ISBN 978-3-8440-3135-5.[4]
  • M. Dschawachischwili: Er kam zu spät. Erzählung. In einfacher Sprache. Übersetzung von R. Neukomm. Casekow 2016, ISBN 978-3-945653-14-2.
  • M. Dshawachischwili: Winzlings Hochzeit. Fünf Liebesgeschichten. Übersetzung von S. Chotiwari-Jünger und A. Chotiwari. Anthea Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-943583-96-0.
  • M. Dschawachischwili: Das Samtkleid. Zehn Erzählungen. Übersetzung von R. Neukomm, K. Lichtenfeld und D. Pommerenke. Arco Verlag, Wuppertal 2018, ISBN 978-3-938375-93-8.
  • M. Dshawachischwili: Zuflucht beim neuen Herrn. Übersetzung von Steffi Chotiwari-Jünger und Artschil Chotiwari. Pop Verlag, Ludwigsburg 2018, ISBN 978-3-86356-226-7.[5]

Literatur

Bearbeiten
  • Steffi Chotiwari-Jünger: Die Entwicklung des georgischen historischen Romans. Micheil Dshawachischwili, Konstantine Gamsachurdia, Grigol Abaschidse, Tschabua Amiredshibi und Otar Tschiladse. Verlag Peter Lang, Frankfurt 1993, ISBN 3-631-45691-3, S. 101–116.
  • Artschil Chotiwari: Über den Autor und Steffi Chotiwari-Jünger: Über den Roman. In: M. Dshawachischwili: Bloß abhauen! Einfach aussteigen! oder Der weiße Kragen. Roman. Shaker, Aachen 2014, ISBN 978-3-8440-3135-5, S. 145–156.
  • Traian Pop (Hrsg.): Bawülon. 30. Ausgabe. Themenschwerpunkt: Micheil Dshawachischwili, Pop Verlag, Ludwigsburg 2018, S. 7–59 (mit sieben Fotos).
  • Steffi Chotiwari-Jünger: Über den georgischen Autor Micheil Dshawachischwili (1880–1937) und sein Werk. In: M. Dshawachischwili: Zuflucht beim neuen Herrn. Pop Verlag, Ludwigsburg 2018, S. 359–372.
Bearbeiten
Commons: Micheil Dschawachischwili – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Z. B. Tschantschura, auf Deutsch in der Erzählanthologie Der ferne weiße Gipfel. Berlin 1984.
  2. Donald Rayfield: The Literature of Georgia: A History. 2., erweiterte Auflage. Curzon Press, Surrey 2000, ISBN 0-7007-1163-5, S. 224.
  3. Steffi Chotiwari-Jünger: Nachwort zu Die Geächteten von Marabda. Rütten & Loening, Berlin, 1986, S. 442f.
  4. In der Kaukasien-Kaukasus-Bibliothek Nr. 3 mit einem Nachwort zu Autor und Werk erschienen
  5. Mit einem Nachwort in der Kaukasischen Bibliothek: Kaukasus Band 23 erschienen.