Miles Mobility
Miles Mobility (Kurzform Miles; Eigenschreibweise: MILES) ist ein konzernunabhängiger Mobilitätsanbieter mit Hauptsitz in Berlin. Das Unternehmen bietet stationsunabhängiges Carsharing, Langzeitmieten und Auto-Abo an.[2]
Miles Mobility GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2016 |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 509[1] |
Umsatz | 90,7 Mio. Euro[1] |
Branche | Carsharing & Auto-Abo |
Website | miles-mobility.com |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Geschichte
BearbeitenMiles (ehemals driveby[3]) wurde 2016 von Alexander Eitner und Florian Haus gegründet und nahm 2017 mit den ersten Fahrzeugen in Berlin den Betrieb auf.[4] Im Herbst 2019 traten Oliver Mackprang und Eyvindur Kristjansson der Geschäftsführung bei.[5] Im Herbst 2022 übernahm Miles das Carsharing-Angebot von Volkswagen WeShare und integrierte es in seinen Service.[6]
Im Oktober 2023 kam es aufgrund des Verdachts der Unterschlagung von Parkgebühren in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro zu Durchsuchungen von Wohn- und Geschäftsräumen von Miles Mobility in verschiedenen Städten in Deutschland und Österreich. Gegen die Geschäftsführer des Unternehmens wird wegen bandenmäßigen Betrugs, Unterschlagung und Urkundenfälschung ermittelt.[7] Dabei wurden Daten von Miles beschlagnahmt.[7]
Im Juli 2024 berichteten der Tagesspiegel und t-online übereinstimmend, dass die beschlagnahmten Daten weiterhin ausgewertet werden. Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner erklärte auf die Frage nach dem Ermittlungsstand: „Der Verdacht, dass Eingriffe in das automatisierte Handyparksystem stattgefunden haben, die zu einer Unterzahlung von Parkgebühren geführt haben, hat sich nach den bisherigen Ermittlungen erhärtet.“[8]
Anfang 2024 erlangte Miles besondere Aufmerksamkeit durch Vandalismus an seinen Fahrzeugen. Der untere Strich des Buchstabens „E“ wurde mutmaßlich von den Fahrzeugen, insbesondere Transportern, von dem Folienschriftzug abgezogen oder überdeckt, sodass das Wort „MILFS“ entstand.[9]
Laut dem Bundesverband Carsharing gehört Miles im Jahr 2024 zu den führenden Carsharing-Anbietern in Deutschland.[10]
Angebot
BearbeitenCarsharing
BearbeitenDie Miete eines Fahrzeugs erfolgt digital über die Miles-App. Dafür werden eine E-Mail-Adresse, ein Ausweisdokument, ein EU-Führerschein und ein Bankkonto benötigt. Ein Miles-Fahrzeug kann flexibel innerhalb des Geschäftsgebiets angemietet und abgestellt werden. Das Geschäftsgebiet umfasst dabei Teile des jeweiligen Stadtgebiets. Neben der Abrechnung nach gefahrenen Kilometern gibt es auch Stunden- und Tagestarife, die bis zu 30 Tagen gelten.[11] Es ist möglich, mit dem Fahrzeug ins Ausland zu fahren oder in einer anderen Stadt mit Miles-Vertretung abzustellen.[12]
Miles Fahrzeuge können nicht nur über die Miles App, sondern auch über Plattformen wie Free Now[13], Sixt[14], Jelbi[15], hvv switch[16] und redy[17] gebucht werden.
Flotte
Bearbeiten2024 umfasst die Flotte von Miles über 21.000 Fahrzeuge.[18] Das Unternehmen bietet verschiedene Fahrzeugmodelle für unterschiedliche Bedarfsfälle an, darunter auch Elektrofahrzeuge (Stand Dezember 2024).[19]
- Kleinwagen (VW Polo, Ford Fiesta, Opel Corsa, VW ID.3, Cupra Born)[19]
- Mittelklassewagen (Audi A4 Avant, Seat Leon, Audi Q2, VW Taigo)[19]
- Transporter (Mercedes Sprinter, VW Crafter, VW T6, Opel Vivaro)[19]
- Premiumfahrzeuge (Tesla Model 3, Tesla Model Y, Audi e-tron GT)[19][20]
Orte
BearbeitenDerzeit ist Miles in zwölf deutschen und drei belgischen Städten aktiv (Stand Ende 2024).
