Microscope ist der Name eines französischen Kleinsatelliten, der am 25. April 2016 in eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 710 km Höhe gebracht wurde.[2] Er soll das Äquivalenzprinzip mit einer Genauigkeit besser als 10−15 überprüfen, einen Faktor 100 genauer als bisherige Messungen auf der Erde.[3] Dazu trägt er zwei Körper aus unterschiedlichen Materialien, deren Falleigenschaften er im Schwerefeld der Erde beobachtet.[4]

Microscope
Typ: Forschungssatellit
Land: Frankreich Frankreich
Betreiber: CNES
COSPAR-ID: 2016-025B
Missionsdaten
Masse: 300 kg
Start: 25. April 2016, 21:02 UTC
Startplatz: ELS, Centre Spatial Guyanais
Trägerrakete: Sojus 2-1a/Fregat VS-14
Status: aktiv
Bahndaten
Umlaufzeit: 99,0 min[1]
Bahnneigung: 98,2°
Apogäumshöhe 721 km
Perigäumshöhe 719 km

Microscope wiegt ca. 300 kg. Die Lageregelung übernehmen elektrische Triebwerke. Der Satellit basiert auf dem Myriade-Satellitenbus.

Bisher konnte mit einer Genauigkeit von 2•10−14 noch keine Abweichung vom Äquivalenzprinzip festgestellt werden. Dazu wurden erst 10 % der verfügbaren Daten ausgewertet.[5]

Für die Beteiligung am Projekt erhielten Pierre Touboul, Manuel Rodrigues, Gilles Métris und Yves André 2019 den Prix Servant.

Im September 2022 ergab die finale Auswertung der Messdaten eine Bestätigung des schwachen Äquivalenzprinzips mit bis dato nicht erreichter Genauigkeit.[6] Zukünftige Experimente sollen nochmal um das Hundert- bis Tausendfache genauer werden.[7]

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Einzelnachweise

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  1. Bahndaten nach MICROSCOPE. N2YO, 28. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  2. Flight VS14 – A successful Arianespace launch with Soyuz, supporting sustainable development, fundamental physics and promoting space careers. arianespace, 25. April 2016, abgerufen am 27. April 2016 (englisch).
  3. Microscope. Abgerufen am 27. April 2016 (englisch).
  4. Valerio Cipolla et al: Microscope: A Scientific Microsatellite Development. In: AIAA/USU Conference on Small Satellites. 2016, abgerufen am 20. Januar 2017.
  5. ONERA: Conférence de presse - 4 décembre 2017. 4. Dezember 2017, abgerufen am 12. Juni 2018 (französisch).
  6. Martin Holland: "Sieg für Einstein": Schwaches Äquivalenzprinzip mit höchster Präzision belegt. In: heise.de. 15. September 2022, abgerufen am 3. Februar 2024.
  7. Welt der Physik: „Ein Wunder der Physik“. Abgerufen am 29. März 2023.