Michel del Castillo

französischer Schriftsteller spanischer Herkunft

Michel del Castillo (geboren am 2. August 1933 in Madrid[1]) ist ein französischer Schriftsteller spanischer Herkunft.

Del Castillo wurde als Sohn einer spanischen Mutter und eines französischen Vaters in Madrid geboren. 1938 musste er mit seiner Mutter vor den Franco-Truppen im Spanischen Bürgerkrieg nach Südfrankreich fliehen. Vier Jahre lang waren beide in einem Lager für politische Flüchtlinge interniert. Als die deutsche Armee 1942 auch die freie Zone im Vichy-Regime Frankreichs besetzte, wurde er von seiner Mutter getrennt und in das deutsche KZ Mauthausen verschleppt. Nach dem Sieg der Alliierten kehrte er über Frankreich nach Spanien zurück. Man gab ihn in eine Besserungsanstalt, die an Grausamkeit alle übertraf, was er vordem erlebt hatte; dann in ein Internat, wo er in einem hochgebildeten Jesuitenpater einen verständnisvollen Freund fand. 1953 ging er nach Paris und begann, neben seinen Studien an der Sorbonne, Romane zu schreiben.[2][3] Die in den Waisenhäusern erlebten körperlichen und psychischen Torturen bilden den autobiografischen Hintergrund seines ersten, weithin erfolgreichen Romans Tanguy (1957; dt. 1958 als Elegie der Nacht).[4][5] Für diesen erhielt er 1960 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sonderpreis.[6]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Ehrungen

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Werke (deutschsprachige Auswahl)

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  • Elegie der Nacht. Dokumentarischer Roman. (auch m.d.UT: Eine Jugend in Straflagern), Hoffmann u. Campe, Hamburg 1958
    • überarb. NA u.d.T.: Tanguy. Elegie der Nacht. Roman, Arche, Zürich und Hamburg 1996
  • Die Gitarre. Erzählung, Hoffmann u. Campe, Hamburg 1960
  • Der Plakatkleber. Roman, Hoffmann u. Campe, Hamburg 1961
  • Manège Espagnol. Roman, Hoffmann u. Campe, Hamburg 1962
  • Tara. Roman, Hoffmann u. Campe, Hamburg 1964
  • Des Satans Engel. Roman, Hoffmann u. Campe, Hamburg 1967
  • Der Tod der Gabrielle Russier. Geschichte einer verfemten Liebe, Hoffmann u. Campe, Hamburg 1971
  • Die Nacht der Entscheidung. Roman, Heyne, München 1984
  • Strasse der Erinnerung. Roman, Arche, Zürich und Hamburg 1995

Filmografie

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  • 1986: Douce France – Regie: François Chardeaux
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Einzelnachweise

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  1. Eintrag im catalogue.bnf.fr
  2. Biografie als Klappentext im Buch Elegie der Nacht, Rowohlt, 1958
  3. Biografischer Hinweis (Memento vom 14. August 2011 im Internet Archive), auf Wissen.de (mit falschem Geburtsdatum)
  4. Ute Stempel: Kindheit in Kriegstagen: Michel del Castillo tut Wahrheit kund, FAZ, 29. Oktober 1996
  5. Biografischer Hinweis auf Wissen.de (mit falschem Geburtsdatum) (Memento vom 14. August 2011 im Internet Archive)
  6. AKJ- www.akj.de: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. Abgerufen am 20. November 2024.
  7. Archives nationales: Archives du Bureau du Cabinet du ministre de la Culture. Ordre des arts et lettres (1962-2000). (PDF) S. 81, abgerufen am 29. November 2021 (französisch).