- Deutschland: Berlin, Potsdam, Hamburg, München, Augsburg, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Wuppertal, Stuttgart, Solingen, Frankfurt am Main
- Belgien: Gent, Brüssel, Antwerpen
Auto-Abo
BearbeitenSeit 2022 bietet Miles deutschlandweit Auto-Abos an.[21] Fahrzeuge können über eine spezielle Website für einen flexiblen Zeitraum von zwei bis 24 Monaten gemietet werden.[22][23][24]
Diverses
BearbeitenSeit seiner Gründung unterstützt Miles kontinuierlich wohltätige Organisationen und Projekte durch die Initiative Miles Charity mit Geld- und Sachspenden. Im Winter 2022 arbeitete das Unternehmen mit der Aktion „One Warm Winter“ zusammen, um seine Fahrzeuge mit Notfallboxen („Wärme-Kits“) auszustatten, die an Obdachlose verteilt wurden.[25] Gleichzeitig erhebt Miles eine Strafgebühr von mindestens 50 Euro, wenn Fahrzeuge blockiert werden, zum Beispiel durch längeren Aufenthalt im Fahrzeug ohne Bewegung.[26] Ein solcher Aufenthalt, etwa zum Aufwärmen, wird in der Preisliste von Miles explizit als Missbrauch bezeichnet.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Jahresabschluss der Miles Mobility GmbH zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022, eingesehen auf unternehmensregister.de
- ↑ Jörg Maltzan: Neuer Anbieter: Miles macht jetzt auch in Abos. In: Auto BILD. 15. November 2022, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Henning Peitsmeier: Aus „Drive By“ wird „Miles“ – Ein neuer Star am Carsharing-Himmel? In: FAZ.NET. 13. August 2018, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 30. November 2022]).
- ↑ Start-up der Woche "Drive by": Ex-Audi-Manager will Carsharing sicherer machen. In: Automobilwoche. 18. Mai 2018, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Roman Tyborski: Carsharing-Anbieter: Oliver Mackprang wird neuer Chef von Miles Mobility. In: Handelsblatt. 24. Oktober 2019, archiviert vom am 28. Juli 2023; abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ VW verkauft Carsharing-Tochter. In: tagesschau.de. 1. November 2022, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ a b Razzien bei Car-Sharing-Firma. In: ORF. 11. Oktober 2023, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Nach Razzia bei Carsharing-Unternehmen: Staatsanwaltschaft wirft Miles Betrug vor. In: t-online. 23. Juli 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Christian Hensen: Carsharing: Statt Miles rollen "Milfs" durch unsere Städte – wie ein Scherz langsam zum Problem wird. In: stern. 19. Februar 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Das Wachstum des Carsharing beschleunigt sich. Bundesverband CarSharing, abgerufen am 11. Juli 2024.
- ↑ Stunden- & Tagestarife. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Johannes Reichel: Miles ermöglicht City-to-City-Sharing. In: VISION mobility. 16. November 2021, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Jörn Brien: Free Now steigt in Carsharing-Markt ein und holt Miles an Bord. In: t3n. 16. August 2020, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gregor Soller: Sixt Share: In der Sixt App ist ab sofort auch Miles buchbar. In: VISION mobility. 16. Juni 2023, abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ Eva-Maria Weiß: Jelbi startet: Berlin bekommt eine Mobilitäts-App. In: heise online. 24. September 2019, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Annalena Barnickel: Große Pläne: Diese Carsharing-Dienstleister steigen bei HVV-Switch ein. In: MOPO. 15. Dezember 2020, abgerufen am 30. November 2022.
- ↑ Alexander Esch: Mobil in Düsseldorf: Düsseldorf bekommt eine neue Mobilitäts-App. In: RHEINISCHE POST. 16. Mai 2021, abgerufen am 30. November 2022.
- ↑ Manuel Almeida Vergara: Sexy Mütter statt günstiger Mietwagen: Miles beklagt Vandalismus in Berlin. In: Berliner Zeitung. 15. Februar 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ a b c d e Entdecke unsere Flotte. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ Audi e-tron GT. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Andreas Donath: Carsharing: Miles startet Autoabo. In: golem.de. 16. November 2022, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ DEIN AUTO, SOLANG DU WILLST. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Wähle deinen Typ. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gabrielle Meton: Hilfe für Obdachlose: Berliner Carsharing-Anbieter stattet Autos mit Wärme-Kits aus. In: tagesspiegel.de. 15. Dezember 2022, abgerufen am 16. Mai 2024.
- ↑ ALLE GEBÜHREN IN DER ÜBERSICHT. In: MILES Mobility GmbH. Abgerufen am 9. Oktober 2024.