Microdrive (Festplatte)

Massenspeicher mit geringen Abmessungen

Microdrive ist die Bezeichnung für eine sehr kleine, 1 Zoll (2,5 cm) große Festplatte, die sowohl in Form von CompactFlash-II-Speicherkarten erhältlich war als auch fest in Geräte eingebaut wurde. Microdrive ist ein Markenname von IBM, wird aber auch für entsprechende Geräte anderer Hersteller verwendet.

Speichermedium
Microdrive

Microdrive von IBM mit 340 MB und von Hitachi mit 6 GB Kapazität
Allgemeines
Typ Festplatte
Kapazität 340 MB – 8 GB
Größe 40 × 30 × 5 mm
Gebrauch Integrierte Geräte
Ursprung
Entwickler IBM
Nachfolger Speicherkarte
IBM Microdrive in einem PC-Card-Adapter
4 GB Microdrive von Hitachi in einem iPod mini

Eigenschaften

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CompactFlash-Microdrives sind grundsätzlich im etwas dickeren CompactFlash-II-Gehäuse (5 mm) und passen somit nicht in Geräte, die nur einen dünnen CompactFlash-I-Schacht (3 mm) haben.

Vor dem Einsatz eines Speichermediums mit mehr als 2 GB Speicher muss überprüft werden, ob das Gerät, in dem die Karte verwendet werden soll, Medien mit dieser Kapazität überhaupt ansprechen kann. Normalerweise wird das Dateisystem FAT32 für Medien über 2 GB verwendet. Insbesondere ältere Geräte (Herstellungsdatum vor 2003) können häufig nur mit FAT16 formatierte Medien ansprechen und sind somit auf 2 GB als Obergrenze beschränkt.

Microdrives können in sämtlichen Lagen betrieben werden; laut Spezifikation ist das Microdrive 1 GB allerdings für maximal 140 Betriebsstunden/Monat ausgelegt (bei maximal 20 % Such-, Schreib- und Leseoperationen). Daher kann ein Microdrive nicht als Ersatz für eine herkömmliche Festplatte in einem PC verwendet werden, da dort üblicherweise längere Betriebszeiten und Festplattenaktivitäten vorkommen.

Technische Daten

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Das zuletzt produzierte Hitachi Microdrive 3K8 (8 GB) verfügt über folgende technische Daten:

  • Drehgeschwindigkeit: 3600 Umdrehungen pro Minute
  • Datenrate: ca. 10 MB/s Lesen und ca. 5 MB/s Schreiben
  • Abmessungen: 40 × 30 × 5 mm
  • Gewicht: 13 g

Geschichte

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Insbesondere mit dem Aufkommen von Digitalkameras Ende der 1990er Jahre stieg die Nachfrage nach kleinen Speichermodulen rapide an. Da der üblicherweise verwendete Flash-Speicher sehr teuer war (2001 kostete eine CompactFlash-Karte mit 128 MB umgerechnet etwa 175 Euro und mit 512 MB ungefähr 1200 Euro), entwickelte IBM als preisgünstige Alternative eine Miniatur-Festplatte in Form einer CompactFlash-II-Speicherkarte.

Als integriertes Gerät wurden Microdrives etwa in MP3-Spieler, PDAs, Navigationssysteme oder Mobiltelefone eingebaut.

In der ersten Generation hatten Microdrives Kapazitäten von 340 MB sowie 512 MB. Bereits die 340-MB-Version wurde von der NASA genutzt, um den kleinen Computern in den Raumanzügen einen ausreichenden Datenspeicher zur Verfügung zu stellen. Die NASA hat auch während der Shuttle Missionen STS-98 und STS-102 Microdrives eingesetzt, um Fotos zu speichern.[1]

Es folgten Generationen mit Kapazitäten von 512 MB und 1 GB. Zwischenzeitlich verkaufte auch Iomega als Wiederverkäufer eine 340-MB-Version. Es wurden auch Microdrives mit einer Kapazität von 2,2 und 4 GB unter dem Namen Magicstore verkauft.

Nach dem Verkauf der Festplattensparte von IBM an Hitachi wurde dort das (nicht mehr ganz originale) „Original Microdrive“ mit Kapazitäten bis zu 8 GB produziert. Auch Seagate stellte Microdrives her, und zwar mit Kapazitäten von 2, 4, 5, 6 und 8 GB. Der Preisvorteil von Microdrives endete im Jahr 2006 durch den starken Preisverfall der Flash-Speicher. Daher sind Microdrives praktisch nicht mehr erhältlich. Zudem verbraucht Flash-Speicher weniger Energie, ist erschütterungsfest und deutlich schneller als Microdrives.

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Einzelnachweise

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  1. IBM Microdrive Is Out of This World. Digital Photography Review, 2. Mai 2001, abgerufen am 14. Januar 2012.